Sind das Googles neue Nexus-Smartphones und Smartwatches?
Hintergrund

Sind das Googles neue Nexus-Smartphones und Smartwatches?

Mit dem finalen Release von Android 7.0 wird Google auch neue Hardware vorstellen. Bereits sind erste Bilder und Spezifikationen zu den Nexus-Smartphones aufgetaucht. Überraschender sind jedoch Gerüchte um zwei angebliche Google-Smartwatches.

Um die Leistungsfähigkeit und Funktionen neuer Android-Versionen optimal präsentieren zu können, produziert Google mit der Hilfe von Drittherstellern jährlich eigene Hardware. Im letzten Jahr gab es mit den Nexus 6P von Huawei und dem Nexus 5X von LG gleich zwei Smartphones. Obendrauf gab es mit dem Pixel C sogar noch ein Tablet, das von Google selbst gefertigt wurde. Dieses Jahr verdichten sich die Gerüchte, dass sich der Suchgigant noch stärker in den Herstellungsprozess einmischen will.

Die Informationen stammen primär vom amerikanischen Tech-Blog Android Police, die eine sehr zuverlässige Quelle für derartige Leaks sind und auch schon im letzten Jahr als erste ausführlich über das Nexus 6P und das Nexus 5X berichteten. Android Police selbst stuft den Wahrheitsgehalt der folgenden Gerüchte als sehr hoch ein.

Das Bild ist ein sogenanntes Mockup, das der Blog aus den bestehenden Informationen selbst kreiert hat. Quelle: AndroidPolice

Nexus-Smartphone Nr. 1: Codename Marlin

Das allererste Nexus-Spartphone das Nexus One stammte von HTC. Nun sollen die Taiwanesen gleich eine Doppel-Chancen bekommen. Unter der Bezeichnung Marlin soll das grössere von zwei Nexus-Smartphones entstehen. Ausser der Displaygrösse und der -auflösung sowie dem Akku sollen sie praktisch baugleich sein. Sollten sich diese Gerüchte bewahrheiten, würde Google den gleichen Weg wie Apple mit seinen iPhones oder Sony mit der Z-Serie einschlagen. Die Spezifikationen seien wie folgt:

  • Hersteller: HTC
  • Prozessor: Quad-core Qualcomm
  • Display: 5.5 Zoll QHD (2560x1440) AMOLED
  • Anschluss: USB-C
  • Kamera: 12MP hinten, 8MP vorne
  • Fingerabdruckscanner auf der Rückseite
  • RAM: 4GB
  • Akku: 3450mAh
  • Lautsprecher: Einer an der Unterseite
  • Speicher: 32 oder 128GB
  • Bluetooth: 4.2

Damit wäre das Marlin etwas kleiner als das Nexus 6P mit seinem 5.7-Zoll-Display. Beim Prozessor ist Android Police noch nicht sicher und schwankt zwischen Snapdragon 820, 821 oder gar 823.

Nexus-Smartphone Nr. 2: Codename Sailfish

Das kleinere von beiden Geräten wird sich an Fans von Nexus 5 und 5X richten. Abstriche muss man lediglich bei der Auflösung machen. Trotz kleinerem Akku könnte die Laufzeit dank niedrigerer Auflösung immer noch gut ausfallen.

  • Hersteller: HTC
  • Prozessor: Quadcore 2.0GHz 64-bit
  • Display: 5 Zoll FullHD (1920x1080) AMOLED
  • Anschluss: USB-C
  • Kamera: 12MP hinten, 8MP vorne
  • Fingerabdruckscanner auf der Rückseite
  • RAM: 4GB
  • Akku: 2770mAh
  • Lautsprecher: Einer an der Unterseite
  • Speicher: 32GB, andere Grössen nicht bekannt
  • Bluetooth: 4.2

Aussehen

Wie das Bild zeigt, haben die Geräte kaum Ähnlichkeit mit Geräten von HTC. Auch ist weder ein HTC- noch ein Nexus-Logo ersichtlich. Stattdessen prangt Googles «G» auf der Rückseite. Das kann sich natürlich noch ändern. Dennoch stellt sich unweigerlich die Frage, ob die Smartphones vielleicht von Google selbst produziert werden als Teil der Pixel-Serie, die bekannt für ihren hohen Qualitätsstandard ist. Daher überrascht es nicht, dass die Geräte aus einer Aluminium-Hülle bestehen sollen. Der glänzende Teil der Rückseite könnte sowohl aus Plastik als auch aus Glas bestehen. Ebenfalls vorhanden sind Antennenstreifen. Das Bild soll laut Android Police sowohl dem Sailfish als auch dem Marlin entsprechen – einfach in zwei verschiedenen Grössen.

Smartwatches von Google

Das Bild ist lediglich ein Symbolbild von Android Police und wiederspiegelt nicht das tatsächliche Aussehen der Uhren. Quelle: AndroidPolice

Während zwei neue Nexus-Phones keine grosse Überraschung darstellen, sorgt ein weiterer Leak für Gesprächsstoff. So wollen die Android-Blogger herausgefunden haben, dass Google zwei eigene Smartwatches herausgeben will. Und zwar in runder Form mit einer bis drei physischen Tasten und zwei verschiedenen Grössen. Angelfish, das grössere Modell, könnte Ähnlichkeiten mit der Moto 360 oder LG Urbane 2nd Edition LTE haben. Mit 14mm wäre sie nicht der dünnste und mit einem Durchmesser von 43.5mm auch nicht der kleinste Fisch im Becken. Dafür beinhaltet sie neben GPS und Pulsmesser auch ein 4G-Modul. Damit könnte sie von den neuen Android Wear-2.0-Funktionen profitieren, die Apps unabhängig vom Smartphone erlauben. Sie besitzt drei Knöpfe auf der rechten Seite und unterstützt Googles austauschbare MODE-Armbänder.

Die MODE-Armbänder mit praktischem Schnellverschluss.

Das kleinere Modell nennt sich Swordfish und erinnert stark an die Pebble Time Round. Anders als die Angelfish besitzt es nur einen einzelnen Knopf auf der rechten Seite. Mit 42 mm Durchmesser und einer Dicke zwischen 10.6 mm und 0.8 mm ist sie dünner als die Moto 360. Ebenfalls im Gepäck hat sie 4G und GPS. Beim Pulsmesser bleibt Android Police skeptisch.

Beide Modelle sollen einen besonderen Fokus auf Googles neuen smarten Assistenten setzen, der auch komplexe mehrstufige Fragen versteht. Während der Entwicklerkonferenz Google I/O wurde er ausgiebig vorgestellt. Zusätzlich soll es mehrere spezielle Watchfaces geben, die schnelleren Zugriff auf Benachrichtigungen, Informationen und Mediensteuerung bieten sollen.

Die Swordfish soll ähnlich wie die Pebble Time Round aussehen – allerdings ohne den fetten schwarzen Rahmen.

Reaktion auf Abweichler

Der Grund, warum Google plötzlich stärker auf Eigenproduktion setzt, könnte daran liegen, dass zahlreiche Hersteller wie Samsung und Huawei vermehrt ihre eigenen Betriebssysteme bevorzugen. Und da besonders Uhren mit Android Wear noch nicht durchgestartet sind, könnte Google mit eigenen Modellen versuchen, die Nachfrage anzukurbeln.

Wann die Geräte erhältlich sein werden, ist noch ungewiss. Google hat bekannt gegeben, dass Android 7.0 oder Android Nugat noch Ende Sommer erscheinen soll. Und da Google in der Vergangenheit zeitgleich die neue Hardware vorgestellt hat, sollte es bereits im August so weit sein.

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Als Game- und Gadget-Verrückter fühl ich mich bei digitec und Galaxus wie im Schlaraffenland – leider ist nichts umsonst. Wenn ich nicht gerade à la Tim Taylor an meinem PC rumschraube, oder in meinem privaten Podcast über Games quatsche, schwinge ich mich gerne auf meinen vollgefederten Drahtesel und such mir ein paar schöne Trails. Mein kulturelles Bedürfnis stille ich mit Gerstensaft und tiefsinnigen Unterhaltungen beim Besuch der meist frustrierenden Spiele des FC Winterthur. 


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