«Uncharted 4»-Review: Ein unvergessliches Abenteuer, das man erlebt haben muss
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«Uncharted 4»-Review: Ein unvergessliches Abenteuer, das man erlebt haben muss

Schatzjäger Nathan Drake meldet sich zurück und ist in absoluter Topform. «A Thief's End» zieht alle Register und liefert ein packendes Abenteuer, das euch bis zum Schluss nicht mehr loslässt.

Was hockt ihr noch hier rum? Spielen sollt ihr das Teil! Das würde jedenfalls ich an eurer Stelle tun, statt hier herumzugammeln und meine unqualifizierte Meinung anzuhören. Na gut, ihr habt es ja nicht anders gewollt. Dann versuch ich eben, euch auf traditionelle Weise davon zu überzeugen, dass «Uncharted 4» der beste Teil der Quadrilogie ist und ihr das Ding auf jeden Fall spielen müsst. Mein bisheriger Favorit Teil zwei muss damit seine Krone abgeben. Und das will was heissen: «Uncharted 2» ist und bleibt ein brillantes Spiel.

Ein Spiel mit Charakterstärke

Sam (am Steuer), Nathans Bruder. wird glaubwürdig in die Geschichte eingebunden.

Die Geschichte um «Uncharted 4: A Thief's End» ist eine Familienangelegenheit: Nathans älterer Bruder Sam steckt in der Klemme. Zusammen mit dem ausgefuchsten Sully gehts zum vierten Mal auf Schatzsuche. Auch Elena ist wieder mit von der Partie. Besonders die Originalsprecher von Nathan (Nolan North) und Sam (Troy Baker) tragen entscheidend zur Glaubwürdigkeit und Sympathie bei und sorgen dafür, dass einem die Figuren so richtig ans Herz wachsen. Die Unterhaltungen zwischen dem Diebes-Trio sprühen nur so vor Witz und Charme.

Neben der 1A englischen Vertonung sorgen die dank Motion Capturing grossartigen Animationen für Authentizität. Egal ob beim Klettern, Sprinten oder Schiessen, Nathans Bewegungen und Mimik sind unglaublich geschmeidig. Hinzu kommt die wirklich, wirklich fantastische Grafik. Was Naughty Dog hier abliefert, ist schlichtweg atemberaubend. An «Uncharted 4» kann man sich nicht satt sehen. Davon profitieren die einmal mehr beeindruckenden Szenerien. Immer wenn man denkt, dass man schon alles gesehen hat, versetzt einen «Uncharted» aufs Neue ins Staunen.

Die Bewegungen und Gesichtsanimationen gehören zum Besten, was ich je in einem Spiel gesehen habe.

Feinschliff an den richtigen Stellen

Am Spielprinzip hat sich ganz nach dem Motto “If it ain’t broken, don’t fix it” nicht viel verändert. Nathan rennt, schwimmt und springt wie ein gedoptes Flughörnchen von einem fantastischen Ort zum nächsten. Die Levels sind etwas offener geworden, das fällt besonders bei den halsbrecherischen Autopassagen auf. Auch wenn die Freiheit nur vorgetäuscht ist, hat man doch das Gefühl, die Route völlig frei wählen zu können. Dabei weist einem das Spiel subtil den richtigen Weg. Hinzugekommen ist ein Enterhaken, mit dem sich Nathan über Abgründe schwingen oder Feinde aus der Luft überraschen kann.

Da möchte man doch am liebsten reinspringen und alles austrinken.

Was neben dem bewährten Spielprinzip auffällt, ist die Reife. «Uncharted» ist zusammen mit Nathan erwachsener geworden. Was sich sehr gut trifft, denn ich möchte glauben, dass auch ich seit dem ersten Teil etwas weiser geworden bin – na gut, dann eben weisser, aber nur in den Spitzen! "A Thief's End" findet die perfekte Balance zwischen Story, Charakterentwicklung und Action. Letztere ist zu meiner Freude etwas zurückgegangen. Dafür ist sie umso wirkungsvoller, wenn es wieder mal richtig kracht und die Kugeln durch die Luft schwirren. Für mich hätte es sogar noch etwas weniger Ballereinlagen haben können. So richtig anfreunden werde ich mich wohl nie mit dem Schiessen via Controller. Zum Glück für mich hat Naughty Dog auch hier eine Alternative parat.

Schleichpassagen findet man nun nämlich etwas häufiger, allerdings sind sie deutlich besser ausgeführt als in den Vorgängern. Pazifisten wird freuen, dass man oft ganze Gegnertruppen umgehen kann, indem man durchs hohe Gras schleicht oder sich geschickt von Klippe zu Klippe angelt. Nathans Bruder Sam steht einem dabei hilfreich zur Seite, macht auf Feinde aufmerksam oder schaltet sie gleich selber aus – ganz im Stil von Ellie aus «The Last of Us», das vom gleichen Studio stammt.

Wilde Verfolgungsjagden gehörten schon immer ins Portfolio der «Uncharted»-Reihe.

Kleinere Schönheitsfehler

Zu meckern gibt es aus technischer Sicht wirklich wenig. Die anfänglichen Ladezeiten sind zu lang und das 60-FPS-Versprechen beschränkt sich auf den Multiplayer-Modus und auch dort nur mit 900p-Auflösung. Das tut dem Spielspass jedoch keinen Abbruch. Die Geschichte braucht etwas, bis sie in die Gänge kommt. Ab und zu darf man aus drei Antworten auswählen, das scheint jedoch keinen Einfluss auf die Story zu haben. Bei den Rätseln muss man etwas oft Kisten oder Schalter aktivieren. Hier hätte ich mir etwas mehr Kreativität gewünscht.

Die neuen Antagonisten wie Nadine wirken wesentlich ausgefeilter als frühere Bösewichte.

Fazit: Ein rundum gelungenes Abenteuer

Ich bin schlichtweg begeistert von «Uncharted 4». Nachdem der letzte Teil hinter den Erwartungen, die der geniale zweite Teil geschürt hat, zurückblieb, war ich vorsichtig. Grundlos, wie sich nun gezeigt hat. Man merkt, dass viel Liebe in «A Thief's End» steckt. Nathan und Co. sind mir ans Herz gewachsen und bis zum Schluss habe ich mitgefiebert. Die bombastische Grafik und die atemberaubende Szenerie setzen dem Ganzen das Sahnehäubchen auf.

«Uncharted 4» ist exklusiv erhältlich für die PS4 und wurde uns von Sony zur Verfügung gestellt.
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Als Game- und Gadget-Verrückter fühl ich mich bei digitec und Galaxus wie im Schlaraffenland – leider ist nichts umsonst. Wenn ich nicht gerade à la Tim Taylor an meinem PC rumschraube, oder in meinem privaten Podcast über Games quatsche, schwinge ich mich gerne auf meinen vollgefederten Drahtesel und such mir ein paar schöne Trails. Mein kulturelles Bedürfnis stille ich mit Gerstensaft und tiefsinnigen Unterhaltungen beim Besuch der meist frustrierenden Spiele des FC Winterthur. 


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