9 völlig verhunzte Game-Verfilmungen und 9 Guilty Pleasures
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9 völlig verhunzte Game-Verfilmungen und 9 Guilty Pleasures

«Super Mario» soll neu verfilmt werden. Wenn dir dabei die Nackenhaare aufstehen, dann hast du vermutlich schon die eine oder andere Game-Verfilmung erleben müssen. Um dich mental auf das kommende Erlebnis vorzubereiten, sind hier einige der schlechtesten Film-Adaptionen, die je von Games gemacht wurden.

Ok, ganz so pessimistisch muss man dem neuen «Super Mario»-Film nicht gegenüberstehen. Im Unterschied zum berüchtigten «Super Mario Bros.» aus den 90ern wird Nintendo dieses mal eng mit dem Filmstudio zusammenarbeiten. Shigeru Miyamoto höchstpersönlich wird Co-Produzent sein. Und mit Illumination Entertainment, die «Despicable Me» und «Minions» zu ihrem Portfolio zählen können, sieht die Ausgangslage deutlich rosiger aus. Falls dich interessiert, warum der letzte «Super Mario Film» so gefloppt ist, gibt es hier einen interessanten Artikel zu den Hintergründen.

Dennoch wurden Gamer in der Vergangenheit viel zu oft von lieblosen Hollywood-Verfilmungen enttäuscht. Hier sind einige der schlimmsten Übeltäter (Animationsfilme lasse ich mal aussen vor).

«Max Payne»

Für mich das schlimmste Werk überhaupt. Dabei lieferte das Spiel das Skript doch praktisch mit. Mit der Besetzung kann ich ja noch leben. Aber der Film fängt absolut nichts von der melancholischen Stimmung des Spiels und Max’ inneren Kampf ein. Sogar die Slow-Mo-Action haben sie verkackt.

«Assassin’s Creed»

Etwas hat der Film zumindest mit den Spielen gemein: Er nimmt sich viel zu ernst. Es ist ein völlig austauschbarer Actionfilm, den man nach dem Schauen gleich wieder vergessen hat. Wie ein Glas Wasser: Löscht zwar den Durst, schmeckt aber nach nichts.

«Street Fighter: The Legend of Chun Li»

Während der Vorgänger mit Van Damme wenigstens übertrieben und abgedreht war und damit unterhaltsamen Trash geliefert hat, ist «The Legend of Chun Li» einfach nur grottig. Langweilige Story, lahme Action und Dialoge, die ein zehnjähriger Buttonmasher besser hingekriegt hätte.

«Far Cry»

Der deutsche Regisseur Uwe Boll ist berühmt-berüchtigt für seine Gameverfilmungen. Zum Opfer fiel ihm auch das erste «Far Cry». Als Bauernopfer konnte er auch noch Til Schweiger vor den Wagen spannen. Aber auch der konnte nur zuschauen, wie der Karren an die Wand fuhr.

«Mortal Kombat: Annihilation»

Zum Original «Mortal Kombat»-Film komme ich noch. Die Fortsetzung macht alles falsch, was nur möglich ist. Unmotivierte Besetzung, eine Story, die zum Himmel stinkt und die Produktionsqualität einer Schulaufführung.

«Alone in the Dark»

Uwe konnte es einfach nicht lassen. Auch mit «Alone in the Dark» bewies er, dass er trotz hochkarätiger Besetzung (Christian Slater) nicht das Gespür dafür hat, was die Faszination der Vorlage ausmacht.

«Need for Speed»

Eine der grössten Zeitverschwendungen, zu denen ich mich überreden liess. «Doch, doch, das ist guter Trash», meinte mein Kumpel, der ihn schon zum zweiten mal schaute. Etwas langweiligeres und uninspirierteres habe ich aber selten gesehen. Der Film schafft es zu keinem Zeitpunkt, die magische Barriere zwischen langweilig und trashig-lustig zu durchbrechen. Einfach nur mies.

«Dead or Alive»

In «Dead of Alive» gehören grosse, wippende Brüste, deren Physikberechnungen vermutlich 50 Prozent der gesamten Rechenpower ausmachen, zwar zur Norm, spassig sind die Spiele dennoch. Auf Eyecandy setzt auch die Verfilmung. Damit erschöpfen sich aber schon fast alle Parallelen. Hätten sie es «Dead or Alive Beach Volleyball» genannt, wären auch die Erwartungen tiefer gewesen.

«In the Name of the King: A Dungeon Siege Tale»

Und Uwe Boll zum Dritten. Faulheit kann man ihm wirklich nicht vorwerfen. Dieses Mal hat es «Dungeon Siege» nicht rechtzeitig bei drei auf den Baum geschafft. Jason Statham schwingt das Schwert in diesem Fantasy-Film im Versuch, das Action-Rollenspiel auf die grosse Leinwand zu bannen. Sogar zwei Fortsetzungen schafften es irgendwie produziert zu werden. Eine mieser als die andere.

Zum Glück sind nicht alle Game-Verfilmungen grottenschlecht. Zwar würde ich keine Adaption als wirklich guten Film bezeichnen, aber es gibt doch einige Streifen, die mich gut unterhalten. Hier sind zum Ausgleich meine Guilty Pleasures.

Guilty Pleasures

«Lara Croft: Tomb Raider»

Wenn man die früheren «Tomb Raider»-Spiele grob zusammenfasst, geht es um eine grossbusige Abenteuerin, die mit viel Akrobatik und Geballer nach Schätzen jagt. Gemäss dieser Liste, erfüllt die Verfilmung mit Angelina Jolie alle Punkte. Und auch wenn sie weit entfernt von einem Meisterwerk ist, so können zumindest die Charakter überzeugen und die Actionszenen sind ebenfalls spektakulär.

«Resident Evil»

Inhaltlich hat die Verfilmung mit der Vorlage fast nur auf dem Papier Gemeinsamkeiten: Umbrella Corporation, T-Virus, Raccoon City und Zombies. Die Story ist dagegen frei erfunden. Der Film bietet aber trotzdem gute Popcorn-Unterhaltung und sogar die Zombie-Hunde haben einen Auftritt.

«Mortal Kombat»

Immer noch trashig, aber von der guten Sorte. Der Film hat verstanden, was die Fans des Games begeistert. Wir wollen Scorpion, Raiden und Johnny Cage. Alle kommen sie vor und prügeln sich fleissig. Sogar Special Moves gibt’s inklusive Fatalities, die erstaunlich blutig sind für einen Film ab 16.

«Silent Hill»

Unheimliche Stimmung, viel Wiedererkennungswert für Gamer inklusive dem ikonischen Pyramid Head und genug Schockmomente, dass er wenigstens als Gruselfilm durchgeht.

«Hitman»

Der Film nimmt sich zwar viele Freiheiten, was die Vorlage anbelangt, aber insgesamt liefert er unterhaltsames Action-Kino. Es wird viel und teilweise originell gemeuchelt, Hitman ist eine coole Sau, nur Kostümmässig hält er sich etwas zurück.

«Doom»

Eigentlich ein völlig bescheuerter Film, aber trotzdem ziemlich amüsant: Wenig verwunderlich, wenn The Rock mitspielt. Von Anfang an ist klar, dass von der superharten Söldner-Truppe so gut wie keiner überleben wird. Man wartet nur auf ihr blutiges Ableben. Dazu gibt's coole Sprüche, die BFG, den Pinky Demon und am Ende sogar eine Szene in Egoshooter-Perspektive.

«Prince of Persia»

Vermutlich der Film, mit dem dicksten Budget in dieser Kategorie. Auch hier gibt’s viele flotte Sprüche und eine unterhaltsame Geschichte, die sich nah genug an die dünne Vorlage hält, dass Fans sich verstanden fühlen. Dazu wird viel gesprungen, geklettert und gekämpft. Die optische Qualität des Films tut ihr Übriges.

«Warcraft»

Objektiv betrachtet definitiv kein guter Film. Als langjähriger «WoW»-Spieler freut man sich dann trotzdem wenn «For the Horde» gerufen wird, ein Greif über Stormwind fliegt oder jemand in ein Schaf verwandelt wird. Und das Motion Capturing der Orcs und generell die Aufmachung des Films sind wirklich top. Wenn dann noch ein Murloc Rawglrrrrggglllllrrrrglurg schreit, dann muss man einfach grinsen.

«Postal»

Wenn ein Film den Stil der Vorlage trifft, dann «Postal». Das Game ist eine Gesellschaftssatire in der du als crackrauchender Trenchcoat-Träger in einer Stadt voller Irren Quests erfüllen musst. Der Film ist genauso abgedreht und vollgepackt mit primitivem Humor. Auch hier hat wieder Uwe Boll gewütet, aber dieses Mal war die Vorlage wohl mehr sein Niveau. Erwarte nichts tiefgründiges, dann wird es ein unterhaltsamer Abend mit Kumpels.

Wie siehst du das? Stehst du dem neuen «Super Mario»-Film optimistisch gegenüber oder bist du schon zu oft enttäuscht worden?

Titelbild: «Super Mario Bros.» hat die Messlatte nicht sehr hoch gelegt. Quelle: Buena Vista Pictures

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Als Game- und Gadget-Verrückter fühl ich mich bei digitec und Galaxus wie im Schlaraffenland – leider ist nichts umsonst. Wenn ich nicht gerade à la Tim Taylor an meinem PC rumschraube, oder in meinem privaten Podcast über Games quatsche, schwinge ich mich gerne auf meinen vollgefederten Drahtesel und such mir ein paar schöne Trails. Mein kulturelles Bedürfnis stille ich mit Gerstensaft und tiefsinnigen Unterhaltungen beim Besuch der meist frustrierenden Spiele des FC Winterthur. 


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