Acer Swift Go 14 im Test: Mein erstes OLED-Notebook
Produkttest

Acer Swift Go 14 im Test: Mein erstes OLED-Notebook

Jan Johannsen
28.8.2023

Notebooks mit OLED-Displays sind kein unbezahlbarer Luxus mehr. Und Abstriche bei der Leistung sind auch nicht nötig, wie das Swift 14 Go von Acer zeigt.

Bei Smartphones sind OLED-Displays für mich Alltag. Das Acer Swift Go 14 ist dagegen das erste Notebook mit OLED-Bildschirm, das ich mir genauer anschaue. Entsprechend konzentriere ich mich im Test auf den Monitor – werfe aber auch einen Blick auf andere Merkmale.

CH-Tastatur

Acer Swift Go (14", Intel Core i7-13700H, 16 GB, 512 GB, CH)

Acer Swift Go

14", Intel Core i7-13700H, 16 GB, 512 GB, CH

Acer Swift Go (14", Intel Core i7-13700H, 16 GB, 512 GB, CH)
Notebook

Acer Swift Go

14", Intel Core i7-13700H, 16 GB, 512 GB, CH

DE-/AT-Tastatur (mit OLED-Display, aber derzeit nur mit AMD-Chipsatz)

Acer Swift Go (14", AMD Ryzen 5 7640U, 16 GB, 512 GB, DE)
Geprüfte Rückgabe
929,78 EUR zuletzt neu 1823,10 EUR

Acer Swift Go

14", AMD Ryzen 5 7640U, 16 GB, 512 GB, DE

Acer Swift Go (14", AMD Ryzen 5 7640U, 16 GB, 512 GB, DE)
Notebook
Geprüfte Rückgabe
929,78 EUR zuletzt neu 1823,10 EUR

Acer Swift Go

14", AMD Ryzen 5 7640U, 16 GB, 512 GB, DE

Die Eckdaten:

  • Display: 14 Zoll OLED, 2880 x 1800 Pixel, 16:10, 60 Hertz
  • Prozessor: Intel Core i7-13700H
  • integrierte Grafikeinheit: Intel Iris Xe
  • Arbeitsspeicher: 16 GB LPDDR5-RAM
  • Datenspeicher: 512 GB SSD
  • Anschlüsse: USB 3.0 Typ-A (2x), USB-C (2x), HDMI, Thunderbolt 4 (2x), Klinke 3,5 mm
  • Webcam: 3,7 Megapixel
  • WLAN, Bluetooth: Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2
  • Betriebssystem: Windows 11 Home
  • Akku: Lithium-Ionen, 65 Wh
  • Netzteil: 65 Watt
  • Dimensionen: 31,3 × 21,8 × 1,5 cm, 1,25 kg
Das Metallgehäuse des Swift Go 14 ist ordentlich verarbeitet und bietet optisch eine Mischung aus harten Kanten und abgerundeten Ecken.
Das Metallgehäuse des Swift Go 14 ist ordentlich verarbeitet und bietet optisch eine Mischung aus harten Kanten und abgerundeten Ecken.
Quelle: Jan Johannsen

Schönes Display mit kleinem Haken

Das OLED-Display des Swift Go lässt andere Notebooks mit IPS-Display direkt alt aussehen. Die Farben erstrahlen kräftig, ohne unnatürlich zu wirken und das Schwarz ist richtig schön dunkel. Bereits nach einem kurzen Vergleichsblick mit einem Arbeits-Notebook will ich nur noch einen OLED-Bildschirm haben.

Der maximale Aufklappwinkel des Swift Go 14. Das Display hebt die Tastatur etwas an.
Der maximale Aufklappwinkel des Swift Go 14. Das Display hebt die Tastatur etwas an.
Quelle: Jan Johannsen

Es gibt allerdings einen Nachteil: Das OLED-Display des Swift Go ist nicht entspiegelt. Das stört mich mehr als bei Smartphones. Deren kleine Displays sind in der Hand mehr in Bewegung und Spiegelungen gleiche ich ständig aus, ohne darüber nachzudenken. Bei einem Notebook, vor dem ich zum Arbeiten sitze, ist das nicht so leicht möglich.

Um den positiven Eindruck meiner Augen zu untermauern, greife ich zum Messgerät.

100 Prozent Farbraumdeckung

Zuerst messe ich die Farbraumdeckung mit DisplayCAL. Die Software ermittelt zusammen mit dem Colorchecker Display Plus von Calibrite, wie gut ein Display verschiedene Farbräume abdeckt.

Egal welchen Farbraum du brauchst, das OLED-Display deckt ihn perfekt oder fast perfekt ab. Bei DCI P3 und sRGB misst DisplayCAl eine Abdeckung von 100 Prozent. Bei AdobeRGB sind es 95,7 Prozent. Zum Vergleich: Mein Arbeits-Laptop – ein HP Elitebook 840 G9 – mit IPS-Display erreicht bei sRGB immerhin 99,1 Prozent. Bei DCI P3 sind es nur 79,2 und bei AdobeRGB nur 76,9 Prozent.

Der Farbraum sRGB ist für die digitale Kunst am spannendsten. Er deckt den Raum an Farben gut ab, der für das menschliche Auge noch erkennbar ist. Für Online-Publikationen ist er gut geeignet. Der AdobeRGB-Farbraum passt den CMYK-Farbraum von Druckern an den RGB-Farbraum von PC-Monitoren an. Der DCI-P3-Farbraum ist vor allem für Videos relevant.

Hohe Helligkeit und gleichmäßige Ausleuchtung

Um die Helligkeit und Ausleuchtung des Bildschirms zu messen, greife ich wiederum zum Colorchecker Display Plus. Allerdings starte ich dieses Mal den i1Profiler auf dem Rechner. Die Messung liefert folgendes Ergebnis:

Die Helligkeitsverteilung beim Acer Swift Go 14 in Nits.
Die Helligkeitsverteilung beim Acer Swift Go 14 in Nits.
Quelle: Jan Johannsen

Die Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig. Der größte Unterschied zwischen den neun Messfeldern sind acht Nits – also quasi nichts.

Zur Einordnung der Helligkeit: Ab 300 Nits gilt die Leuchtkraft eines Displays als gut. Ab 400 Nits ist es in grellem (Sonnen-)Licht nutzbar. Diese Hürde nimmt das Swift Go locker.

Der Vergleich mit meinem Arbeitsgerät zeigt, dass sein IPS-Display zwar noch heller, aber weniger gleichmäßig ausgeleuchtet ist:

Die Helligkeitsverteilung beim HP Elitebook 840 G9 in Nits.
Die Helligkeitsverteilung beim HP Elitebook 840 G9 in Nits.
Quelle: Jan Johannsen

Im oberen Bereich ist die Gleichmäßigkeit mit bis zu 46 Nits schon nicht so gut, wie beim OLED des Swift Go. Die unteren drei Messwerte fallen dann noch einmal komplett aus dem Rahmen.

Beim Delta-E-Wert, der angibt, wie wahrnehmbar der Farbabstand ist, erreicht das OLED-Display des Swift Go einen Wert von 0,55. Damit fällt er noch ganz knapp in den Bereich «für das geübte Auge bemerkbar». Das HP liegt im Vergleich mit 2,57 bereits in der Kategorie «wahrgenommener Farbunterschied».

Delta E ist ein Maß für den empfundenen Farbabstand, bzw. die Farbdifferenz. Im Idealfall haben alle Farben den gleichen Abstand zueinander. Ein niedriger Wert ist also besser. Das spielt vor allem eine Rolle, wenn die digitalen Farben in die analoge Welt übertragen werden, zum Beispiel beim Drucken.

Leistung

Mit seiner Hardware bietet sich das Swift Go 14 für mehr als nur Internetsurfen und Textverarbeitung an. Mit dem Intel Core i7-13700H, dem integrierten Grafikchip Iris Xe und den 16 Gigabyte Arbeitsspeicher sind Bild- und Videobearbeitung im kleinen Rahmen kein Problem. Für große professionelle Projekte fehlt, genau wie für Spiele, eine dedizierte Grafikkarte.

Auch hier mache ich einen Vergleich mit meinem Arbeits-Laptop, in dem der Core i7-1260P steckt. Er ist eine Generation älter und schneidet etwas schlechter ab, lässt mich meinen Arbeitsalltag aber gut meistern – inklusive etwas Lightroom und Photoshop.

Der CPU-Benchmark Geekbench 6 Anhand testet die CPU im Single-Core- und Multi-Core-Betrieb anhand simulierter, alltäglicher Szenarien. Das Testen dauert nur kurz und kann daher auch bei schlecht gekühlten Geräten zu relativ guten Resultaten führen. Dafür läuft der Benchmark auf Windows, MacOS, Linux, Android sowie iOS. Dadurch werden auch mit Vorsicht zu genießende Quervergleiche unter verschiedenen Prozessor-Architekturen möglich. Bei x86-basierten Prozessoren wird im Single-Core-Modus nur ein Thread und damit nicht der gesamte (Performance-) Kern ausgelastet. ARM-Systeme hingegen nutzen einen ganzen Kern und sind dadurch im Vorteil. Das ist ein weiterer Punkt, der beim Resultate-Vergleichen im Geekbench Browser beachtet werden sollte.

Deutlich schlechter schneidet der Intel Core i7-1355U im aktuellen Yoga 9i von Lenovo ab. Dessen ausführlicher Test folgt noch. Aber zur Einordnung ist es wichtig zu wissen, dass das «U» im Namen darauf hinweist, dass der Prozessor besonders stromsparend ist. «P» und «H» stehen dagegen für Performance und Hochleistung.

Der CPU-Benchmark Cinebench von Maxon testet, wie gut sich der Prozessor beim Rendern von 3D-Modellen schlägt. In der neuesten Version R23 wird das Resultat standardmäßig nicht mehr anhand eines einzelnen Durchganges ermittelt, sondern anhand der getätigten Arbeit in zehn Minuten. Das ist gut, weil dadurch schlechte Kühlkonzepte etwas realistischer abschneiden.

Akku

OLED-Displays wird zwar ein niedriger Stromverbrauch nachgesagt, der fällt im Test aber nicht auf. Bei der Wiedergabe eines Youtube-Videos bei voller Helligkeit hält die 65-Wh-Batterie 5:28 Stunden durch. Umgerechnet auf Wattstunden pro Minute ergibt sich ein durchschnittlicher Wert von 5,05 Minuten. Schaue ich zum Vergleich in meine letzten Tests, schneidet das Matebook 16s mit 5,17 Minuten nur minimal besser ab. Das LG Gram 17 war mit 7,3 Minuten dagegen deutlich effizienter.

Tastatur und Touchpad

Die hintergrundbeleuchtete Tastatur ist für ein Notebook guter Durchschnitt. Den kurzen Tastenhub und die klaren Druckpunkte finde ich angenehm. Ich mag, dass die seitlichen Pfeiltasten groß sind. Bei meinem Arbeitsnotebook sind ihre oberen Hälften "Bild hoch" und "Bild runter". Da komme ich so oft ungewollt drauf, dass es mich nervt. Der Fingerabdrucksensor in der Power-Taste ist sehr praktisch und zuverlässig.

Sehr hilfreicher Fingerabdrucksensor.
Sehr hilfreicher Fingerabdrucksensor.
Quelle: Jan Johannsen

Das Touchpad ist vergleichsweise klein, hat mir aber trotzdem gereicht. Es reagiert zuverlässig und hat beim Klicken einen klaren Druckpunkt.

Ein vergleichsweise kleines Touchpad und eine durchschnittliche Notebook-Tastatur.
Ein vergleichsweise kleines Touchpad und eine durchschnittliche Notebook-Tastatur.
Quelle: Jan Johannsen

Anschlüsse

In Sachen Konnektivität ist das Acer Swift Go 14 gut aufgestellt und sollte die meisten Ansprüche erfüllen. Es verfügt über je zwei USB-C- und USB-A-Anschlüsse. Dazu kommen ein HDMI-Slot sowie eine Klinkenbuchse und ein microSD-Kartenlesegerät. Drahtlos gibt es Bluetooth 5.2 und Wi-Fi 6.

Die Anschlüsse auf der linken Seite des Swift Go 14.
Die Anschlüsse auf der linken Seite des Swift Go 14.
Quelle: Jan Johannsen
Die Anschlüsse auf der rechten Seite des Swift Go 14.
Die Anschlüsse auf der rechten Seite des Swift Go 14.
Quelle: Jan Johannsen

Fazit: Ich will mehr OLED

Auch wenn mich die Spiegelungen stören, will ich trotzdem in Zukunft eigentlich nur noch OLED-Displays bei Notebooks sehen. Andere Bildschirm werden es schwer haben, mich restlos zu überzeugen. Selbst wenn ich die hohe Abdeckung der Farbräume kaum benötige. Zudem sorgen die OLED-Panels nicht mehr dafür, dass ein Laptop exorbitant teuer ist.

Insgesamt stellt mich das Acer Swift Go 14 als Notebook zufrieden. Mit der Farbraumdeckung und der verbauten Hardware bietet es sich sogar für Grafikarbeit sowie Foto- und Videobearbeitung an. Allerdings eher nur für kleine Projekte. Für große Aufgaben wäre eine Grafikkarte im Rechner sinnvoll.

Die Akkulaufzeit ist durchschnittlich, Tastatur und Touchpad sind guter Durchschnitt. Die Ausstattung mit Anschlüssen ist gut. Und im Vergleich mit anderen Notebooks mit ähnlicher Ausstattung, erkenne ich keinen Preisaufschlag durch das OLED-Display.

Titelfoto: Jan Johannsen

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Jan Johannsen
Content Development Editor
jan.johannsen@galaxus.de

Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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