AMD Radeon RX 6950 XT, RX 6750 XT und RX 6650 XT im Test: Die RTX 3090 ist endlich geschlagen
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AMD Radeon RX 6950 XT, RX 6750 XT und RX 6650 XT im Test: Die RTX 3090 ist endlich geschlagen

Alles neu macht der Mai: AMDs Grafikkarten-Portfolio erhält eine Frischzellenkur in Gestalt der Radeon RX 6950 XT, RX 6750 XT und RX 6650 XT. Mit im Gepäck befindet sich ein Treiber-Update, das Leistungssprünge in vielen aktuellen Spielen bringt. Die Grafikkarten werden somit ganz neu gemischt – Zeit für eine Analyse mit spannenden Ergebnissen.


Du liest hier das Fazit des Tests unseres Content-Partners «PC Games Hardware» zu den neuen Radeon-Grafikkarten. Den gesamten Original-Artikel von Autor Raffael Vötter findest du hier.


Man nehme gute Grafikkarten und beschleunige sie maßvoll – fertig ist die Frühjahrskollektion. AMD erfindet mit der Radeon RX 6950 XT, RX 6750 XT und RX 6650 XT das Rad keineswegs neu, die frischen Designs der Board-Partner bereichern den Markt der Gaming-Grafikkarten jedoch mit einigen attraktiven Optionen. Doch die im Kern vertraute Hardware wird nicht bloß neu verpackt, die kleine Überraschung im Gepäck macht diesen anfangs als vorhersehbar abgestempelten Launch spannender als erwartet: Der neue Treiber-Branch 22.10 presst das Letzte aus RDNA 2 und lässt alle RX-6000-Grafikkarten somit besser dastehen als zuvor. Dank umfassender Nachtests bilden wir diese Entwicklung über das komplette Testfeld ab und tatsächlich zahlt sich die Optimierung der AMD-Software aus: In den Top 5 der Gaming-Grafikkarten im Frühjahr 2022 finden sich drei Radeon-Modelle - und zwei davon rangieren vor der mehr als ein Jahr ungeschlagenen Geforce RTX 3090. Sowohl die neue Radeon RX 6950 XT als auch die OEM-Lösung Radeon RX 6900 XT LC erweisen sich speziell in Full HD/1080p und WQHD/1440p als bärenstark und die erste Wahl für flüssiges Gameplay. Je höher die Auflösung, desto besser jedoch Geforce RTX 30 alias Ampere – diese Regel ist für immer gültig und wird von den jüngsten Treiber-Verbesserungen aufseiten AMDs sogar noch etwas verstärkt. Es ist uns ein Rätsel, warum AMD im Stile von «Weil wir's können!» keine Radeon RX 6950 XTX mit Fluidkühlung herausbringt. Mit 375 Watt Boardpower und entsprechend hohen Frequenzen wäre die Leistungskrone zum Greifen nahe und die Effizienz im Vergleich mit der Geforce RTX 3090 Ti relativ hoch.

Referenz-Design der AMD Radeon RX 6950 XT.
Referenz-Design der AMD Radeon RX 6950 XT.

Die Radeon RX 6750 XT und Radeon RX 6650 XT sind zwar weniger spektakulär, in ihrem jeweiligen Marktumfeld aber attraktive Grafikkarten geworden. Speziell die Radeon RX 6750 XT verdient Lob, denn mit diesem Produkt machen Full-HD- und WQHD-Zocker nichts falsch – wenn man vom relativ hohen Preis absieht. Die Rasterizing-Leistung ist konstant hoch, Speichermangel dank 12 GiByte Kapazität kein Thema und auch Raytracing-Ausflüge dürfen gewagt werden, sofern man mit Kompromissen bei Qualität und Bildrate leben kann. Die aktuelle Grafikkarten-Oberklasse stellt Interessenten somit vor eine Qual der Wahl, denn bei Nvidia setzt man andere Prioritäten: Die vergleichbaren Modelle Geforce RTX 3060 Ti und RTX 3070 punkten vorrangig mit ihrer Leistung ab WQHD sowie massiv besserer Raytracing-Nutzbarkeit, nicht zuletzt dank DLSS-Upsampling. Über diesen stets mit 8 GiByte bestückten Modellen schwebt jedoch das Damoklesschwert des Speichermangels, welches erste Verletzungen verursacht. Für eine spaßige Übergangszeit bis Radeon RX 7000 und Geforce RTX 40 eignen sich alle Modelle unterdessen einwandfrei.

Referenz-Design der AMD Radeon RX 6750 XT.
Referenz-Design der AMD Radeon RX 6750 XT.

Die Radeon RX 6650 XT ersetzt mittelfristig die Radeon RX 6600 XT. Bereits Letztere kann die Geforce RTX 3060 relativ deutlich distanzieren, sofern man beim Rasterizing und in Full HD bleibt. Wer eine potente 1080p-Karte für populäre Spiele sucht, die deutlich unter der 200-Watt-Marke bleibt, wird mit einer RX 66x0 zweifellos glücklich. Blickt man auf die unverbindliche Preisempfehlung für die Radeon RX 6650 XT raten wir jedoch eher zur Geforce RTX 3060. Letztere hat ihre Stärke weniger in Full HD, dafür aber bei allem anderen: In WQHD erreicht sie die Leistung der RX 6600 XT, beim Raytracing läuft sie ihr sogar gnadenlos davon. Dank der breitflächigen DLSS-Unterstützung und 12 GiByte Speicherkapazität ist bei der RTX 3060 auch die Zukunft rosig, während die AMD-Karte bereits heute vereinzelt Speichermangelsymptome zeigt. FSR in Version 2.0 wird im Laufe des Jahres helfen, auch die Lebenszeit der RX-6000-Grafikkarten zu verlängern. Los geht es laut AMD mit Deathloop, das bereits am 12. Mai ein FSR-2.0-Update erhalten wird.

Referenz-Design der AMD Radeon RX 6650 XT.
Referenz-Design der AMD Radeon RX 6650 XT.

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