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Produkttest

AMD Ryzen 7 8700G im Gaming-Test

Kevin Hofer
3.2.2024

AMD wirbt bei der neuesten APU Ryzen 8700G mit flüssigem Gaming in 1080p-Auflösung. Solche Werte erreiche ich in meinen Tests nur mit Upscaling-Technologien. Dennoch ist die Leistung der integrierten Grafikeinheit Radeon 780M erstaunlich.

Über 60 Bilder pro Sekunde ohne Grafikkarte. So lautet das Versprechen von AMD auf einer Slide bei der Vorstellung der Ryzen 8700G APU (Accelerated Processing Unit). Ermöglichen soll dies die verbaute Radeon 780M Grafikeinheit. Dieses Versprechen überprüfe ich und lasse die APU meinen Games-Testparcours durchlaufen.

Die Spezifikationen und weitere Infos zur APU findest du im Artikel zur Vorstellung von Florian Bodoky.

Test-Setup und Methode

Folgende Komponenten verwende ich für das Review. Sie wurden mir von den Herstellern für die Tests zur Verfügung gestellt:

Das System läuft auf Windows 11 in der Version 23H2 (22631.3085). Ich verwende die BIOS-Version F21 und aktiviere XMP. Sonst lasse ich alles auf Standard, Resizable BAR ist aktiviert. Bei der Grafikkarten verwende ich die Version 23.20.24.2310 des iGPU-Treibers und 23.19.05 der dedizierten Grafikkarte.

Hier zum Überblick die verschiedenen Games:

  • «Anno 1800»
  • «Assassin’s Creed: Valhalla»
  • «Civilization VI»
  • «Cyberpunk 2077»
  • «Far Cry 6»
  • «Gears of War 5»
  • «Red Dead Redemption 2»
  • «Shadow of the Tomb Raider»

In der Regel teste ich auch «Forza Horizon 5» mit einem In-Game-Benchmark. Das Spiel erkennt aber die iGPU zum Testzeitpunkt noch nicht und ich kann daher keine Einstellungen vornehmen. Da V-Sync aktiviert ist, erreiche ich beim Spielen nur 60 Bilder pro Sekunde. Für eine integrierte Grafikeinheit ist das dennoch nicht schlecht.

Alle Benchmarks mache ich dreimal und nehme das beste Ergebnis. Bei den Games verwende ich die tiefstmöglichen und höchstmöglichen Voreinstellungen. Sonst lasse ich bis auf die Auflösung von 1080p alles auf Standard. FSR lasse ich deaktiviert. In diesem Review interessiert mich bei den Games die Rasterization-Leistung ohne zusätzliche Hilfsmittel. In einem separaten Teil gehe ich noch auf die Upscaling-Technologien ein.

Die Performance in Games: Für 60 Bilder pro Sekunde reicht es nicht immer

Auf den folgenden Slides siehst du das arithmetische Mittel der Frames per Second (FPS) der acht Benchmark Games im Vergleich zur Radeon RX 7600. Ich habe mich für diese Karte entschieden, weil es die schwächste dedizierte Grafikkarte der aktuellen Generation von AMD ist. Klickst du in den Galerien weiter, siehst du die Resultate der einzelnen Spiele.

Auch wenn die RX 7600 aktuell die schwächste dedizierte AMD-GPU ist, hat die iGPU Radeon 780M keine Chance. Bei den tiefstmöglichen Einstellungen liegt die RX 7600 147 Prozent vorne, bei den höchstmöglichen gar 197 Prozent.

Nicht ganz so gross ist der Unterschied bei den Perzentilen. Die Messwerte der Perzentile sind klassisch in Millisekunden gemessene Frametimes. Also die zeitlichen Abstände von Bild zu Bild. 99 Perzentil bedeutet, dass 99 Prozent aller Messwerte schneller als der angegebene Messwert sind. Hier beträgt der Vorsprung der 780M zur 7600 122 Prozent.

Bei der Effizienz schneidet die 780M besser ab

Die Unterschiede bei den Games hören sich erstmal enorm an. Ziehe ich jedoch die erforderliche Leistung in Watt hinzu, sieht es nicht mehr so krass aus. In folgender Darstellung siehst du die durchschnittliche Leistung in Watt in verschiedenen Szenarien. Im ersten Fall nur die Leistung der APU und im zweiten Fall die der APU sowie der dedizierten GPU zusammengerechnet.

Mit den höchstmöglichen Einstellung in 1080p ziehen die APU und die dedizierte GPU 190 Prozent mehr Leistung als nur die APU. Auf Watt pro FPS ausgerechnet, sieht es auch besser für die APU aus: 1,93 Watt pro FPS benötigt die APU und 1,97 Watt pro FPS die APU in Kombination mit der dedizierten GPU. Ein kleiner Unterschied, aber immerhin.

Eine kleine Einschränkung hat dieses Ergebnis: Da die iGPU auf den RAM zurückgreift, fordert dieser beim Gaming mehr Leistung ein. Um genau zu sein: 2 Watt mehr. Aber auch so schneidet nur die APU mit 1,88 Watt pro FPS besser ab. Das System ist also effizient.

Noch eine Anmerkung zu den Temperaturen: In meinen Tests wurde die 8700G beim Zocken durchschnittlich 52 Grad Celsius warm. Das ist äusserst kühl, mit maximal 85 Watt Leistung ist dies jedoch zu erwarten.

Über 60 FPS dank Upscaling

Auch in anderen Spielen, in denen FSR verfügbar ist, ändert sich dadurch einiges. In «Assassin’s Creed Valhalla» liegen mit mittleren Einstellungen und FSR Balanced 83 FPS drin. In «Far Cry 6» mit den höchsten Einstellungen und FSR Balanced sogar 73 FPS. Nicht so hoch ist der Unterschied in «Shadow of the Tomb Raider». Aber immerhin liefert die 780M mit 65 FPS zehn mehr als ohne FSR auf den tiefstmöglichen Einstellungen.

Fazit: Gaming ohne dedizierte Grafikkarte, aber mit Einschränkungen

Der Ryzen 8700G erfüllt tatsächlich, was AMD verspricht: flüssiges Gaming ohne dedizierte Grafikkarte in 1080p-Auflösung. Dies erreicht die APU aber nur dank AMDs Upscaling-Technologie FSR.

Dieses «nur» ist etwas harsch. Denn was die 8700G leistet, ist dennoch enorm. Ohne Upscaling erreicht sie im mittlerweile etwas in die Jahre geratenen Blockbuster «Cyberpunk 2077» 45 FPS in 1080p-Auflösung und tiefsten Detaileinstellungen. Etwas, das noch vor zwei Jahren unvorstellbar war. Gewisse Spiele, wie etwa «Far Cry 6», lassen sich dank Upscaling sogar mit den höchsten Einstellungen mit über 60 FPS spielen.

Insgesamt ist die 8700G eine gute APU für Leute, die sich keine dedizierte Grafikkarte leisten können oder wollen und dennoch ab und zu zocken. Auch für kleine Systeme ist die APU geradezu perfekt, da sich die Hitzeentwicklung dank der Standardleistungsaufnahme von 65 Watt in Grenzen hält. Mit 329 Franken ist die APU auch preislich fair.

Titelbild: Kevin Hofer

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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