Android 7.0 ist da: 12 tolle Features und wann sie auf deinem Handy landen
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Android 7.0 ist da: 12 tolle Features und wann sie auf deinem Handy landen

Schneller als gewohnt hat Google die neuste Android-Version veröffentlicht. Wir stellen euch die spannendsten Funktionen vor, über die sich vorerst leider nur eine kleine Gemeinschaft freuen kann. Wir verraten dafür, wann Android N für Samsung, Sony und Co. erscheint.

Nach der ausführlichen Beta-Phase ist am Montag die finale Version von Android 7.0 aka N für Nougat erschienen. Gegenüber Android Marshmallow hat sich rein optisch wenig getan. Google hat vor allem unter der Haube gewerkelt. Dennoch sind einige äusserst praktische Funktionen hinzugekommen und einige längst überfällige. Ich stelle euch die wichtigsten Neuerungen vor und sage euch, wann euer Smartphone das Update bekommt.

1. Multi-Window

Was Windows- und OSX-User längst kennen, hat endlich den Weg auf die mobilen Betriebssysteme gefunden. Nachdem es Apple vor einem Jahr als grosse Neuigkeit verkauft hat, Galaxy-User nur müde darüber lächeln konnten, gehört Multi-Window nun auch bei Android zum Standard-Programm. In der App-Übersicht muss man dazu eine geöffnete App antippen und gedrückt halten und schon kann man sie an den Bildschirmrand ziehen. Nützlich für grössere Smartphones und besonders Tablets werden damit deutlich produktiver. Allerdings müssen Apps die Funktion unterstützen. Schon jetzt kann man aber diverse Spiele zocken und nebenbei auf YouTube ein Video schauen.

Noch nicht offiziell implementiert ist Freeform Window Mode. Google scheint es fürs Erste den Entwicklern zu überlassen, diese Funktion einzubauen. Damit lassen sich Fenster frei anordnen. Es deutet daraufhin, dass Google damit den Weg für Maus/Tastatur-Unterstützung ebnen will, damit man wie auf einem kleinen Desktop hantieren kann.

2. Tab-Switching

Quelle: The Verge

Wo wir schon bei den Tabs sind. Mit einem Doppelklick auf den App-Übersichtsbutton kann man schnell zwischen zwei offenen Tabs hin und her switchen. Ganz wie man es vom Computer mit Alt und Tabulator kennt.

3. Quick Settings

Quelle: AndroidPolice

Eine weitere längst überfällige Verbesserung sind die frei konfigurierbaren Quick Settings. Zum einen kommt man direkt auf eine kleine Auswahl von Schnellzugriffen, wenn man die Benachrichtigungszentrale hinunterzieht. Zum anderen kann man mit Drag and Drop Icons hinzufügen oder löschen. Soll die Taschenlampe an erster Stelle sein oder ist für euch das Bluetooth-Icon völlig überflüssig? Tobt euch aus.

4. Emoji

Quelle: Cult of Mac

Mit dem neusten Update hält Unicode 9 Einzug in Android 7.0 und damit 72 neue Emoji. Diverse ältere wurden überarbeitet und die Möglichkeit, die Farbe von Charakteren anzupassen ist auch vorhanden. Insgesamt sind sie den Apple-Emoji etwas ähnlicher und sollten damit bei den Empfängern für weniger Verwirrung sorgen.

5. Benachrichtigungen

Quelle: ArsTechnica

Nebst einem überarbeiteten Design haben die Benachrichtigungen auch neue Funktionen spendiert bekommen. Ganz nach dem Vorbild von Android Wear erscheinen sie erst kompakt, lassen sich jedoch zweistufig auseinander ziehen. Auf E-Mails oder WhatsApps kann man direkt aus der Benachrichtigung heraus Antworten. Hält man den Finger gedrückt, erscheint ein neues Menü, wo man zwischen verschiedenen Benachrichtigungsarten hin und her wechseln kann, etwa stumm oder komplett ausblenden.

6.Stromsparfunktionen

Doze wurde zwar bereits mit Android 6.0 eingeführt und sollte Apps in ihren Hintergrundaktivitäten einschränken. Da die meisten Hersteller ihre Apps jedoch als wichtig priorisierten, hatte Doze nur einen mässigen Effekt. Mit dem Update auf 7.0 verstärkt Google seine Bemühungen, das System energieschonender zu machen. In der Beta ist mir persönlich noch kein grosser Unterschied aufgefallen. Man darf aber auch selber Hand anlegen und Apps einen Energie-Riegel vorschieben.

7. Sicherheit

Apps fragen nun einzeln nach Zugriffsberechtigungen und man muss nicht wie bisher eine Generalermächtigung erteilen. Ausserdem wurde die Verschlüsselung des Systems angepasst und durch ein Feature namens Direct Boot erweitert. Dadurch wird erst nach dem erfolgreichen Aufstarten ein Passwort verlangt, um das Gerät vollständig zu entsperren und Nutzbar zu machen. Ein Vorteil davon ist, sollte das Gerät einmal in der Nacht neustarten, wird der Wecker weiterhin funktionieren. Bisher blieb das Smartphone im Boot-Modus stecken, bis man den PIN oder das richtige Muster eingegeben hat. Zusätzlich hat Google ein neues Mittel gegen Sicherheitslücken wie Stagefright gefunden, in dem es den Android MediaServer in verschiedene Teile gespalten hat.

8. Displaygrösse

Quelle: ArsTechnica

Eine zusätzliche Option in den Einstellungen erlaubt es Usern endlich ohne Rooten des Geräts selbst Display-Skalierungen vorzunehmen. Wer also lieber alles ein wenig kleiner hat, dafür aber mehr dargestellt bekommt, der kann nun zwischen fünf verschiedenen Ansichten wechseln.

9. Neue Schnittstellen

Mit Android Nougat kommt auch die Unterstützung für die Vulkan-API. Von den gleichen Leuten, die uns OpenGL gebracht haben, kommt diese Grafik-Schnittstelle. Damit soll wesentlich effizienter programmiert werden können. In erster Linie profitieren davon Game-Entwickler, die Android-Benutzerobefläche soll aber ebenfalls in den Genuss von Vulkan kommen.

10. Schnellere Updates

Seamless Updates, wie sich die Funktion nennt, wird nur bei Geräten funktionieren, die mit Android 7.0 ausgeliefert werden. Dabei wird Android in ein Dual-Partitions-System verwandelt: Auf der einen Partition werden die Updates vorbereitet und können auf dem aktiven System viel schneller aufgespielt werden. Der Bildschirm mit der Anzeige «1 von 200 Apps aktualisiert» fällt damit weg.

11. Einstellungen mit Tipps

Die Einstellungen haben neu ein ausfahrbares Menü, lassen sich durchsuchen und zuoberst gibt es ab und zu kurze Tipps mit Verbesserungsvorschlägen.

12. Google Now On Tap

Google Now wird durch die Google App laufend verbessert. Mit dem Update hinzugekommen ist die Möglichkeit, direkt vom Homescreen Erinnerungen zu stellen, einen Termin zu planen oder die Navigation zu starten. Dazu muss man bloss auf dem Homescreen lange auf den Homebutton drücken, um Google Now On Tap zu starten.

Was fehlt noch?

Quelle: AndroidPolice

Der gross angekündigte Google Assistant – ein digitaler Butler, der komplexe Eingaben versteht – wird wohl erst mit den neuen Nexus-Geräten im Oktober erscheinen. Der US-Blog Android Police hat bereits einige Anwendungsmöglichkeiten anhand der Chat-App Allo vorgestellt. Die beiden von HTC hergestellten Smartphones werden ausnahmsweise nicht die ersten Geräte sein, die mit Android 7.0 ausgeliefert werden. Diese Ehre gebührt LG mit dem V20.

Weitere Updates mit Preview

Google hat bekannt gegeben, dass das Beta-Programm demnächst weitergeführt wird und dass man vierteljährlich Updates veröffentlichen will.

Wann krieg ich das Update?

Nexus

Wie in den vergangenen Jahren werden erstmal die neueren Nexus-Geräte mit dem Update beliefert. Dazu gehören Nexus 6P, 5X, 6, 9 sowie das Pixel C. Nexus 5 und 7 werden das Update nicht mehr erhalten.

Samsung

Samsung benötigte für Android 6.0 fünf Monate zum Updaten. Das dürfte erneut der Fall sein und wohl nur das Galaxy Note 7, S7, S7 Edge, gefolgt von Note 5, S6, S6 Edge and S6 Edge+ einschliessen. Idealfall: Januar/Februar 2017

Sony

Das Xperia Z3 von Sony war Teil der Android-N-Beta und wird somit wohl relativ schnell bedient – obwohl Sony das Gerät bei seinen Update-Plänen nicht erwähnt hat. Wer nicht an der Beta teilhaben möchte, muss wohl wie beim letzten Update rund fünf Monate warten. Bezogen auf aktuelle Highend-Geräte. Idealfall: Februar 2017

Motorola

Schnell mit der Auslieferung von Android Marshmallow war Motorola bei seinen Highend-Geräten, die nur einen leichten Skin draufhaben. Die Moto Z- und die G4-Serie dürften weit vorne stehen. Idealfall: Oktober 2016

LG

LG, das mit dem V20 schon in den Startlöchern steht, gehört ebenfalls zu den schnelleren. G5-Besitzer werden wohl nicht allzu lange warten müssen. Idealfall: November 2016

HTC

Fix war auch HTC in der jüngsten Vergangenheit. Flaggschiff-Besitzer müssen sich vielleicht nur zwei Monate gedulden. Idealfall: Oktober 2016

Huawei

Das Nexus 6P zählen wir hier nicht, darum sieht die Bilanz für die Chinesen nur mässig aus. Das Mate 9 wird wohl direkt mit Android 7.0 erscheinen, die Updates für ältere Geräte werden sich etwas in die Länge ziehen. Idealfall: Februar 2017

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Als Game- und Gadget-Verrückter fühl ich mich bei digitec und Galaxus wie im Schlaraffenland – leider ist nichts umsonst. Wenn ich nicht gerade à la Tim Taylor an meinem PC rumschraube, oder in meinem privaten Podcast über Games quatsche, schwinge ich mich gerne auf meinen vollgefederten Drahtesel und such mir ein paar schöne Trails. Mein kulturelles Bedürfnis stille ich mit Gerstensaft und tiefsinnigen Unterhaltungen beim Besuch der meist frustrierenden Spiele des FC Winterthur. 


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