
Das Google Pixel 4 kommt mit Gestensteuerung

Selbst in der Hosentasche soll das Pixel 4 Fingergesten erkennen können. Das Smartphone ohne Berührung und Sprachassistenten bedienen – möglich macht das ein Radar-Chip namens «Soli».
Fünf Jahre hat Google daran getüftelt, nun soll es noch dieses Jahr auf den Markt kommen: das Pixel 4. Der verbaute «Soli»-Radar-Chip erkennt feinste Fingergesten. So kannst du dein Smartphone in Zukunft bedienen, ohne es dafür aus der Hosentasche zu nehmen oder via Sprachbefehl zu aktivieren. Als gängigste Beispiele nennt Google das Überspringen von Musik, das Stummschalten eines Weckers oder die Annahme eines Anrufes.
Eingeschränkte Bewegungsfreiheit
Die Kombination aus den Auswertungsalgorithmen sowie dem «Soli»-Chip heisst «Motion Sense». Laut eines Google-Blogposts sei dieses Feature erst der Anfang. Wie die Pixel-Geräte laufend weiterentwickelt werden, so wächst auch die «Motion Sense»-Funktion und deren Möglichkeiten mit.
In den USA wird das Handy auch funktionieren, wenn es in der Hosentasche bleibt. Dort hat die zuständige Behörde FCC die Freigabe erteilt, dass Google einen stärkeren Radarstrahl verwenden darf als üblicherweise erlaubt. «Motion Sense» wird nicht in allen Ländern funktionieren – wegen gesetzlicher Einschränkungen bezüglich Stärke des Radarstrahls. Noch ist nicht bekannt, in welchen Ländern das neue Feature genutzt werden kann.
Ein neues Gesicht
Mit deinem Gesicht dein Smartphone entsperren – im Grunde nichts Neues, Apple und Co. sei Dank. Google will diese Funktion aber auf ein neues Level heben: Das Handy aktiviert die Gesichtserkennung bereits, wenn es merkt, dass der User zum Gerät greift. Dank «Soli» spielt es auch keine Rolle, wenn du dein Smartphone ausversehen kopfüber hältst.

All diese Technologie braucht Platz. Oberhalb des Screens befinden sich im Pixel 4 deshalb nebst Kamera, «Soli»-Chip, Helligkeits- und Distanzsensor auch zwei Infrarotkameras, eine Leuchte und ein Projektor, um Infrarot-Punkte auf das Gesicht des Nutzers zu werfen. Unbestätigte Leaks sprechen von 147 x 68.9 x 9.3 mm beim Pixel 4 sowie 160.4 x 75.2 x 9.3 mm beim Pixel 4 XL.
Eine interessante Notiz am Rande: Produktmanager Brandon Barbello gab zu Protokoll, dass sowohl die für die Gesichtserkennung genutzten Fotos wie auch die «Soli»-Daten nicht hochgeladen oder mit anderen Google-Diensten geteilt würden.
Immer kleiner und stärker
Erstmals 2015 präsentierte Google das Projekt «Soli» auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O öffentlich. Das beteiligte Entwicklerteam war ursprünglich Teil von Motorola. Diese Firma hat Google zwar an Lenovo verkauft, die für «Soli» wichtige Abteilung ATAP (Advanced Technologies And Projects) aber behalten.

Ein Jahr später meldete Google, dass Infineon, ein deutscher Halbleiterhersteller, den «Soli»-Chip auf einen Drittel der Grösse geschrumpft hat. So, dass er problemlos in Smartphones passt. Ausserdem benötigte der neue Chip damals über zwanzig Mal weniger Energie und nur ein 256-tel der Rechenleistung seines Vorgängers, um Fingergesten auswerten zu können.


Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.