

Das sind die neuen Nikon Z 6 II und Z 7 II

Zwei Mal zwei Kartenslots und zwei Prozessoren. Keine Zwei auf dem Rücken der neuen Nikon Z 6II und Z 7II. Aber auch keine Revolution.
Dass sie kommen, wussten wir bereits, jetzt wissen wir auch, was sie können. Die Rede ist von den Nachfolgemodellen der Nikon Z 6 und Z 7.
Die Z 6 und Z 7 aus dem Jahr 2018 sind Nikons erste spiegellose Vollformatkameras. Äusserlich unterscheiden sie sich voneinander nicht, im Innern schon. Die Z 6 ist mit ihrer tieferen Auflösung auf Hybrid Shooting (Foto und Video) ausgelegt, die Z 7 mit einer hohen Auflösung hat einen klaren Fokus auf Foto, insbesondere auf den Landschafts- und Architekturbereich. Beide Modelle bleiben weiterhin erhältlich.
Dass die neuen Kameras die Nummer zwei im Namen tragen, kommt nicht von ungefähr.
Zwei Kartenslots
Das war der dringendste Wunsch respektive die grösste Kritik an den ersten Z-Kameras: Sie haben nur einen Slot – für die Millionen von professionellen Hochzeitsfotografen da draussen ;-) offenbar ein absolutes No-Go. Nikon erbarmt sich dieser geschundenen Seelen und liefert, was nach Meinung vieler schon in den ersten Modellen hätte enthalten sein sollen.
Ausserdem war der eine Slot vom Typ CFExpress/XQD. Der ermöglicht zwar besonders hohe Speichergeschwindigkeiten, doch die meisten User müssen neue Speicherkarten kaufen, weil das Format noch wenig verbreitet ist. Der zweite Slot in den neuen Modellen funktioniert nun mit gewöhnlichen SD-Karten, wobei auch die schnellen UHS-II unterstützt werden.
Der Kartenslot scheint auch das Einzige zu sein, was die Kameras rein äusserlich von den Vorgängern unterscheidet – abgesehen natürlich von der Namensbeschriftung.

Zwei Prozessoren
Im Innern aber wartet eine Überraschung: Die neuen Kameras haben je zwei Prozessoren. Zwei Bildprozessoren vom Typ Expeed 6.
Mehr Rechenleistung wird bei Kameras immer wichtiger. Die Verarbeitung von riesigen Datenmengen muss schnell gehen. Die Nikon Z 6II und Z 7II sind tatsächlich schnell – aber nicht ausserhalb dessen, was wir von Kameras mit nur einem Prozessor kennen. Es wird interessant zu sehen, wie sich das Prozessor-Tandem in der Praxis auswirkt. Ist der Akku schneller leer? Oder wird das durch ein geschicktes Energiemanagement ausgeglichen? Überhitzen die Geräte weniger, wenn die Arbeit auf zwei Prozessoren verteilt werden kann?

Ein paar Daten
Rechenintensiv ist die maximale Videoqualität: Die neuen Kameras bieten 4K mit 60 fps, über HDMI und externen Rekorder auch mit 10 Bit Farbtiefe. Bei der Z 6II wird das allerdings erst nach einem Firmware-Update möglich sein, das Nikon auf Februar 2021 in Aussicht stellt.
Auch die Serienbildgeschwindigkeit kann sich sehen lassen. Sie beträgt 10 Bilder pro Sekunde bei der Z 7II und 14 bei der Z 6II – mit nachgeführtem Autofokus und elektronischem Verschluss. Der Pufferspeicher reicht für komfortable 50 bzw. 100 Bilder pro Sekunde.
Die Z 6 und Z 7 sind allerdings mit 12 respektive 9 Bildern pro Sekunde nicht viel langsamer.
Laut Nikon arbeitet das Autofokus-Tracking schneller als bei den Vorgängermodellen. Die Augen- und Gesichtserkennung für Menschen, Hunde und Katzen funktioniert neu auch in Videos. Der Autofokus sei zudem lichtempfindlicher als in den Vorgängermodellen.
Zusammen mit den beiden neuen Bodys kommt auch der neue Batteriegriff MB-N11. Er fasst einen weiteren Akku, und die Akkus können im laufenden Betrieb gewechselt werden. Ebenfalls neu: die optionale Funkfernsteuerung WR-R11b.
Die Z6 II ist voraussichtlich ab November 2020 verfügbar, die Z 7II ab Dezember 2020. Beide gibt es in verschiedenen Kits mit und ohne Objektiv-Adapter. Du findest sie unter «Kit-Varianten», wenn du auf das Produkt klickst.


Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.