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Produkttest

Der LG OLED Flex bringt mich zum Verzweifeln

LGs neuer flexibler Bildschirm ist Blödsinn. Ein 42 Zoll grosser OLED, den ich dir weder als TV noch als Monitor empfehlen kann. Fürs Wohnzimmer ist er völlig überteuert. Auf dem Schreibtisch ist er nur für Gaming brauchbar – und völlig überteuert.

Nicht schon wieder. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit muss ich einen Verriss schreiben. Beim letzten Mal fiel Samsungs Monster Odyssey Ark bei mir durch. Ich fand ihn nicht ergonomisch, zu teuer und zu riesig auf einem normalen Schreibtisch. Jetzt steht der nächste gekrümmte Bildschirm vor mir.

Das Versprechen: Bewährtes OLED-Panel gepaart mit innovativen Features

Weil es nicht funktioniert.

Die Komplikation: Display mit Auto Brightness Limiter

Das liegt an einem grundlegenden Problem der OLED-Technologie dieser Generation und den Massnahmen dagegen: Burn-in. LGs Präventionsmechanismen haben mich tagelang fast in den Wahnsinn getrieben, weil ich nicht verstanden habe, was sie tun und wieso. Unzählige Reddit-Threads, Youtube-Videos und Blogeinträge später weiss ich es und stelle fest: Aktuelle OLED-Bildschirme wie der Flex sind für mich als Monitore unbrauchbar. Doch von vorne.

Grundproblem: Burn-in

Die Lebensdauer der OLED-Pixel verringert sich mit steigenden Temperaturen. Die treten vor allem auf, wenn die gesamte Bildfläche mit voller Kraft leuchtet und das Gehäuse die Hitze nicht mehr schnell genug abführt. Konzentriert sich die hingegen auf kleine Ausschnitte, ist alles in Ordnung. Besonders, wenn die hellen Bereiche sich bewegen.

Was bei TVs kein Problem ist, wird bei Monitoren zur Plage

Wenn du einen OLED-Screen als Fernseher benutzt, ist Burn-in keine grosse Gefahr. Geisterbilder sind zwar möglich, aber bei normaler Nutzung eher die Ausnahme. Und von Präventionsmechanismen habe ich fünf Jahre lang weder etwas gewusst noch gemerkt – obwohl auch mein OLED-TV im Wohnzimmer solche «Features» besitzt.

Helles Gesamtbild = dunkles Weiss
Dunkles Gesamtbild = helles Weiss

Der Effekt ist markant. Youtube-Videos im Miniplayer sind zum Beispiel heller, wenn ich daneben eine dunkle Webseite offen habe. Wenn ich durch weisse Webseiten scrolle, wird das Weiss ständig heller und dunkler, sobald grosse Bilder auftauchen und wieder verschwinden.

Die Erklärung: ABL und ASBL

Was passiert hier und warum? Wir erinnern uns: Zwei Dinge sind schlecht für einen OLED-Bildschirm – helle Bilder und statische Bilder. Am schlimmsten ist beides zusammen. Um in solchen Szenarien Burn-in entgegenzuwirken, ergreift LG zwei Massnahmen.

Eine Brechstange für Wagemutige

Der Hack soll übrigens für alle neueren LG-OLEDs funktionieren. Ich habe keine Ahnung, wie er sich auf die Lebensdauer des Screens auswirkt – wahrscheinlich negativ, da der Burn-in-Schutz von ABL und ASBL wegfällt. Um es nochmal zu unterstreichen: Im Service-Menü Dinge zu verändern geschieht auf eigene Gefahr. Die Garantie ist danach futsch. Ich habe dich gewarnt.

Die Zusatzbelastung: Menü und Benutzerfreundlichkeit

Die Konsequenz: Ungeeignet für Produktivität

ABL und ASBL sind so nervig, dass sie den LG OLED Flex in meinen Augen ungeeignet für ein Home-Office machen. Schade – denn die 42 Zoll grosse Arbeitsfläche bietet viel Platz, ohne dass sie überdimensional wirkt. Die Pixeldichte ist mit 105 pixel per inch nichts Besonderes, aber bei genügend Abstand völlig in Ordnung.

Leicht störend in der Bild- und Videobearbeitung sind die nicht optimalen Blickwinkel des LX3. Auf weissen oder grauen Flächen sehe ich Farbverschiebungen in Richtung Cyan, wenn ich schräg aufs Panel schaue. Gegen links und rechts lässt sich das mit der korrekt eingestellten Krümmung verhindern, nach oben und unten nicht ganz.

Der Lichtblick: Spiele sehen grossartig aus

Besonders im abgedunkelten Zimmer ist die Bildqualität in Spielen eine Wucht. Bei HDR-Inhalten kann das Panel seine punktuell hohe Leuchtdichte und den fantastischen Kontrast ausspielen. In Forza Horizon 5 glitzert die nasse Motorhaube fotorealistisch in der Sonne. Nachtszenen in Red Dead Redemption 2 strotzen selbst in dunklen Bereichen vor Details.

Die 42 Zoll empfinde ich bei einem Meter Abstand auch fürs Gaming als gute Grösse. Ich tauche in die Inhalte ein, ohne mich vom Monitor erschlagen zu fühlen, wie es beim 55 Zoll grossen Ark der Fall war. Die Höhe des Bildschirms ist für mich an der Obergrenze. Sie geht aber in Ordnung, weil sich der Flex weit nach unten verstellen lässt.

Der Untergang: Sorry, wie viel?

Fazit: Ein Preis-Leistungs-Debakel

Ich würde niemandem empfehlen, 3000 Franken oder noch mehr für einen 42-Zöller mit solchen Einschränkungen auszugeben – variable Krümmung hin oder her. Der LG OLED Flex ist ein völliges Preis-Leistungs-Debakel.

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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