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Stefanie Lechthaler
Produkttest

Der OnTrac im Test: Grandiose Audioqualität, aber ausbaufähige Software

Ganz schön mutig. Dyson will die Audiobranche aufmischen und schickt dafür einen extravaganten Kopfhörer mit kristallklarer Klangqualität ins Rennen. Der Test zeigt aber auch: In Teilbereichen gibt es noch Luft nach oben, insbesondere in puncto Software.

Ich staunte nicht schlecht, als einer der Dyson-Ingenieure bei der Enthüllung der neuen Kopfhörer in London einen Flugzeugmotor aufheulen liess. Mit einem Augenzwinkern wollte er demonstrieren, dass die ANC-Funktion der neuen Dyson-Kopfhörer einem der lautesten Geräusche standhalten kann. Überprüfen konnte ich das nicht. Die Kopfhörer wurden dem Publikum nicht ausgehändigt.

Jetzt habe ich die Kopfhörer in einer weitaus realistischeren Umgebung, dem stinknormalen Alltag, getestet und bin hin und weg von der erstklassigen Audiowiedergabe aber äusserst genervt von der dazugehörigen MyDyson App.

Maximalistischer Kopfhörer trifft auf minimalistisches Case

Im Lieferumfang sind neben dem bunten Kopfhörer ein schlankes Case und ein USB-C-Ladekabel enthalten. Weitere Zubehörteile, wie USB-C-Port- auf Klinke-Kabel, bietet der Hersteller auf der Homepage an.

Beim Auspacken fällt mir auf, dass der Kopfhörer eher schwer in der Hand liegt. Kein Wunder, er bringt ein Gewicht von 454 Gramm auf die Waage. Aufgesetzt fällt mir das Gewicht zu Beginn nicht besonders auf, weil der OnTrac gut ausbalanciert ist und sich meiner Kopfform anpassen lässt. Nachdem ich ihn aber einige Stunden trage, merke ich, wie sich mein Kopf langsam Richtung Boden neigt. Sicherlich kein Segen für meine sowieso schon eher schlechte Bürogummihaltung.

Abgesehen vom Gewicht sitzt der OnTrac aber ziemlich bequem. Trotz Brille kann ich ihn für mehrere Stunden tragen, ohne dass sich ein Druck auf meine Schläfen oder ein Schwindelgefühl breitmacht, was mir bei Over-Ear-Kopfhörern normalerweise schnell passiert. Die Ohrpolster liegen weich auf und umfassen mein ganzes Ohr. Weil sie gut abdichten, beginne ich jedoch bei hohen Temperaturen auch schnell darunter zu schwitzen.

Wie breit die Ohrpolster wirklich sind, merke ich insbesondere dann, wenn ich mir den OnTrac um den Hals hänge und dieser Schlüsselbein und Kieferknochen gleichzeitig berührt.

Gesamthaft empfinde ich den Kopfhörer als qualitativ hochwertig. Auch die verbauten Kunststoffteile. Die vier Basismodelle, die für 499 Franken erhältlich sind, sind stylische Kopfhörer, die mit ihrer Individualisierbarkeit den Puls der Zeit treffen. Der OnTrac könnte meiner Ansicht nach ein wenig kleiner sein, da er auf meinem Kopf etwas gross und klobig wirkt. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.

Tiefe Stimme, klare Bässe

Bei «Hello» von Jelani Blackman überzeugt mich der Kopfhörer mit der klaren Wiedergabe der tiefen Stimme des UK-Rappers, deren Volumen voll ausgefüllt ertönt. Dabei wird weder bei den tiefen Bässen noch bei der Flötenbegleitung ein Abstrich gemacht.

Kinogefühle für zu Hause

Bei den Soundtracks zum Kinofilm Dune von Hans Zimmer fällt mir auf, dass der OnTrac besonders in den tiefen Registern der Tonleiter und der Deutlichkeit der Perkussionsinstrumente punktet. Dadurch geraten die hohen Gesänge und Streicher aber etwas in den Hintergrund. Schade.

Wenn ich die ANC-Funktion einschalte, höre ich zu Beginn ein leises Rauschen und spüre einen leichten Druck auf meinen Ohren. So als würde ich den Berg hochfahren. Nicht besonders tragisch, und nach einer Weile gewöhne ich mich daran. Laut Herstellerangaben sollen dafür acht Mikrofone zuständig sein, die die Umgebungsgeräusche 384’000-mal pro Sekunde erfassen und die unerwünschte Geräuschkulisse damit um bis zu 40 dB reduzieren können.

Ich überprüfe das mit der Live-Wiedergabe in der App und erreiche eine maximale Reduktion von 20 dB. Eine eindeutige Geräuschreduzierung nehme ich aber trotzdem wahr. Zur Einordnung: Im Direktvergleich mit dem Sony WH-1000XM5 schneidet der OnTrac minimal besser ab und zeigt sich insbesondere beim Herausfiltern der tieferen Frequenzen stark.

Verwechslungsgefahr: Marktplatz

Der dominanteste aller Reiter in der App will mich direkt «zum Shop» lotsen. Allgemein springen mir immer wieder «Headphone essentials» ins Auge. Im Bereich Tutorial zum Beispiel kommen die Anleitungen zum Gerät erst unter einer Auflistung aller Endkappen und Ohrpolster zum Vorschein. Böse Zungen würden sagen, dass mir die App vor allem eine grosse Bandbreite an Dyson-Produkten aufzeigen soll.

Update zur App

Inzwischen wurden einige Mängel in der App behoben. Jetzt heisst der OnTrac auch in der App so. Ausserdem kündigt Dyson an, bald weitere Features wie einen anpassbaren EQ, erweiterte ANC-Modi, eine automatische Ausschaltzeit und Apple-Watch-Kompatibilität in der App freizuschalten. Ich bin gespannt.

Fazit

Schöner Kopfhörer mit hervorragendem Audio, aber Verbesserungspotential an einigen Stellen

Mit dem OnTrac bringt Dyson einen spannenden Kopfhörer an den Start, der an einigen Stellen noch Optimierungspotential hat. Er ist sehr bequem und trifft mit der Individualisierbarkeit den Puls der Zeit. Die Audioqualität hat mich überzeugt, denn der Kopfhörer gibt die Musik über das gesamte Frequenzspektrum glasklar wieder und das mit einer sehr langen Akkulaufzeit. Die Geräuschunterdrückung ist sehr zufriedenstellend und für Telefonate ist der OnTrac optimal geeignet. Für die Sprachsteuerung bekommt er einen Abzug. Bei mir hat sie nicht funktioniert. Auch die MyDyson App kann noch optimiert werden und wäre mir einiges sympathischer, wenn sie weniger Werbung für andere Produkte machen würde.

Pro

  • Tolle Soundqualität
  • Gute ANC-Funktion
  • Sehr bequemer Kopfhörer
  • Personalisierbar
  • Lange Akkulaufzeit

Contra

  • App-Funktionen müssen verbessert werden
  • Sprachsteuerung nicht zufriedenstellend
  • Etwas gross und klobig
Titelbild: Stefanie Lechthaler

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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