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Dieses Schmuckstück feiert gerade ein überraschendes Comeback
von Stephanie Vinzens
Aus der Not geboren, von der Mode gefeiert: Sich Hemden und Pullover um die Hüften zu binden, ist gerade richtig angesagt. Wieso das styletechnisch durchaus Sinn ergibt.
Als ich neulich durch meinen Instagram-Feed scrollte, fiel mir auf, dass momentan überall Hemden und Pullover um die Hüften geknotet werden. Foulards konnten sich bereits diesen Sommer als Hüftschmuck etablieren, nun sind Hemd und Pullover die herbstliche Antwort darauf.
Sich Hemden, Jacken & Co. nach einem Wetterumschwung um die Hüfte zu binden, um die Hände frei zu haben, ist nichts Neues. Momentan wird der kleine Handgriff aber wieder zunehmend zum Style-Statement. «Wieder», weil es das natürlich schon mal so gab. Etwa in den grungy 90er-Jahren und – vor gar nicht allzu langer Zeit – Mitte der 2010er-Jahre.
Im Unterschied zu früheren Trendwellen wirkt der Hüftballast diesmal weniger zufällig, sondern gezielt und harmonisch ins Styling eingebunden. Um die Taille geschlungene Hemden oder Pullover setzen Farbakzente, bringen Muster ins Spiel und fügen neue Texturen hinzu. Als Accessoire eingesetzt, kann das Hemd dem Outfit so eine zusätzliche Komponente verleihen, die es vielschichtiger wirken lässt. Dabei können sie wie Gürtel Konturen definieren oder aber durch den Layering-Effekt zusätzliches Volumen und so auch mehr Dynamik schaffen. Das scheint die Fashionwelt im Moment besonders zu begeistern.
So ist auch der Kleid-über-Hose-Look aktuell sehr beliebt. Und ein umgebundenes Hemd, das sich wie ein Rock um die Hüften drapiert, kreiert eine ähnliche Erscheinung, fühlt sich jedoch weniger gewagt an: wie eine Art Schleppe für den Alltag. Die Mode liebt derzeit alles, was baumelt, flattert und Bewegung ins Outfit bringt – Fransen, Volants, Bag Charms. Auch die Hüfte wird zum Schauplatz: Ketten, mehrere Gürtel, ein Seidentuch oder eben ein Hemd sorgen für Dynamik und setzen spielerische Akzente.
Selbst in manchen Designs spiegelt sich der Trend, Oberteile um die Hüften zu schlingen, wider. So gibt es Kleidungsstücke mit Bindedetails, die Ärmeln ähneln oder etwa Röcke, die aussehen, als wären sie umfunktionierte Pullover. Ein schöner Reminder, dass wir Kleidung nicht immer so tragen müssen, wie vorgesehen – sondern sie auch mal mit kindlicher Experimentierfreude zweckentfremden dürfen.
Hat grenzenlose Begeisterung für Schulterpolster, Stratocasters und Sashimi, aber nur begrenzt Nerven für schlechte Impressionen ihres Ostschweizer Dialekts.