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Hintergrund

Fadenwürmer im Fokus der Altersforschung

Der Fadenwurm, Caenorhabditis elegans, ist genetisch zu 60 Prozent mit dem Menschen identisch und durchläuft einen ähnlichen Alterungsprozess wie wir. Und das in nur drei Wochen. Dies macht ihn für die Forschung höchst interessant.

Dem Alterungsprozess auf der Spur

Die Falten im Gesicht werden tiefer, die Knochen morscher: Wir altern. Aber warum eigentlich? Können wir unser biologisches Altern aktiv verzögern? Und falls ja, wie?

Das Ziel eines Organismus ist primär die Vermehrung. Das bedeutet eine möglichst schnelle Entwicklung mit einer möglichst hohen Reproduktionsquote. Was danach mit dem Organismus passiert, ist der Evolution im Prinzip egal. Entsprechend beginnt der Organismus nach einer Art Zufallsprinzip langsam zu zerfallen, da es aus evolutionärer Sicht keinen Grund gibt, ihn zu erhalten. Ein Begriff aus der Mathematik beschreibt diesen Prozess: Stochastik.

Und wenn sich die Zelle nicht teilt, was geschieht dann?
Dann investiert sie ihre Energie in die Reparatur der bestehenden Schäden statt in die Fortpflanzung.

Also entweder Wachstum, sprich Fortpflanzung, und damit verbunden der fortschreitende Alterungsprozess oder die Zelle teilt sich nicht und lebt dafür länger?
Gleichzeitiges Wachstum und Reparatur geht nicht. Es ist eine Frage der Ressourcen. Sind genügend vorhanden, teilt sich die Zelle, wenn nicht, repariert sie.

Was wäre eine solche Intervention?
Zum Beispiel das von dir angesprochene Fasten. Leben die Würmer länger, wenn wir die Nahrung reduzieren? Welche Gene spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle und was geschieht, wenn wir diese Gene «ausschalten»? Lebt der Wurm dann tatsächlich länger? Unsere Erkenntnisse lassen sich dann recht gut auf den Menschen übertragen.

Und, lebt der Wurm dann tatsächlich länger?
Es ist beispielsweise gelungen, die Lebensdauer gewisser Fadenwürmer von drei auf sechs Wochen zu verdoppeln.

Jede Stunde ein Scan

Das ist Vergangenheit. In der Gegenwart werden die Würmer gescannt. Jede Stunde einmal, während 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Dabei handelt es sich um handelsübliche Scanner, die umgebaut wurden. Jeder Scanner hat 16 Platten, auf jeder Platte befinden sie zwischen 70 und 100 Würmer. Zehn Scanner sind im Einsatz. Maximal 16'000 Würmer werden also stündlich gescannt. So kommt in kürzester Zeit eine Flut an Daten zustande.

Also geht es dir mit deiner Forschung nicht in erster Linie um möglichst viele zusätzliche Lebensjahre, sondern um möglichst viel Gesundheit?
Genau, es geht in erster Linie um Qualität, nicht um Quantität. Möglichst gesund alt werden, ist das Ziel.

Es stellen sich auch ethische Fragen. Soll man in einen natürlichen Prozess überhaupt eingreifen?
Warum nicht? Wir wollen gesund altern. Nicht das Leben künstlich um Jahre verlängern. Wir wollen Lebensqualität im Alter. Darum forschen wir.

Ein Blick in die Zukunft

Aber egal, was uns die Wissenschaft in der Zukunft noch alles bescheren mag. Schon in der Gegenwart ist klar, dass wir oft zu wenig auf unseren Körper achtgeben. Gesunde Ernährung, mehr Bewegung, weniger Stress und eine intakte Umwelt wirken schon heute lebensverlängernd. Diese Erkenntnis verdanken wir unter anderem auch Caenorhabditis elegans.

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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