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Produkttest

Flamme im Glas: Was kann das Feuerrohr von Gardenflare?

Das Feuerrohr von Gardenflare soll Stimmung auf die Terrasse oder in den Garten bringen. Wie schlägt sich das Teil in der Praxis beim Heizen, Bedienen und Reinigen?

In unserem Garten habe ich meine Feuerstelle eigentlich schon: eine Feuerkugel mit Grillrost. Trotzdem habe ich nicht Nein gesagt, als mir die Kollegin aus dem Einkauf eine Neuheit in unserem Shop gezeigt hat: ein Feuerrohr von Gardenflare.

Spontan erinnert mich das Design mit Ständer und Rohr ein wenig an die Mörser, die Soldaten im Krieg Russlands gegen die Ukraine benutzen. Zum Glück dient das Feuerrohr eindeutig friedlichen Zwecken. Es soll «auf elegante Weise Ästhetik und Feuer verbinden» und so «Terrasse und Garten in ein stimmungsvolles Ambiente tauchen», heisst es auf der Hersteller-Website.

Nun, Stimmungen sind ja oft sehr subjektiv. Mein Test zeigt dir deshalb vor allem, wie du das Teil aufbaust, es bedienst und reinigst. Bei der Sache mit dem Ambiente könnten dir die Fotos helfen.

Der Aufbau

Die Einzelteile kommen gut geschützt in einem länglichen Karton bei mir an. Der Bausatz besteht aus neun Teilen und einer Ladung Schrauben samt passendem Innensechskant, alles jeweils in einem Plastiksäckchen verpackt.

Dazu kommt das Glasrohr. Das sensibelste Teil steckt in einem stabilen zylindrischen Karton mit Kunststoffdeckeln, die zusätzlich noch verklebt sind. Ich lasse das Rohr zunächst in seiner sicheren Hülle und widme mich der Montage der Edelstahl-Teile.

Das Einheizen

Ob gerade oder nicht – jetzt will ich sehen, wie die Flamme im Glasrohr wirkt. Dazu setze ich die kleine Schublade für die Asche ein. Anschliessend fülle ich Holzpellets in den Einfüllstutzen. Laut Hersteller wäre Platz für bis zu einem Kilogramm. Bei mir ist nach etwa halb so viel bereits Schicht im Schacht, also kein Platz mehr. Vermutlich sind sie zu locker geschichtet.

Die Schwerkraft drückt die erste Ladung Pellets zur Brennkammer. Dort entzünde ich sie mit einem Anzünder, zum Beispiel aus Holzwolle. Das klappt hervorragend und ohne weiteres Zutun. Die Brennkammer bekommt ordentlich Luft von unten.

Nach knapp einer Viertelstunde züngeln die Flammen bis zur halben Höhe im Glaszylinder. Noch einmal zehn Minuten später ist die Maximalhöhe von einem Meter erreicht. Ich öffne zur Kontrolle den Deckel des Schachts für die Pellets: Da ist bereits ordentlich was nach unten gerutscht. Ich fülle noch ein paar Schäufelchen nach, damit ich Fotos in verschiedenen Dämmerungsphasen machen kann.

Während der Stahl beim Einfüllstutzen fast keine Wärme entwickelt, wird es an der Brennkammer und drum herum richtig heiss. Mein Infrarothermometer zeigt über 400 Grad an. Da sollte niemand mit dem Finger hinkommen.

Auch deshalb ist es wichtig, dass du dir genau überlegst, wo du das Feuerrohr aufstellst, bevor du einheizt. Laut Anleitung dürfen in einem Radius von drei Metern keine brennbaren Gegenstände stehen. Da braucht es also einen grosszügigen Sitzplatz. Nicht zu empfehlen ist ausserdem der Gebrauch auf dem Balkon, wenn über dir der nächste Balkon oder eine Markise ist. Die Hitze der Flamme richtet sich schliesslich auf eine recht kleine Fläche nach oben.

Apropos kleine Fläche: Viel Stellfläche brauchst du nicht für das Gardenflare-Feuerrohr. 40 mal 40 Zentimeter genügen bereits.

Du könntest auch gut in der Nähe des Ofenrohrs sitzen. Die recht kleine Brennkammer strahlt zwar Wärme ab, hat aber nicht die Wirkung eines offenen Lagerfeuers oder einer Feuerschale. Wenn du genau hinhörst, kannst du immerhin ein leises Knistern hören.

Die Reinigung

Bereits nach der ersten Runde Feuerzauber ist das Glasrohr erkennbar schmutzig. Die Anleitung empfiehlt eine Reinigung nach jedem Gebrauch. So haben Ablagerungen aus Russ und Staub keine Chance, sich festzubacken.

Deutlich weniger Arbeit macht das Leeren der Asche-Schublade. Sie lässt sich – nach einigen Stunden Abkühlung – einfach herausziehen und leeren. Mich überrascht, wie wenig Reste nach gut anderthalb Stunden übrig bleiben.

Wenn ich von oben in die Brennkammer schaue, sehe ich dort noch ein paar Krümel, die ich auch noch ausleere. Insgesamt aber verbrennen die Pellets annähernd rückstandsfrei.

Die Betriebskosten

Mit einem Kilogramm Pellets im Schacht kannst du bis zu 75 Minuten Feuer machen. Bei 600 Gramm sind es laut Hersteller noch 45 Minuten. Das ist in etwa das, was ich bei meinen Tests auch geschafft habe. Nachfüllen ist auch möglich, länger als zweieinhalb Stunden solltest du das Teil jedoch nicht in Betrieb haben, heisst es in den Sicherheitshinweisen.

Nimmst du nicht gerade die Feinschmecker-Pellets für den Smoker-Grill, bekommst du Pellets zu einem Preis von 2,50 Franken pro Kilogramm bei uns im Shop. Im Baumarkt womöglich auch günstiger. Das heisst, du musst pro Betriebsstunde etwa mit Brennstoffkosten von zwei Franken rechnen. Und eben die Arbeitszeit, die du brauchst, um das Rohr am nächsten Tag wieder zu reinigen.

Gut finde ich, dass der Hersteller Ersatzteile anbietet. Sollte dir also zum Beispiel einmal das Glasrohr zerbrechen, bekommst du ein neues für 35 Euro. Das ist mehr als fair. (Leider gibt’s das Ersatzteil – zumindest aktuell – noch nicht direkt bei uns im Shop, sondern nur beim Hersteller.)

Die Klima-Frage

Werden Holzpellets verbrannt, setzt das pro Kilogramm etwa 1,8 bis 2,0 kg CO₂ frei. Zum Vergleich: Das ist etwa so viel wie eine 10-Kilometer-Autofahrt oder so viel wie 1000 Google-Suchanfragen.

Manche, besonders die Holzwirtschaft, bezeichnen Pellets sogar als nachhaltig, weil ja nur CO₂ freigesetzt wird, das bereits vorher von den Bäumen aus der Atmosphäre entnommen und gespeichert wurde. Werden also für die zu Pellets verarbeiteten Bäume neue gepflanzt, ist in einigen Jahrzehnten das CO₂ wieder raus aus der Atmosphäre und im Holz des Baumes.

Bei einer langen Nutzungszeit fällt in der CO₂-Betrachtung übrigens kaum ins Gewicht, dass zur Herstellung des Feuerrohrs ein paar Kilogramm Stahl verwendet werden. Das sind in Summe dann nur etwa sechs Kilogramm.

Fazit

Was Bezos und Musk ihre Raketen sind …

… könnte für Feuer-Fans das Feuerrohr sein. Die ein Meter hohe Flamme im Glaszylinder macht im Garten oder auf dem Sitzplatz durchaus etwas her. Der Arbeitsaufwand ist klein: Befüllen und Anzünden, und du hast mindestens eine Stunde etwas zum Anschauen. Einen Stern weniger gibt’s, weil ich das Reinigen des Glasrohrs mühsam finde und – zumindest bei meinem Testexemplar – das Rohr nicht senkrecht steht.

Pro

  • sehr gute Video-Anleitungen zum Aufbau
  • hochwertige Verarbeitung
  • günstiger Betrieb
  • gute Verwertung des Brennmaterials
  • Ersatzteile können nachbestellt werden

Contra

  • mühsame Reinigung des Glasrohrs
  • kein exakter 90-Grad-Winkel beim Aufstellen

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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