Flexibler zerstören dank Photoshop-Ebenenmasken
Ratgeber

Flexibler zerstören dank Photoshop-Ebenenmasken

David Lee
10.1.2021

Löschen ist für Anfänger. Mit Ebenenmasken kannst du alles, was du je zum Verschwinden gebracht hast, wieder hervorzaubern. Zudem sind Ebenenmasken derart flexibel, dass mir beinahe schwindlig wird.

Bei meiner Photoshop-Weiterbildung bin ich sehr schnell auf das Ebenenmasken-Konzept gestossen. Mit einer Ebenenmaske legst du fest, welche Teile einer Ebene sichtbar sind und welche nicht. So kannst du Dinge entfernen, ohne sie endgültig zu löschen. Die entfernten Teile lassen sich jederzeit wieder sichtbar machen.

Der Radiergummi, das eigentliche Löschwerkzeug, ist ein Relikt aus der Steinzeit von Photoshop. Er löscht die Pixel tatsächlich; sie sind danach unwiederbringlich weg. Ich habe mir angewöhnt, ihn nicht mehr zu benutzen und stattdessen immer eine Ebenenmaske zu verwenden. Ebenenmasken sind auch viel flexibler und leistungsfähiger als ein simples Löschwerkzeug.

Der Start mit einer Ebenenmaske

Der einfachste Weg, eine Ebenenmaske zu erstellen: Klicke auf das entsprechende Symbol in der Ebenenpalette.

Darauf hin siehst du neben dem Miniaturbild der Ebene ein zweites Symbol: Das ist die Ebenenmaske. Im Normalfall ist das zu Beginn eine weisse Fläche. Klickst du mit gedrückter Alt-Taste auf das Symbol zum Erstellen, erhältst du eine schwarze Ebenenmaske. Bei einer weissen Fläche ist die ganze Ebene sichtbar, bei einer schwarzen alles auf dieser Ebene unsichtbar.

Technisch gesehen ist eine Ebenenmaske ein Graustufenbild. Weisse Bildteile sind sichtbar, schwarze unsichtbar. Grauwerte bedeuten ein Zwischending: Sie sind mehr oder weniger transparent, je nach Helligkeit.

Erstellst du zuerst eine Auswahl und klickst dann auf das Icon für eine neue Ebenenmaske, erscheint der ausgewählte Bereich weiss, der Rest schwarz. Auch dies lässt sich mit gedrückter Alt-Taste umkehren.

Arbeiten mit Ebenenmasken

Weil Ebenenmasken Graustufenbilder sind, empfiehlt es sich, Schwarz und Weiss als Vorder- und Hintergrundfarbe zu wählen. Dazu tippst du einfach die Taste D. Die Taste X tauscht Vorder- und Hintergrundfarbe.

Achte immer darauf, ob du gerade die Ebene selbst oder die Ebenenmaske bearbeitest. Die eingerahmte Miniatur ist die, die bearbeitet wird. Das änderst du einfach mit einem Mausklick darauf.

Normalerweise siehst du nicht die Ebenenmaske selbst, sondern nur ihre Auswirkungen auf die Ebene. Das kannst du aber ändern, indem du mit gedrückter Alt-Taste auf die Maskenminiatur klickst. Dann zeigt dir Photoshop das Schwarzweissbild an.

Beim Bearbeiten der Ebenenmaske kannst du die üblichen Photoshop-Werkzeuge verwenden. Damit hast du sehr umfangreiche Möglichkeiten, die Maske zu beeinflussen. Ein weiterer Vorteil im Vergleich zum Radiergummi.

Hier ein simples Beispiel: In diesem Video wähle ich den Hintergrund mit dem Schnellauswahl-Werkzeug aus. Danach erstelle ich eine Ebenenmaske mit der Auswahl. Bei gedrückter Alt-Taste ist der Himmel schwarz, verschwindet also. Nun kann ich darunter einen anderen Hintergrund legen.

Mit Shift und Klick auf die Ebenenmaske deaktivierst du sie. Du siehst dann die Ebene so, wie sie ohne die Maske aussehen würde. Im Video nicht gezeigt, aber sehr nützlich: aus einer bereits bestehenden Ebenenmaske lässt sich eine Auswahl erstellen, indem du mit gedrückter Befehlstaste in die Maskenminiatur klickst.

Grenzenlose Flexibilität

Eine Ebenenmaske lässt sich nicht nur flexibel bearbeiten, sondern auch völlig frei weiterverwenden. Sie kann durch Kopieren oder Verschieben auf eine andere Ebene angewendet werden. Es ist auch möglich, eine Maske auf eine Gruppe von Ebenen zu legen. Oder auf eine Einstellungsebene. Ausserdem lässt sich die Position der Maske unabhängig von der Ebene verschieben.

Wann ich das alles tatsächlich brauche, weiss ich noch nicht. Aber ich weiss, dass es diese Möglichkeiten gibt. Mit anderen Worten: Ich weiss, dass Ebenenmasken ein mächtiges Tool sind und es sich lohnt, sie konsequent einzusetzen. Auch wenn es zu Beginn etwas umständlich erscheint.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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