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Produkttest

Garmin Overlander Navi im Test: Alte Hardware, tolle Software

Ergibt ein Navi im Zeitalter von Google Maps noch Sinn? Ja, wenn du entspannter ankommen willst. Musst du dafür über 700 Euro liegen lassen? Nein, eigentlich nicht. Trotzdem: Ein Test eines nagelneuen GPS-Autonavigationssystems aus dem Hause Garmin.

Der Werbespot verspricht viel. Das Garmin Overlander Navigationsgerät soll dir die Welt öffnen. Kein Winkel soll dir verborgen bleiben. Nie sollst du dich verirren. Denn, so die Stimme aus dem Off in der Werbung, der Mensch ist nicht für Abschrankungen und Grenzen gemacht. Wir seien bestimmt dazu, zu entdecken.

Mit dem Statement zum Thema «entdecken» bin ich auf idealistischer Ebene höchst einverstanden. Geh mal aus deiner Komfortzone raus. Mach mal was, das du selbst nicht von dir erwartest. Da brauchst du nicht zwingend ein Navigationsgerät dazu, aber wenn deine Grenzfindung eine Autofahrt beinhalten sollte, dann kann es helfen. Gut, zurück zum Thema. Garmin Overlander. Ein Ding, das irgendwas zwischen Tablet und GPS ist.

Der Test bietet sich an, denn ich muss innerhalb weniger Stunden von Zürich nach München in ein Hotel kommen, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Grund dafür ist ein anderes Gerät, auf dem auch Android läuft.

Was steckt im Garmin Overlander?

Sturzsicher sei es bis zu 26 Mal aus 1,20 Meter Höhe, denn das Overlander ist MIL-STD-810 zertifiziert, was genau das aussagt. Unter anderem. Die Version des 810er-Tests wird nicht ausgegeben, aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es sich um die Version G handelt, da F im Jahre 2008 für obsolet erklärt worden ist.

Sprich, da gibt es Tablets, die weit weniger kosten und weit stabiler sind. Bevor du jetzt aber einen Haufen Geld liegen lässt für ein Tablet, wart noch einen Moment und lies diesen Artikel zu Ende. Sobald wir mit dem Tech-Blabla durch sind, kommt das große «Aber».

Wenn du eines willst, das genau so groß ist wie das Overlander, aber bedeutend mehr aushält, dafür dann aber doch einen Batzen mehr kostet, dann wäre dir das RugGear nahegelegt.

Etwas modernere Hardware hätte dem Overlander nicht geschadet. Vor allem würde sich dann der Preis eher rechtfertigen. Ferner haben wir uns an die etwas lahmende Performance von Navis gewohnt, aber muss das denn so bleiben? Ein Flaggschiff-Navi wäre doch perfekt gewesen, diesen jahrzehntelangen Trend zu beenden, oder?

Drive: Auf der Strasse

Die Karten werden auf zwei Arten dargestellt. Der Drive-Modus ist dein klassisches Navi, wie du es von anderen Geräten her kennst und wie es auch Google Maps und Apple Maps anbieten.

  • Bildschirmelemente sind vergrößert dargestellt, damit du sie während der Fahrt erkennst
  • Raststätten und Parkplätze sind eingezeichnet
  • Korreliert Karten mit Straßenansicht und zeigt dir so die Tempolimits an
  • Misst deine Geschwindigkeit
  • Hat eine Sprachausgabe

Der Drive-Modus ist das, womit der Overlander brilliert. Bei Navis stellt sich heute immer die Frage, wozu du dir eines zulegen sollst. Können Google Maps und die Konkurrenz von Apple nicht einfach das Navi ersetzen? Die Antwort liefert dir der Drive-Modus. Am besten erkläre ich dir das mit einem Vergleich.

  • Google Maps mit Google Auto sagt auf der Autobahn «Bei der nächsten Gabelung links halten»
  • Garmin Drive sagt «Bleib in einer der zwei linken Spuren und fahre an der nächsten Gabelung links nach Zürich»

Auch leicht lästig ist es, wenn Madame Navi sich auf eine Route eingeschossen hat. Es dauert relativ lange, bis sie sich umentscheidet. Ein Beispiel: die vernünftigste Route laut Garmin von Zürich auf die Schwägalp ist via Winterthur, Gossau. Wenn du aber via Ricken und Rapperswil wieder nach Zürich willst, dann ist Frau Garmin noch bis zum Rickenpass besessen davon, dass du umdrehst und via Gossau und Winterthur nach Hause fährst.

Explore: Wenn du angekommen bist

Irgendwann hat dann auch die netteste Fahrt ein Ende. Wenn du auf der offenen Autobahn Deutschland fährst, geht das meist schneller. Schade. Irgendwie auch wieder nicht. Am Ziel kannst du auf dem Home Screen auf «Explore» drücken. Dann werden dir interessante Punkte in der näheren Umgebung angezeigt. Tankstellen, Raststätten, Campingplätze, Sehenswürdigkeiten.

Wieder die Frage nach dem Preis. Aktuell stehen wir im Review hier bei antikem Betriebssystem, alter Hardware, fehlender Wasserdichte und überragender Navigation. Jetzt kommen möglicherweise nützliche Umgebungsdaten dazu. Und dafür zahlst du 730 Euro.

Allein der Navigation wegen lohnt sich das. Stellt sich aber die Frage, ob das nicht günstiger geht. Antwort: Ja. Geht. Mit so ziemlich jedem anderen Garmin-Navi. Dem hier zum Beispiel.

Das hat zwar kein Android drauf, aber das Kartenmaterial, auf das das Navi zugreift, ist dasselbe.

Oder natürlich, du kriegst es irgendwie hin, die Navigationssoftware vom Overlander zu reißen. Ich schau mal…

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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