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Neues Design, mehr KI und Find Hub: Google verrät Details zu Android 16
von Jan Johannsen
KI soll immer besser werden: So lassen sich die Ankündigungen von Google zum Auftakt der Entwicklerkonferenz I/O zusammenfassen. Ein genauerer Blick lohnt sich trotzdem.
Die Ankündigungen der Google-I/O-Eröffnungs-Keynote lassen sich in drei Bereiche einteilen: Neuerungen, die die meisten Leute erreichen werden, neue und verbesserte KI-Tools für eine zahlende Zielgruppe und Android XR, die neue Software für Brillen und Headsets.
Die Neuerungen fasst Google unter den Schlagworten «Personal, Proactive, Powerful» zusammen. Das bedeutet, dass die KI sich mit sogenannten Agenten mehr Dinge über dich merken kann und mehr Kontext für Interaktionen hat. Sie sorgen dafür, dass die KI komplexere Aufgaben wie die Suche nach und Buchung von Tickets oder Terminen übernehmen kann.
Vor einem Jahr war «Project Astra» noch ein Forschungsprojekt. Inzwischen ist es so weit fortgeschritten, dass es als neue Kamera- und Bildschirmfreigabe für Gemini unter Android und iOS verfügbar ist. Vereinfacht gesagt, kann der KI-Assistent nun sehen, was um dich herum oder auf deinem Bildschirm zu sehen ist und dazu entsprechend Fragen beantworten.
Google erweitert seine Suche um einen KI-Modus. Der sogenannte «AI Mode» erhält einen eigenen Tab, mit dem du den Gemini-Chatbot nutzt, um Suchen zu starten, die wesentlich komplexer als die herkömmliche Google-Suche sein können. Gleiches gilt für die Aufbereitung der Ergebnisse. In den USA ist die Funktion ab dieser Woche nutzbar. Wann weitere Länder dazukommen, ist noch nicht bekannt. Zudem sind Erweiterungen um Finanz- und Sportdaten in Arbeit.
Mit Deep Search bietet der KI-Modus eine Funktion, die Hunderte von Suchanfragen und unterschiedliche Informationen miteinander verknüpfen kann. Hier dauert die Recherche mehrere Minuten.
Für den Shopping-Part seiner Suche hat Google eine virtuelle Anprobe entwickelt. Du lädst ein Foto von dir hoch und die KI schneidert dir das ausgewählte Kleidungsstück auf den Körper. Das funktioniert auch mit anderen Dingen wie einem Teppich im Wohnzimmer.
Übersetzungen durch eine KI gibt es schon länger. Google hat sie nun in Google Meet eingebaut, arbeitet dabei nicht mehr mit Untertiteln oder einer Computerstimme, die das Gesprochene in einer anderen Sprache wiederholt. Stattdessen wird die sprechende Person – mit einer leichten Verzögerung – synchronisiert. Die Funktion gibt es vorerst nur für zahlende Enterprise-Kunden.
Mit Android XR will Google das neue Betriebssystem für Headsets und Brillen liefern. Der Hype um die Apple Vision Pro ist zwar bereits verstummt, weswegen wohl herkömmliche Brillen im Fokus stehen. Google will die Software-Plattform liefern, die andere für ihre Geräte nutzen können. Samsung hat zum Beispiel mit Project Moohan ein Headset gezeigt und mit Gentle Monster und Warby Parker kann Google die ersten Partner für Brillen vorweisen.
Auf der Bühne gab es eine Demonstration, wie Gemini auf der Brille arbeitet und die Umgebung sehen kann. Dazu kommen eine Livestream-Funktion und Live-Übersetzungen für Gespräche. Weitere Details zu Android XR und den passenden Headsets und Brillen soll es im Laufe des Jahres geben.
Google hat seine Tools zur Erstellung von Bildern, Videos und Musik weiter verbessert. «Imagen 4», das Tool zur Erstellung von Bildern aus Text, soll zum Beispiel in der Lage sein, Texte zu generieren und bietet mit Quadratisch und Querformat neue Bildformate.
«Veo 3» erstellt zu Videos nun auch passenden Sound, inklusive Sprache. Das ältere Modell «Veo 2» bekommt Kontrolle über Kamerabewegungen und kann Objekte entfernen. Mit «Flow» erhalten beide ein neues Tool, mit dem sich ganze Filme und nicht mehr nur einzelne Szenen erstellen lassen. Nach jeder Einstellung folgt ein neuer Prompt, wobei die KI in der Lage ist, Charaktere und Szenenbilder zu übernehmen.
Mit Lyria 2 aktualisiert Google ebenfalls sein KI-Tool zur Erstellung von Musik. Es ist für Youtube Shorts, Vertex AI und Music AI Sandbox verfügbar.
Längst nicht alle KI-Tools von Google sind kostenlos nutzbar. Vor allem für die Kreativen musst du Geld bezahlen, aber auch für Gemini in Chrome. Dafür brauchst du mindestens Google AI Pro für 21,99 Euro im Monat. Willst du Videos mit Veo 3 und Flow erstellen, musst du Google AI Ultra für 249,99 Euro im Monat buchen. Einige der neuesten Tools sind vorerst aber nur in den USA verfügbar und für die Schweiz habe ich noch keine Preise gefunden.
Falls du die Keynote der Google I/O 2025 nachschauen willst:
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.