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New Adult: Warum die Zukunft des Lesens nach Selfie-Wänden und BookTok aussieht
von Anna Sandner

Weil ihm Wikipedia «zu links» ist, lanciert Elon Musk eine eigene Online-Enzyklopädie. Diese scheint laut ersten Analysen aber selbst politisch gefärbt und an anderen Stellen kopiert sie Wikipedia Wort für Wort.
Grokipedia hat bisher nur gut zehn Prozent des Umfangs von Wikipedia. Diese bietet über sieben Millionen Einträge und auch Übersetzungen. Zwar gibt es durch die Community-getriebenen Einträge und Bearbeitungen bei Wikipedia Verzerrungs-Risiken – aber immerhin ein transparentes Korrektur- und Diskussionssystem. Im Gegensatz dazu erben KI-generierte Enzyklopädien den Modell-Bias, der hinter proprietären Algorithmen versteckt liegt.
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.
Vom neuen iPhone bis zur Auferstehung der Mode aus den 80er-Jahren. Die Redaktion ordnet ein.
Alle anzeigenElon Musks xAI hat eine KI-generierte Online-Enzyklopädie gestartet. «Grokipedia» in der Version 0.1 listet laut Startseite rund 885 000 englischsprachige Artikel. Sie verzichtet bislang auf Bilder, was zu langen Textwüsten führt. Auch ein offenes Community-Editing gibt es nicht. Korrekturen sind nur als Feedback-Vorschläge möglich. Ein Hinweis unter manchen Artikeln führt aus, wann der Chatbot Grok den Inhalt zuletzt «geprüft» haben soll.
Viele Inhalte scheinen Wort für Wort von Wikipedia kopiert – oder «adaptiert», wie Grokipedia es ausdrückt. Auch das Interface ähnelt Wikipedia. Im Gegensatz dazu fehlt jedoch eine Edit-Historie. Der Edit-Button zeigt nur bereits vollzogene Änderungen, ohne Angaben zur Urheberschaft oder einem Diskussionsverlauf. Die Kennzeichnung «von Grok geprüft» ist zudem problematisch, da Chatbots für plausible aber oft falsche Angaben bekannt sind.

Musk kündigte die Wikipedia-Konkurrenz Anfang Oktober an. Schon länger behauptet er, die frei zugängliche Enzyklopädie sei politisch voreingenommen. Genau diesen Vorwurf muss sich nun aber Grokipedia gefallen lassen. Denn «Wired»» und «The New York Times» berichten von problematischen Einträgen mit ideologischer Färbung: Artikel zu kontroversen Themen wie Sklaverei, Transgender und HIV würden Formulierungen und Behauptungen enthalten, die konservative Positionen betonen oder strittige Deutungen aufgreifen.