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Hintergrund

Halbleiterkrise: Canon entfernt Kopierschutz, aber nur auf Bürodruckern

Tonerkartuschen aus dem Hause Canon werden nur noch ohne digitalen Kopierschutz ausgeliefert. Grund ist die andauernde Chip-Knappheit. Was nach Service Public aussieht, könnte aber ein cleverer Schachzug zur Gewinnmaximierung sein.

Mit den Worten «Druckerkartusche kann nicht erkannt werden» beginnt eine Fehlermeldung auf Canon-Druckern, wenn du eine Toner-Kartusche eines Drittherstellers einlegst. Der Drucker behauptet, dass der Füllstand des Toners nicht erkannt werde. Abhilfe ist möglich durch Einsetzen eines original Canon-Produkts.

Damit ist das Digital Rights Management (DRM) auf Canon-Druckern für Büros Geschichte. Vorerst.

Geräte, die DRM-befreit werden können

Die ersten Geräte, die von DRM befreit werden können, gehören zur Imagerunner-Serie. Das sind grosse Geräte, die vor allem in Büros Anwendung finden.

Der Vorgang zur Umgehung ist einfach. Sobald auf dem Display des Imagerunners eine Fehlermeldung auftaucht, dann einfach auf «OK», «Weiter» oder «Einverstanden» drücken.

Warum solltest du das tun?

Druckerpatronen und Tonerkartuschen sind teuer. Die Drucker hingegen sind günstig. Druckerhersteller wie Canon machen mit den Geräten selbst nicht das grosse Geld. Die Gewinne sprudeln beim Verkauf von Tinte und Toner für den Laserdruck. Und diese sind teuer.

Ein Beispiel: Eine Tonerkartusche für einen Canon Imagerunner Advance kostet je nach Farbe zwischen 180 und 330 Franken.

Warum die Hersteller das nicht wollen

Ähnliche Mechanismen finden sich in Videogames, Musik und allerlei Apps. Diese ergeben wirtschaftlich Sinn. Wenn ein Hersteller seine Kunden mit dem Mechanismus «Entweder unser Material oder das Gerät funktioniert nicht» an sich binden kann, dann kann das Gerät günstiger verkauft werden und das Verbrauchsmaterial danach verhältnismässig teuer.

Ein Beispiel mit Canon:

Warum nur Bürodrucker DRM-befreit sind

Canon, genau wie jedes andere dem Profit verpflichtete Unternehmen, hat kein Interesse daran, Kunden zu verlieren. Im Gegenteil, die Kunden sollen im Idealfall auf ewig ans Unternehmen gebunden werden. DRM ist ein mächtiges Werkzeug, um dieses Ziel zu erreichen.

Dieses Abo gibt es auch für Private, ist dort aber wohl noch nicht so verbreitet.

Einzig macht sich Canon Sorgen über die Fehlermeldung, die auf den Druckern auftauchen könnten. Denn diese führen dann bei den Kunden zu Ärger und allenfalls zu zusätzlicher Belastung des Kundendienstes.

Ein Buchtipp zum Schluss

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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