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Kritik

Hilfe, ich habe mich in mein Sportzeug verliebt! «Date Everything!» im Test

«Date Everything!» zeigt, wie spassig eine Dating-Sandbox sein kann. Das Spiel nimmt sich durch die Liebschaften zu Haushaltsgegenständen nicht allzu ernst, erzählt dennoch interessante Geschichten.

Eine Dating-Sandbox zum Austoben

Bevor ich mich den hundert potenziellen Liebschaften stelle, beginne ich in «Date Everything!» als neue Angestellte im Kundensupport eines Grossunternehmens. Dabei läuft während meines ersten Arbeitstages so einiges schief. Als Resultat davon werde ich erstmal «beurlaubt». So bin ich dazu verdammt, meine Tage orientierungslos zuhause zu verbringen.

Da kommt es gelegen, dass mir eine geheimnisvolle Person ein Paket zustellt, in dem sich die sogenannten «Dateviators» befinden. Das ist eine magische Brille, die alles um mich herum zum Leben erweckt. Als arbeitslose Stubenhockerin sind das in meinem Fall meine Haushaltsgegenstände. Die werden nicht nur lebendig, sondern richtig attraktiv.

Erreiche ich einen Status, steigt einer meiner S.P.E.C.S-Werte um fünf Punkte. Die Buchstaben stehen für Intelligenz (Smarts), Haltung (Poise), Empathie (Empathy), Charme und Frechheit (Sass). Höhere Werte schalten gewisse vorteilhafte Antwortmöglichkeiten frei. Zusätzlich sind die Statuswerte wichtig für das Endgame.

Gegenstände mit Herz und Humor

Der Gameplay-Loop wird trotz geradliniger Herangehensweise nicht langweilig. Grund dafür sind die gut geschriebenen Dialoge sowie die unterhaltsame Erkundung, die immer wieder kleine Belohnungen bereithält.

Zu Beginn stehen mir nur ein paar Gegenstände fürs Dating zur Verfügung. Zum Beispiel bleibt mein Dachgeschoss verschlossen, bis ich den passenden Schlüssel dafür finde. Der befindet sich in einem geheimen Raum, auf den mich die Gegenstände in Gesprächen hinweisen. Das bringt mich dazu, mich in meinem Zuhause genau umzuschauen.

Am Ende lösen wir den Fall und Maggie hilft mir daraufhin beim Waschbecken-Vorfall. Den Erfolg zelebrieren wir mit einem romantischen Date und erreichen daraufhin den Love-Status.

Die Bandbreite meiner potenziellen Partnerinnen und Partner ist gross:

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass eine Dating-Sandbox mit hundert unterschiedlichen Charakteren so viel Tiefgang haben kann. Das Spiel hat mich mit seiner durchdachten Herangehensweise und charmanten Texte vom Gegenteil überzeugt.

Ausserdem finde ich es genial, wie das Entwicklungsstudio Sassy Chap Games Trigger-Warnungen einbaut. Manche Charaktere benutzen zum Beispiel eine stark sexualisierte Sprache. Andere Charaktere haben mit schwierigen Themen wie toxischen Beziehungen oder Traumata zu tun.

Nach ungefähr 20 Stunden kann ich einen Beziehungsstatus mit allen hundert Gegenständen erreichen. Damit sind die Voraussetzungen für eines der besseren Enden gelegt. Will ich alles im Spiel erleben, muss ich es mindestens dreimal durchspielen. Das heisst, dass ich mit allen Gegenständen jeweils einmal den Beziehungsstatus Liebe, Freundschaft oder Hass erreichen muss.

Auf Hochglanz poliert

Alle hundert Charaktere besitzen zudem eine eigene Hintergrundmusik. Der Sound meiner erlebnisfreudigen Kleiderbügel klingt locker und optimistisch. Die Klänge, wenn ich mit meinem Albtraum Nightmare rede, sind hingegen düster und von dramatischen Noten geprägt.

Auch technisch gibt es nichts zu meckern. Das Spiel läuft sowohl auf meinem PC als auch auf dem Steam Deck solide. Die gelegentlichen Ruckler beim Öffnen und Schliessen des Menüs kann ich verzeihen.

«Date Everything!» ist ab dem 17. Juni für Playstation 5, Xbox Series X/S, Nintendo Switch und PC erhältlich. Das Spiel wurde mir zu Testzwecken von Team17 für den PC über Steam zur Verfügung gestellt.

Fazit

Eine Dating-Sandbox mit Herz

Von «Date Everything!» habe ich eine scherzhafte Dating-Simulation erwartet, die abseits ihres absurden Szenarios wenig zu bieten hat. Stattdessen habe ich ein Spiel mit Herz bekommen, das viele abwechslungsreiche und interessante Geschichten erzählt. Die Dating-Sandbox hält mich stets auf Trab und ich freue mich darauf, alle meine Haushaltsgegenstände besser kennenzulernen.

Wenn du humorvoll-romantisches Lesefutter für den Sommer brauchst, kann ich dir «Date Everything!» wärmstens empfehlen. Dank Trigger-Warnungen musst du dich auch nicht Geschichten stellen, die stark sexualisiert sind oder schwierige Themen behandeln. Die Texte sind gelungen vertont, was den geschliffenen Gesamteindruck untermauert.

Kritik zum Spiel habe ich keine. «Date Everything!» ist eine durch und durch charmante Visual Novel, die mich um ihren Finger gewickelt hat.

Worauf wartest du? Vielleicht wartet in der Küche, im Wohnzimmer oder im Bad bereits die grosse Liebe auf dich. Vielleicht aber auch dein nächster Erzfeind oder eine gute Freundin. So wie der Dildo in meinem Nachttisch, der mit mir keine romantische Beziehung eingehen will. Das nehme ich ihm nach unseren gemeinsamen Eskapaden doch ein wenig übel.

Pro

  • zahlreiche Illustrationen
  • gelungene Synchronisation, musikalische Untermalung
  • vielfältige, unterhaltsame Geschichten mit überraschendem Tiefgang
  • Sandbox macht Lust auf Erkundung

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


Kritik

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