Infinite Warfare aus der Sicht eines Aussenseiters
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Infinite Warfare aus der Sicht eines Aussenseiters

Roy Sonderegger
28.11.2016

Gleich vorneweg muss ich etwas klarstellen: Ich bin kein grosser «Call of Duty»-Gamer. Die letzte Kampagne, die ich durchgespielt habe, war jene von «Modern Warfare 2». Was ich jedoch bin, ist ein grosser Fan von Science-Fiction und dystopischen Geschichten. Eine meiner absoluten Lieblings-Fernsehserien ist «Battlestar Galactica». Jetzt könnt ihr euch selbstverständlich fragen, warum schreibe ich über ein «Call of Duty»?

Ankündigung: «wir machen nicht was ihr wollt, wir machen Sci-Fi»

Als «Infinite Warfare» angekündigt wurde und ich den ersten Trailer gesehen habe, sind mir widersprüchliche Gedanken durch den Kopf. Einerseits hat er mich beeindruckt und andererseits war mir klar, dass der Science-Fiction-Look vielen Fans der alten Schule nicht gefallen würde, da sie zurück zu den historischen Weltkriegs-Wurzeln wollten (für die gibt es ja jetzt «Battlefield 1»).

Vom Elitesoldaten zur Viper...ähm, Jackal-Piloten

Nachdem ich die Einzelspielerkampagne von «Infinite Warfare» durchgespielt habe muss ich sagen: ich wurde selten so kurzweilig und spannend unterhalten! Klar, anfangs hat mich die mittlerweile etwas angestaubte Grafik-Engine und die relativ anspruchslose Spielmechanik nicht gerade von den Socken gehauen, aber die ganze Welt ist extrem glaubwürdig inszeniert. Dies war aber für mich wieder einmal der Beweis, dass Atmosphäre und eine packende Story technische Mängel mehr als nur zu überdecken wissen. Ich glaube, dass der Ressourcenkonflikt in der relativ nahen Zukunft, welcher sich von der Erde weg über umliegende Planeten verbreitet, passieren könnte. Bereits nach kurzer Zeit habe ich mich «mittendrin» gefühlt und ständig geflucht, wenn ich wieder einmal leichtsinnig über das Feld gerannt bin und gleich eine Granate oder hundert Kugeln eingesteckt habe, statt die Welt zu retten. Zudem sollte ich vielleicht erwähnen, dass die Waffenauswahl zwar sehr modern ist, der Kampf zu Boden sich aber sehr echt anfühlt. Es wird primär mit ballistischen Waffen geschossen (ich habe die ganze Kampagne mit dem M4 bzw. NV4, einem gut ausbalancierten Sturmgewehr, durchgespielt) und auf Exoskelette oder Schwerelosigkeit wird praktisch komplett verzichtet.

Innenansicht des Jackal Fighter Jet

Klar, die Story strotzt von Epos und Pathos. Aber das Gefühl, ein Elite-Kampfpilot und Offizier einer Spezialeinheit zu sein, welche zu Boden und ohne zu Zögern in der Luft (bzw. im All) agiert ist einfach genial. Ich habe mich für einmal wie Lee Adama alias Apollo oder Kara Thrace alias Starbuck aus «Battlestar Galactica» gefühlt und wurde quasi zum Viper...ähm, Jackal-Piloten. Die Story ist geprägt von Cutscenes mit filmreifen Spezialeffekten, Heldentoden, Verrätern und zu strengen Admiralen. Sie weiss aber jederzeit mitzureissen, sofern man zumindest ein wenig von obengenanntem fasziniert ist. Die letzten ein bis zwei Stunden sind zudem dann in richtiger «Call of Duty»-Manier gehalten, vom Rennen quer durch Kugelhagel, hinüber zum typischen Deckungskampf gegen viel zu gut positionierte Scharfschützen. Den gewohnten Häuserkampf kriegt man zum Schluss dann tatsächlich auch noch – damit hätte ich nicht einmal mehr gerechnet. Nach rund sechs Stunden ist der Spass dann auch vorbei und irgendwie wurde ich mit dem Gefühl aus dem Dienst entlassen, mehr davon zu wollen.

Call of Duty: Infinite Warfare ist seit dem 04.11.2016 bei uns erhältlich:

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition (PC, DE)
Game

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition

PC, DE

Activision Call of Duty: Infinite Warfare (PS4, Multilingual)
Game

Activision Call of Duty: Infinite Warfare

PS4, Multilingual

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition (Xbox Series X, Xbox One X)
Game

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition

Xbox Series X, Xbox One X

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition (PC, DE)

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition

PC, DE

Activision Call of Duty: Infinite Warfare (PS4, Multilingual)

Activision Call of Duty: Infinite Warfare

PS4, Multilingual

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition (Xbox Series X, Xbox One X)

Activision Call of Duty: Infinite Warfare - Day1 Edition

Xbox Series X, Xbox One X

Battlestar Galactica in der kompletten Box:

Mein persönlicher Ratschlag

Wie bereits erwähnt, ich bin kein grosser «Call of Duty»-Gamer. Von mir hört ihr also keine vorbelastete Meinung, ich war weder besonders im Hype, noch irgendwie enttäuscht. Was ich aber sagen kann ist, wenn ihr wie ich diese Art von Setting mögt und wieder einige kurzweilige Stunden vor der Kiste verbringen möchtet, gebt der alten Dame eine Chance.

Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen. Gibt es gar Leute, denen es ähnlich wie mir ergangen ist?

Titelbild: Die Truppe aus Call of Duty: Infinite Warfare glänzt mit Ähnlichkeit zu...

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Mit der Gaming-Welt bin ich schon früh in Kontakt gekommen. Aufgewachsen mit Gameboy, SNES und Star Wars-Kassetten, waren Luke, Link und Ark (davon schwinden mir immer noch die Sinne... #insiderjoke) meine Helden. Später haben mich dann «westlichere» Titel wie Baldur’s Gate oder Gothic geprägt, bis ich dann schlussendlich auch noch Halo und Call of Duty entdeckt habe. Die Duron 700 MHz CPU habe ich einmal zum Geburtstag geschenkt gekriegt, bis ich sie dann mangels damaliger Kenntnisse und Übertakt-Wahn verbraten habe. Mittlerweile habe ich zudem auch schon auf einigen kleinen bis sehr grossen Bühnen in der Schweiz gespielt, weil ich mit der Musik eine zweite grosse Leidenschaft entdeckt habe. 


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