Ist Doubledeck eine Revolution auf der Piste?
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Ist Doubledeck eine Revolution auf der Piste?

Nichts grundlegend Neues in Sachen Snowboard. So lassen sich die letzten Jahre in Bezug auf technische Innovationen der Branche in etwa zusammenfassen. Dies ändert sich nun möglicherweise: Das Zauberwort heisst Doubledeck.

Bahnbrechende Innovationen der Snowboard-Hersteller waren in den letzten Jahren Mangelware. Nun versucht ein deutscher Brand, dies zu ändern. Kürzlich stellte Doubledeck auf einer internationalen Sportmesse eine neue Technologie vor: die sogenannte «Bow-Construction».

Futuristisch anmutende Snowboards von Doubledeck an der ISPO in München.
Futuristisch anmutende Snowboards von Doubledeck an der ISPO in München.
Quelle: Patrick Bardelli

Doubledeck: ein Snowboard – zwei Decks

Das Herzstück dieser Technologie ist ein gewölbter Steg, der auf das Top des Snowboards geschraubt wird. Der Kopf hinter dieser Idee ist in der Branche kein Unbekannter. Seit 30 Jahren arbeitet der Deutsche Andreas Kramer in der Sportartikelindustrie und hat in dieser Zeit unter anderem die grösste Skateboard-Fabrik Europas geleitet oder für Burton Snowskates entwickelt.

Mit dem Brett mit zwei Decks will Kramer das Snowboarding neu definieren. Das Doubledeck Snowboard besteht aus zwei Elementen: dem «Motherboard». Und dem im Bindungsbereich des Boards auf dem Deck montierten konvex gewölbten Steg: der sogenannten «Bow-Construction». Dies verändert das Snowboard nicht nur visuell erheblich, sondern soll auch für eine markant bessere Performance sorgen.

Motherboard und Bow-Construction des Doubledecks.
Motherboard und Bow-Construction des Doubledecks.
Quelle: Doubledeck

Die Bindungen werden beim Doubledeck Snowboard auf dem vorgespannten Steg montiert. Das ergibt eine erhöhte Bindungsposition. So soll laut Erfinder die Kraftübertragung im Vergleich mit einem herkömmlichen Snowboard verbessert werden. Durch die Interaktion zwischen dem Motherboard und dem Steg entsteht bei Belastung ein sogenannter Springfeder-Effekt. Dieser soll das Verkanten des Boards verhindern und so das Risiko von Stürzen reduzieren. Zusätzlich ermögliche die Konstruktion aber auch höhere Sprünge, da der vorgespannte Steg den Absprung aktiv unterstütze, heisst es von Seiten Doubledeck.

Einsteiger würden laut Andreas Kramer das Snowboarden deutlich schneller lernen, da Stürze durch Verkannten mit dem Doubledeck nahezu ausgeschlossen seien. Das Motherboard gibt es in je drei Grössen für Frauen und Männer. Drei unterschiedliche Bow-Contructions eignen sich wahlweise für Piste, Freeride oder Halfpipe.

Das Doubledeck Snowboard ist voraussichtlich ab September 2023 auf dem Markt und wird rund 900 Euro kosten.

Titelfoto: Patrick Bardelli

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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