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«Joker 2» in Arbeit: Todd Phillips und Joaquin Phoenix sind wieder mit dabei

Luca Fontana
21.11.2019

Insider berichten: «Joker» bekommt eine Fortsetzung. Mit an Bord sollen erneut Regisseur Todd Phillips und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix sein. Eine offizielle Ankündigung seitens Warner Bros. ist bisher ausgeblieben.

Es war abzusehen: Ein «Joker»-Sequel kommt. Das jedenfalls berichtet die renommierte US-Fachzeitschrift The Hollywood Reporter, die sich auf nicht genannten Insider-Quellen beruft.

Todd Phillips soll, wie schon beim Vorgänger, Regie führen und zusammen mit Scott Silver das Drehbuch schreiben. Ebenfalls als gesichert gelte das erneute Engagement von Joker-Darsteller Joaquin Phoenix. Über den möglichen Inhalt sei noch nicht viel bekannt. Dafür berichten Insider, dass Regisseur Phillips sich die Rechte an weiteren Figuren aus dem DC-Comicuniversum schnappen will.

Bis jetzt haben sich Filmstudio Warner Bros. und Todd Phillips noch nicht zu Wort gemeldet. Eine offizielle Ankündigung solle aber bald folgen.

Das Sequel mit dem zögerlichen Hauptdarsteller

Achtung: Falls du «Joker» noch nicht gesehen hast, dann hol das lieber nach, bevor du hier weiterliest!

Dass über ein «Joker»-Sequel mindestens laut nachgedacht wird, ist kein Geheimnis. Schliesslich hat die umstrittene Comicverfilmung weltweit über eine Milliarde Dollar eingespielt – als erster Film, der in den USA ein R-Rating bekommen hat. Hierzulande ist das vergleichbar mit einem FSK 18 aufgrund heftiger Gewalt.

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Dass eine Fortsetzung trotzdem lange Zeit als schwierig galt, überraschte im Zeitalter des fortsetzungsfreudigen Hollywoods dennoch. Das Zögern kann wohl auf Hauptdarsteller Joaquin Phoenix zurückgeführt werden. In einem Interview mit der Los Angeles Times verriet Phoenix, dass er viele Angebote, in Comicverfilmungen mitzuwirken, abgelehnt hat, gerade, weil er kein Rädchen in einer endlosen Fortsetzungs-Maschinerie sein will.

Ich will nicht eingesperrt werden und immer wieder etwas tun, wofür ich mich nicht mehr interessiere und das mich nicht mehr motiviert. Darum würde ich kein Sequel machen, einfach nur, weil der erste Film erfolgreich ist. Das ist lächerlich.
Joaquin Phoenix, 1. November 2019, Los Angeles Times

Tatsächlich soll es der Reiz gewesen sein, einen alleinstehenden DC-Film zu machen, der mehr Charakterstudie als Comicverfilmung sei, der ihn überzeugt hätte, bei «Joker» die Hauptrolle zu übernehmen – entgegen der Cinematic-Universe-Idee von Marvel und Disney.

Teil der Anziehung, die «Joker» auf mich ausgeübt hat, war, dass es keine Erwartungen gab. Keinen Deal über mehrere Filme. Es war eine einmalige Sache.
Joaquin Phoenix, 1. November 2019, Los Angeles Times

Eine Fortsetzung komplett ausgeschlossen hat Phoenix allerdings nie. Im gleichen Interview bestätigt der Hauptdarsteller, dass er und Regisseur Todd Phillips bereits nach wenigen Drehwochen das Gefühl gehabt hätten, noch nicht die ganze Geschichte Arthur Flecks erzählt zu haben; «Joker» endet ja relativ offen.

Kommt jetzt Batman ins «Jokerverse»?

Die Fortsetzung käme also nur in Frage, wenn sie einer klaren, künstlerischen Vision folge, die den Charakter Arthur Flecks alias Joker auch weiterhin in den Mittelpunkt stelle, so Phoenix im Interview. In eine ähnliche Kerbe schlägt Regisseur Todd Phillips, ebenfalls im Interview mit der Los Angeles Times.

Die Fortsetzung müsste eine ähnliche thematische Resonanz haben wie «Joker». Das ist es, was viele fasziniert – was sich unter der Oberfläche verbirgt. So viele Filme handeln nur vom «Funken», aber dieser hier handelt vom «Schiesspulver». Könnte das erneut auf echte Weise eingefangen werden, wird die Fortsetzung interessant.
Todd Phillips, 1. November 2019, Los Angeles Times

Worum könnte es also in «Joker 2» gehen?

Am Ende von Teil Eins wird Arthur Fleck zur Gallionsfigur der Clownsmasken-tragenden Anti-Establishment-Bewegung in Gotham, als er nach seinem Amoklauf abtransportiert, aber vom wütenden Mob befreit wird: Arthur alias Joker suhlt sich im Zentrum der Aufmerksamkeit. Geniesst den neugewonnen Ruhm förmlich. Am Rande der Aufstände werden Martha und Thomas Wayne in einer dunklen, verlassenen Gasse ermordet. Bruce Wayne überlebt.

Dass Batman nun als zentrale Figur seinen Weg in die «Joker»-Fortsetzung findet, ist dennoch unwahrscheinlich. Nicht zuletzt, weil «Planet of the Apes 2 und 3»-Regisseur Matt Reeves bereits an einer eigenen Version des dunklen Ritters arbeitet. Warner Bros. wird da kaum Überschneidungen zulassen.

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Die Fortsetzung könnte also Arthurs Aufstieg zum Superschurken nachzeichnen. Angefangen mit dem Ausbruch aus der Psychiatrie, in die er zum Ende des ersten Teils eingewiesen wird. Vielleicht kriegt er Hilfe beim Ausbruch. Von Sophie (Zazie Beetz) zum Beispiel, die laut «Joker»-Kameramann Lawrence Sher nicht von Arthur getötet worden sei. Weniger wahrscheinlich wäre Hilfe von Harley Quinn – die ist gerade in einem anderen Film beschäftigt.

Eine grossangelegte Gangsterstory à la Christopher Nolans «The Dark Knight» sollten wir dennoch nicht erwarten. «Joker» ist und bleibt eine Charakterstudie, die mit kleinem Budget auskommen will.

Ich möchte keinen wilden, verrückten Film über den «Clown Prince of Crime» machen. Die gibt es schon in allen möglichen Formen.
Todd Phillips, 1. November 2019, Los Angeles Times

Interessant ist, dass Phillips nebst dem Joker-Sequel noch andere DC-Figuren ergründen will. So soll er Warner Bros. darum gebeten haben, Ursprungs-Geschichten über Metropolis’ Mastermind Lex Luthor oder Darkseid, Gott des Bösen, umsetzen zu dürfen. Grünes Licht soll es bislang nur für die Joker-Fortsetzung gegeben haben, so die Insider gegenüber The Hollywood Reporter.

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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