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Ratgeber

Komplexitätstheorie: Die Überraschung des Jahrhunderts?

Es ist eine der großen Fragen der Informatik: Können Computer jedes Problem in vertretbarer Zeit prüfen? Ja, sagt ein neuer Fachaufsatz – und löst damit große Begeisterung aus.

Mit P und NP fängt der Spaß erst an: Computerwissenschaftler haben mittlerweile eine Hierarchie von Komplexitätsklassen erstellt, von sehr einfachen hin zu extrem anspruchsvollen. Eine Wendung hat der Quantencomputer gebracht: Er ermöglicht neue Strategien, wenn es darum geht, die vorgegebene Lösung für ein Problem auf ihre Korrektheit zu überprüfen.

Die lange Geschichte der Komplexitätsklassen

Allerdings ist der Beweisführer nicht vertrauenswürdig, weshalb man zusätzlich einen Prüfer braucht, der das gelieferte Ergebnis nachrechnet. Beim Sudoku wäre er es, der sicherstellt, dass eine Lösung korrekt ist. Der Prüfer ist – anders als der Beweisführer – ein realistischer Computer, der begrenzte Ressourcen hat. Das heißt, seine Berechnungsdauer darf bloß polynomial von der Größe der Aufgabe abhängen.

Verhör mehrerer Verdächtiger

Nach diesem Ergebnis ruhte das Gebiet der interaktiven Beweissysteme erst einmal. Zumindest bis sich einige Forscher fragten, was passieren würde, wenn die beiden Beweisführer keine klassischen Computer wären, sondern Quantencomputer, die per Quantenphysik aneinander gekoppelt sind. Möglich macht es das Phänomen der Verschränkung, über das sich schon Albert Einstein den Kopf zerbrochen hat.

Er nannte es «spukhafte Fernwirkung», denn wenn man den Zustand eines von zwei verschränkten Objekten misst, legt man auch den Zustand des anderen fest – unabhängig davon, wie weit die beiden voneinander entfernt sind. Anfangs bereitete dieser Umstand Physikern Bauchschmerzen, doch inzwischen weiß man, dass sich auf diese Weise keine Information transportieren lässt.

Zu Beginn schenkten Komplexitätsforscher der Möglichkeit von verschränkten Beweisführern nicht viel Aufmerksamkeit, da man davon ausging, dass die dazugehörige Komplexitätsklasse MIP* kleiner wäre als MIP oder gar IP. Schließlich liegt der Vorteil von MIP darin, dass man die allwissenden Computer separat befragt. Wenn sie dagegen verschränkt sind, wirkt sich die Antwort des einen auf den Zustand des anderen aus.

Verschränkte Quantencomputer als Lösung

Doch 2012 kam die erste große Überraschung: Vidick bewies mit seinem Kollegen Tsuyoshi Ito von der University of Waterloo, dass man mit verschränkten Quantencomputern auch alle Probleme aus MIP in polynomialer Zeit überprüfen kann. Demnach sind beide Komplexitätsklassen mindestens gleich groß.

Der Trick besteht darin, durch die Verschränkung geeignete Fragen zu identifizieren. Das heißt, die Beweisführer befragen sich zunächst selbst. Das scheint auf den ersten Blick paradox; weil die zwei Beweisführer aber miteinander verschränkt sind, können sie gleich mehrere Antworten gleichzeitig durchspielen und so mehr denkbare Überprüfungsschritte abhandeln. Diese Fragen übermitteln sie dem Prüfer.

Der muss beim eigentlichen Test dann nur noch garantieren, dass die Fragen repräsentativ und sinnvoll sind und die Antworten zu keinen Widersprüchen führen. Auf diese Weise kann er die Prüfung in angemessener Zeit durchführen; die dafür benötigte Rechenzeit wächst bloß polynomial mit der Länge an.

Wenn man die Geschwindigkeit eines Teilchens gemessen hat und danach seine Position ermittelt, weiß man nicht mehr, wie schnell das Objekt nun ist. Deshalb dürfen die Beweisführer bloß jeweils komplementäre Messungen durchführen, so dass sich ihre Antworten nicht gegenseitig beeinflussen. Befragt man den ersten Quantencomputer nach einem Rechenwert, löscht das die dazugehörige Information des zweiten Quantencomputers.

Unerwartete Wendung für Mathematiker

Anders als häufig angenommen, kann man ein unendliches System nicht immer beliebig genau durch ein endliches annähern

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