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Produkttest

Lego Ford F-150 Raptor: Bau den Truck mit deinen Kindern

Ford und Lego spannen zusammen. Der Ford F-150 Raptor ist leuchtend orange, hat eine funktionierende Lenkung, Hinterradantrieb mit Differential und einen V6-Motor. Er ist perfekt, um mit Kindern gebaut zu werden.

Es gibt nur weniges im Leben, das ich cooler finde, als Lego. Darunter grosse amerikanische Pick-Ups. Seit wenigen Tagen stehen in den Regalen der Schweizer Einzelhändler neue Lego-Technic-Kisten, die meine beiden Leidenschaften vereinen. Ab heute ist der Lego Ford F-150 Raptor erhältlich.

Dieses Modell soll den Flaggschiff-Truck Fords originalgetreu abbilden. Wollen wir mal sehen. Daher habe ich mir zum Vergleich einen echten Ford Raptor besorgt. Dank geht an dieser Stelle ans Auto Center Worben, denen der Raptor in diesen Bildern gehört.

Der Raptor im Bild ist zwar ein Ford Ranger Raptor, nicht ein F-150, aber das Raptor Styling ist klar erkennbar. Mehr dazu später. Denn bevor der Vergleich passieren kann geht es ran an die Klemmbausteine – der Bau des Modells 42126 beginnt.

Eine Bauanleitung mit Geschichtslektion

Das hätte mich als Kind schon beeindruckt, und ich hätte die Daten, die auch auf der Kiste abgedruckt sind, verschlungen. Das Modell ist zwar für Menschen ab 18 vorgesehen, aber ich bin arg versucht, zu sagen, dass ich das als Zehnjähriger auch hingekriegt hätte. Alles in allem, der Bau war stellenweise etwas komplex, aber nie unmöglich und schon gar nicht frustrierend.

Wenn du als Vater oder Mutter deiner Tochter oder deinem Sohn beim Bau dann und wann beistehst, dann schafft der Nachwuchs das. Da bin ich mir sicher. Mir gefällt auch der Gedanke, dass du während des Baus ein schönes gemeinsames Gesprächsthema hast.

Die Bauanleitung erhält von mir schon einmal die Bestnote. Sie bietet dir und den Kindern einen Mehrwert auch jenseits der Klemmbausteine. Und auch wenn die Zukunft der Autos klar elektrisch ist, können die gut zehn Seiten Geschichte als genau das dienen: als eine Geschichtslektion, die durch das fertige Modell greifbar gemacht wird. Darum bin ich auch so frei und rede etwas über Pick Ups in diesem Review.

1379-mal Klick-Klack

Ich mache mich an die Arbeit. So lange kann das ja nicht dauern, denke ich mir. Ich beschlagnahme den Esstisch. Das ist gleichzeitig die beste und schlechteste Idee in diesem Projekt. Denn wenn ich das auf meinem Pult gemacht hätte, dann hätte ich nicht mehr arbeiten können. Dafür war Mahlzeit auf dem Sofa angesagt die vergangenen Tage.

Woher sollte ich auch wissen, dass ich 7 Stunden 56 Minuten und 56 Sekunden für den Truck brauche?

Nach 2:13:10: Das Chassis steht

Der Bau beginnt recht fad und unspektakulär. Da sind die leuchtend orangen Teile in Säcken verpackt mit der Zahl 3 drauf. Die kommen später. Stattdessen bin ich mit grauen und schwarzen Teilen beschäftigt, stecke scheinbar sinnlos irgendwelche Plastiksteine zusammen. Nach etwa 50 Bauschritten bemerke ich, dass das langsam aber sicher zu etwas wird. Die Montage der voll gefederten Aufhängung der Vorderräder ist unheimlich fummelig, aber dann befriedigend.

Wenn du das Modell mit dem Nachwuchs baust, dann ist der erste Part des Raptors zwar anspruchsvoll, aber machbar. Vielleicht musst du beim Einbau der Vorderradaufhängung – alle Räder sind individuell gefedert und mit Einzelradaufhängung versehen – helfen. Da braucht aber auch ein Erwachsener mehr als zwei Hände. Oder ich mach das irgendwie falsch.

Nach 106 Bauschritten weist mich die Anleitung an, die Säcke mit der Zahl 2 aufzureissen.

Nach 4:46:01: Die Technic in Lego Technic

Im zweiten Teil wird es komplex und vor allem spannend. Es ist der Teil, in der ich den V6-Motor des Raptors zusammenbaue, diesen mit den Rädern verbinde, damit die Zylinder sich bewegen, wenn die Räder sich drehen. Anders als beim echten Raptor sind es nicht die Zylinder, die die Räder antreiben, sondern die Räder, die die Zylinder bewegen. Leider hat das Set weder Elektro- noch Benzinmotor. Ich fände es schon lässig, wenn sich das von alleine bewegen würden.

Die zweite Phase ist auch die, die dem ganzen Set wahrscheinlich die Alterslimite 18 eingebracht hat. Denn in den 151 Schritten bis zu den 3er-Säcken ist viel Feinarbeit gefragt. Manchmal sind ganze Abschnitte des Modells locker oder wacklig bis du einen Bolzen irgendwo reindrückst. Also, wenn du das mit dem Nachwuchs baust, stell dich darauf ein, dass du viel mithelfen musst.

Am Ende dann hast du alles bis auf die Karosserie des Ford F-150 Raptors gebaut. Bei mir steht die Stoppuhr auf 4:46:01.

Nach 7:56:46: Ford F-150 Brumm!

Bemerkenswert ist, dass die Lego-Leute viele Teile in recht ungewöhnlicher Art verwenden, damit ein ziemlich spannender Effekt und komplett neue Formen entstehen. Das siehst du unter anderem in der hinteren Stossstange. Dort werden Teile, die du sonst als irgendwelches Gestänge zur Ermöglichung irgendeiner Funktion brauchst, so gebraucht, dass sie am Ende eine recht cool aussehende Stossstange sind.

Aber nach 7 Stunden 56 Minuten und 46 Sekunden steht der Ford Raptor. Die Räder drehen, die Lenkung funktioniert, Türen und Motorhauben öffnen sich, und die Vordersitze klappen nach vorne.

Der Vergleich: Warum orange?

Wenn ich den Raptor und den Lego-Raptor vergleiche, dann fällt mir als Erstes die Farbe auf. Den echten Pick Up gibt es nur in einer Farbe, die sich Race Red nennt. Also rot. Der Lego-Raptor ist aber orange. Es gibt zwar in der Schweiz einen mehr oder weniger orangen Ford Pick Up, aber das ist der Ford Ranger, nicht der Ford F-150. Den Ranger gibt es auch in einer Raptor-Ausgabe. Die Unterschiede liegen vor allem in der Grösse.

Die Farbe des ersten SVT Raptors, der an der Baja 1000 angetreten ist? Ford nennt sie «Molten Orange», geschmolzenes Orange. «Molten Orange» gibt es nicht mehr. Die 2021er-Version des Fahrzeugs in den USA gibt es höchstens in «Code Orange». Die Autoindustrie spürt sich gar nicht, wenn es um Farben geht.

Daher ist das Lego-Modell ein moderner F-150 Raptor mit der Farbe des ersten Raptors, der an der Baja 1000 angetreten ist. Denn der Lego-Pick-Up ist orangegelb.

Lego und die überraschenden Details

Wenn ich den Lego-Raptor neben den Ranger Raptor in Worben stelle, fällt mir auf, dass die Lego-Ingenieure nicht nur bei der Farbe viel überlegt haben. Da sind überraschende Details.

Vergleich mal die Räder der beiden Fahrzeuge.

Klar, das Ford Badging fehlt, aber das sind dieselben Räder. Dann sind da die Löcher im Trittbrett, die dieselben sind. Selbst wenn Lego das Raptor-Logo am falschen Ort per Kleber montiert hat, die wichtigen Elemente sind da.

Dann ist da die grosse Herausforderung der Lego-Ingenieure: Die Einzelradaufhängung mit Stossdämpfer. Ein Blick unter den Ranger Raptor zeigt, dass klar ist, wo die Inspiration hergekommen ist.

Dann sind da die Formen am Lego-Set, die zwar zu klein sind, damit sie akkurat abgebildet werden können – ausser halt als Sticker – , die aber trotzdem ihren Weg ins Modell gefunden haben. So mehr als Idee, vielleicht, aber es ist erkennbar, wo die Inspiration der Lego-Leute herkommt. Bestes Beispiel hierfür sind die Lüftungsschlitze gleich vor der Fahrer- und Beifahrertüre.

Klar, der echte Lüftungsschlitz ist kein Loch in der Seite des Autos, aber die Form und die Idee ist klar erkennbar.

Das eine Bauteil, das nervt

Dann das eine Bauteil, das mich echt stört. Vor einigen Jahren hat sich Ford vom blauen Knopf im Kühlergrill verabschiedet. Stattdessen ist der Kühlergrill selbst zum Markenzeichen geworden. Das Wort «Ford» ist Teil des Grills. «Wann ist das passiert», fragst du? Einfach: 2008. Am Ford F-150 Raptor.

Das ist ikonisch und die Idee des grobschlächtigen physischen Logos gefällt mir extrem gut. Warum also ist der Kühlergrill des Lego-Raptors ein Kleber?

«Das ist, weil sich die Herstellung eines einzelnen Bauteils für ein Lego-Set nicht lohnt», denkst du dir.

Könnte ich nachvollziehen, wenn da nicht die hinteren Kotflügel wären. Denn dort ist das Raptor Badging aufgedruckt. Wäre es da zu viel verlangt, einen Kühlergrill mit Ford-Schriftzug zu machen?

Fazit: Der Weg ist das Ziel

Am Ende der sieben Stunden Bauzeit habe ich ein Modell gebaut, das mir sehr gut gefällt. Visuell kann der Raptor nur Raptor sein und die Linien des F-150 sind da. Gute Arbeit. Die Funktionen aber sind limitiert. Die mächtigen Gummiräder drehen nicht besonders gut, sonst sind da nur Türen, Lenkung und Federung.

Aber der Bau bleibt mir in schöner Erinnerung. Ich habe nicht nur mal wieder Lego gebaut, sondern auch die mechanischen Zusammenhänge des Modells entdeckt. Nicht im Marketing-Sinne, also so «Entdecke das Lego-Erlebnis», sondern in echt. Scheinbar unzusammenhängende Teile ergeben auf einmal Sinn. Sie fügen sich zu einem grösseren Ganzen zusammen, auf einmal entsteht da eine Funktion und ein Bolzen ist in sich auf einmal schlüssig.

Daher auch meine Empfehlung, das Set vielleicht mit der Tochter, dem Sohn oder dem Cousin zu basteln. Nimm dir Zeit und lass dir diese auch. Vielleicht dauert der Bau länger als acht Stunden dann, aber du kannst Quality Time mit einem Kind verbringen und ihm zeigen, wie Technologie zusammenhängt.

Bonus: Talking Points zum F-150

Eigentlich wäre das Review hier fertig. Doch wenn du dich für den Bau des Raptors mit einem Kind entscheidest, dann brauchst du Gesprächsstoff. Da reichen die wenigen Informationen in der Bauanleitung nicht aus. Darum habe ich dir weitere Fakten und Kleinigkeiten zum Ford F-150 zusammengetragen, die du als allwissender Erwachsener während dem Bau bringen kannst.

Verlosung: Gewinn einen Raptor (aus Lego)

Lego hat mir zwei der Sets zugeschickt. Davon habe ich eines gebaut, das andere wartet darauf, gebaut zu werden. Vielleicht von dir. Denn ich darf den Bausatz verlosen und damit dir und/oder deinem Nachwuchs eine Freude machen.

Lego Ford F-150 Raptor

Warum soll ich dir den Raptor schicken?

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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