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Meinung

Mein täglich Eau de Parfum gib mir heute

Ich bin süchtig. Süchtig nach guten Düften. Wie es dazu kam?

Zwei Dingen kann ich nicht widerstehen: Sneakers und teuren Parfüms. Schuld an dieser Sucht ist Calvin Klein. Mit seinem Unisex-Duft CK One nahm das Unheil in den 90ern seinen Lauf. Ich nebelte mich damals, wie so viele, damit ein. Und fand es … schrecklich. Ich glaube, ich machte einfach, was man machte. Gruppenzwang und so. Egal, ob Mann oder Frau. Wir alle rochen nach diesem billigen synthetischen Irgendwas. Gruusig.

Das konnte es doch nicht sein. Das Leben musste doch mehr fürs Näschen zu bieten haben als diesen Einheitsbrei im Flakon. Ich suchte viele Jahre danach. Trieb mich in billigen Import-Parfümerien hinter Bahnhöfen und an anderen zwielichtigen Orten herum. Vergeblich.

Das erste Mal

Nach so einer Erfahrung gibt’s kein Zurück. Das ist wie beim Wein. Wer einmal einen Romanée-Conti gekostet hat, kriegt nie mehr Fusel aus dem Tetrapak runter. Um mein ruinöses Faible für teure Düfte zu finanzieren, habe ich schon unzählige Jobs gemacht. Bei Privatradios, Werbeagenturen und Onlineshops.

Original Vétier war mir irgendwann nicht mehr genug. Ich brauchte einen neuen Kick und wollte härteren Stoff ausprobieren. Es folgte Royal Oud und schliesslich Aventus, das Parfüm des Jahres 2010 von Creed. Ab da gab’s kein Halten mehr.

Holy Polytox

Hinzu kommen unterdessen auch noch das Duschgel, das Bartöl und das Deodorant aus derselben Ecke. Ein toxischer Cocktail. Ich glaube, Fachleute nennen das wohl Polytox.

Kopf, Herz und Basis

Dann kam mein Geburtstag und damit verbunden der Gutschein einer Luxusparfümerie in Basel. Meine Frau machte mir diese Freude. Die alte Weisheit, nach der man sein gewohntes Umfeld wechseln sollte, wollte man clean werden, hatte sich auf grausame Weise bewahrheitet.

Und so stand ich kürzlich mit glänzenden Augen beim Dealer meiner Wahl. Umringt von freundlichen Damen, die mir 100 Milliliter einer Mixtur aus Zedernblättern, Pinienharz, Leder und Weihrauch abfüllten. Frisches Arso von Pro Fumum für die Nase. Ein Rückfall in alte Verhaltensmuster. Die Sucht war stärker.

Was soll’s. Ein Hoch auf die olfaktorische Wahrnehmung. Im nächsten Leben werde ich Parfümeur oder Trüffelschwein. Wie ich in die Sneaker-Abhängigkeit rutschte, erzähle ich dir ein andermal.

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


Meinung

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