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Produkttest

Meine Lieblingsohrhörer sind jetzt noch besser: Sennheiser Momentum TW 3 im Test

Kevin Hofer
17.5.2022
Bilder: Thomas Kunz

Mit den Momentum True Wireless 3 verbessert Sennheiser seine besten In-Ear-Ohrhörer und verpasst ihnen nebenbei einen neuen Anstrich.

Frisches Design

Sennheiser hat das Design der Momentum TW für die dritte Version komplett überarbeitet. Das fängt beim Ladecase an. Es kommt wieder in einem anthraziten Stoffüberzug, ist aber etwas kleiner als das Case des Vorgängers. Der USB-C-Anschluss zum Laden ist von hinten nach vorne gerutscht.

Wenn ich das Case öffne, fällt mir auf, dass Sennheiser viel Leerraum eliminiert hat. Die Hörer liegen nun näher beieinander. Die TW 3 unterstützen neu kabelloses Aufladen mit Qi-Charging-Technologie.

Bei den Hörern selbst sind die Unterschiede noch deutlicher. Statt rundlich im Chrom-Look sind sie weniger rund und in drei Farben erhältlich. Mein Testsample ist in Graphit, daneben gibt es noch Schwarz und Weiss.

Insgesamt gefällt mir das neue Design besser. Es wirkt moderner und weniger aufdringlich. Die TW 3 scheinen auch viel kleiner als die TW 2, obwohl die tatsächlichen Unterschiede gering sind.

Den Klang weiter verbessert

Der Klang der neuen Ohrhörer gefällt mir immer noch sehr gut. Das direkte Vorgängermodell Momentum TW 2 habe ich vor dem Review der TW 3 auch ausprobiert. Gegenüber den TW 2 klingen sie vor allem bei den Mitten ausgewogener. Die TW 3 legen nochmal eine Schippe drauf: Die sieben Millimeter True Response Treiber leisten insbesondere bei tiefen Bässen mehr.

Insgesamt ist der Bass druckvoll, aber kontrolliert. Die Höhen klingen brillant und detailliert, die Mitten ausgewogen. Unterschiedliche Instrumente und Stimmen kann ich fein aufgelöst wahrnehmen.

Mit adaptivem Noise Canceling zu Sony aufgeschlossen

Auch beim Noise Canceling hat Sennheiser nachgebessert. Der Hersteller nennt es adaptives Noise Canceling. Hierbei werden die Umgebungsgeräusche laufend analysiert und die Geräuschunterdrückung wird in Echtzeit angepasst. Das funktioniert überraschenderweise vor allem bei Wind sehr gut. Kommt Wind auf, höre ich den nur ganz kurz, bis das adaptive Noise Canceling erkennt, dass es das Geräusch herausfiltern muss.

Bei den TW 2 habe ich bei aktiviertem Noise Canceling und ohne Tonwiedergabe auf den Ohrhörern ein leichtes Rauschen wahrgenommen. Das ist bei den TW 3 nicht der Fall. Ein weiteres Indiz dafür, dass das Noise Canceling bei TW 3 besser ist als bei TW 2.

Insgesamt hat Sennheiser beim Noise Canceling zum Primus WF-1000XM4 von Sony aufgeschlossen. Ich empfinde die Qualität als etwa gleich gut. Dass das subjektiv ist und selten exakten Messungen entspricht, hat Kollegin Livia bereits bei ihrem Beitrag mit den Akustik-Experten von Rocket Science festgestellt.

Als Gegenstück zum Noise Canceling bieten die TW 3 den Transparenzmodus. Dieser verstärkt Umgebungsgeräusche, damit ich beispielsweise auf dem Velo den Verkehr besser höre. Das funktioniert gut, aber um im dichten Stadtverkehr auf der sicheren Seite zu sein, nehme ich die Hörer fürs Velofahren lieber raus. Ich verwende den Modus lieber beim Rennen. So höre ich nebst dem Podcast auch noch die Vögel zwitschern und wie sich die Blätter im Wind wiegen.

Mikrofon

Das Mikrofon hat noch viel Luft nach oben. Ist es still um mich herum, klinge ich auf der folgenden Aufnahme wie aus der Tonne. Mir als Diogenes fehlt es auch an jeglichem Volumen in der Stimme.

Noch schlimmer ist es, wenn es lärmig um mich herum ist. Mit Wind kann die Geräuschunterdrückung des Ohrhörers überhaupt nicht umgehen.

Das Mikrofon funktioniert zwar, aber am besten telefonierst du mit dem Handy selbst – deinen Gesprächspartnerinnen zuliebe.

Sitzen bequem

Im Lieferumfang befinden sich nebst dem Case und den Hörern ein Kabel zum Laden und diverse Silikonaufsätze, damit sie auch in jedes Ohr passen. Bei den Adaptern gibt’s die Grössen SS, S, M und L. Die Ohrfinnen sind beim TW 3 neu. Dank ihnen sollen die Hörer noch besser in deiner Ohrmuschel halten, denn sie lassen sich in deren Reliefelemente drehen.

Tatsächlich halten die TW 3 dank den Aufsätzen viel besser im Ohr als die TW 2. Beim Rennen, oder auch mal kopfüber am Reck, sitzen sie bombenfest. Sie sind auch sehr bequem, zumindest für zwei Stunden. Danach fühle ich Druckstellen. Dies vor allem bei den Adaptern. Das geht mir aber mit allen In-Ears so und meist tauchen die Beschwerden früher auf.

Weitere Features

Mit sieben Stunden Laufzeit ohne und sechseinhalb mit Noise Canceling liegen die TW 3 im Durchschnitt. Mit dem Case bekommst du nochmal drei komplette Ladungen, was insgesamt für bis zu 28 Stunden reicht. Dank Schnellladen liefern dir zehn Minuten im Case Sound für anderthalb Stunden.

Die TW 3 sind IPX4 zertifiziert. Das heisst, sie sind gegen Spritzwasser aus allen Winkeln geschützt.

Apropos verbinden: Das Pairen mit neuen Geräten funktioniert wie bis anhin durch drei Sekunden langes Drücken auf beiden Hörern. Dank Trageerkennung schalten die automatisch ab, wenn du sie aus den Ohren nimmst. Du kannst aber auch nur auf einem Hörer alleine Musik hören.

Die App

Personalisieren tust du die Ohrhörer in der Sennheiser App «Smart Control». Hier stehen die Equalizer, Sound Check, Transparenz-Modus, adaptive Geräuschunterdrückung, Soundzonen und Touch-Steuerung zur Verfügung.

Beim Equalizer kannst du nebst diversen voreingestellten Profilen eigene machen. Oder du nutzt den Sound Check dazu. Da hörst du dir dein Lieblingsstück an und wählst zwischen drei Profilen dasjenige aus, welches für dich am besten klingt. Die App nimmt dann entsprechende Anpassungen am Equalizer vor. Bei mir empfiehlt Sennheiser übrigens, keine Änderungen vorzunehmen.

Den Transparenz-Modus kannst du in der App aktivieren oder zusätzlich einstellen, dass die Wiedergabe pausiert wird, wenn du anfängst zu sprechen. Auch die adaptive Geräuschunterdrückung stellst du in der App an oder aus. Mit Anti-Wind konzentriert sich das Feature vor allem auf die Unterdrückung von Wind.

Mit den Soundzonen kannst du Zonen erstellen und definieren, welches Klangprofil in einer der bis zu 20 Zonen aktiv sein soll. Du kannst dir also beispielsweise für zuhause ein Profil ohne Geräuschunterdrückung erstellen und bei der Arbeit im Grossraumbüro eines mit.

Die Touch-Steuerung lässt sich individuell anpassen. Pro Ohrhörer kannst du vier Gesten – bis zu dreimal tippen und halten – definieren.

Weiter führst du mit der App Firmware-Updates durch oder stellst ein, was geschehen soll, wenn du die Hörer aus den Ohren nimmst.

Fazit

Die Momentum True Wireless 3 sind klanglich top. Sennheiser hat das Noise Canceling gegenüber dem Vorgänger weiter verbessert. Das neue Design überzeugt mich, zumal sie jetzt nicht mehr so klobig wirken.

Negativ fällt mir die Qualität des Mikrofons auf. Längere Gespräche möchte ich nicht damit führen. Ebenfalls schade ist, dass es nach wie vor nicht möglich ist, die TW 3 mit mehr als einem Gerät gleichzeitig zu verbinden.

Erfreulich ist der Preis: Bei Markteinführung kosten sie rund 250 Franken / Euro, das sind 50 Franken / Euro weniger als der Vorgänger bei Release. Damit sind sie auch konkurrenzfähiger, etwa im Vergleich mit Sonys WF-1000XM4.

Insgesamt überzeugen mich die Momentum True Wireless 3 im Vergleich zu anderen Ohrhörern beim Klang – und der ist für mich am wichtigsten. Deshalb empfehle ich sie.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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