Debora Pape
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Microsofts Texteditor Notepad stellt bald Überschriften, Listen und Links dar

Debora Pape
3.6.2025

Das Windows-Urgestein Notepad erscheint als Testversion mit Möglichkeiten zur Textformatierung. Damit ist unter anderem Fettdruck und Kursivschrift möglich.

Notepad (in deutschsprachigen Installationen: Editor) ist seit 1983 Teil der Windows-Installation und konnte jahrzehntelang nichts anderes, als reinen Text zu verarbeiten. Seit 2023 verpasst Microsoft dem Software-Opa aber immer wieder neue Funktionen. Der jüngste Coup: einfache Textformatierungen und Markdown.

Die neuen Funktionen kündigte Microsoft zunächst im Rahmen des Windows-Insider-Programms an. Demnach formatierst du in Notepad mit der neuen Version Überschriften und Links, erstellst Listen und nutzt Fett- und Kursivdruck. Ältere Semester wie mich erinnert das an frühe HTML-Dokumente – nur ohne Farboptionen.

Um die Formatierungen ohne Markup vorzunehmen, bekommt Notepad eine neue Werkzeugleiste. Sie wird in die bereits bestehende obere Leiste integriert. Wann (und ob) die Änderung das Testprogramm verlässt und auf deiner regulären Windows-Oberfläche erscheint, gaben die Redmonder nicht bekannt.

So sieht das neue Notepad aus.
So sieht das neue Notepad aus.
Quelle: Microsoft

Braucht jemand Formatierungen in Notepad?

Laut Microsoft sollen dir die neuen Formatierungen helfen, dein Dokument übersichtlicher zu strukturieren. Fraglich ist, ob irgendjemand Notepad überhaupt dazu nutzt, komplexere Texte zu schreiben. Seit Jahrzehnten dient Notepad vielen Menschen als Zwischenspeicher für kurzlebige Notizen, zum Entfernen von Textformatierungen oder für einen schnellen Blick in eine php-Datei. Bei aller Einfachheit hat das Programm Vorteile: Es öffnet sich schnell, läuft stabil, zeigt keine Werbung, erschlägt nicht mit einer unnötig aufgeblähten Oberfläche und benötigt kaum Ressourcen.

Wer keine Formatierungen in Wordpad will, kann laut Microsoft über einen Button zwischen formatierter Ansicht und Markup-Text umschalten. Auch bereits vorgenommene Formatierungen lassen sich wieder entfernen.

Notepad versus Wordpad

Interessant ist das Upgrade vom Plain-Text-Editor zum Markdown-Editor im Kontext der Entfernung von Wordpad aus Windows-Installationen. Wordpad bildete zwischen 1995 und 2024 einen Mittelweg zwischen Notepad und umfangreichen Editoren wie Word. Das Programm konnte sowohl Plain Text als auch Rich Text verarbeiten und erlaubte Textformatierungen inklusive Schriftarten und Farben.

2023 kündigte Microsoft an, Wordpad aus Windows zu entfernen. Wordpad ist seit Version 24H2 (ab Oktober 2024) nicht mehr in Windows 11 enthalten. Nun darf Notepad die entstandene Lücke offenbar teilweise schließen.

Weitere Notepad-Änderungen der jüngeren Zeit

Seit 2023 speichert Windows vorgenommene Änderungen an deinen Texten automatisch. Beim Start von Notepad werden zudem die zuletzt geöffneten Tabs wieder geöffnet. Im Juli 2024 erhielt Notepad Autokorrektur und Rechtschreibprüfung.

Seit Ende 2024 experimentiert Microsoft über Windows-Insider-Builds mit KI-Features für Notepad: Zunächst formulierte das Programm Texte für dich um. In einer Version aus Mai 2025 stellte Microsoft eine generative Text-KI vor. Nach der Prompteingabe schreibt dir Notepad den Text direkt in die Arbeitsfläche.

Was hältst du von Microsofts neuem Update für Notepad?

Titelbild: Debora Pape

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Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.

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