Mit diesem durchdachten Benchtable teste ich künftig PC-Komponenten
Produkttest

Mit diesem durchdachten Benchtable teste ich künftig PC-Komponenten

Kevin Hofer
20.12.2022

Die BC1 V2 von Streacom ist die ultimative Teststation. Sie steht ab sofort bei mir im Einsatz.

PC-Komponenten zu testen ist aufwändig. Ich muss ein funktionierendes System zusammenstellen, zig Benchmarks durchführen, Diagramme erstellen und einen Artikel schreiben. Das mache ich seit über drei Jahren. Damit ich zumindest beim ersten Schritt leichtes Spiel habe, habe ich mir den BC1 V2 Benchtable gegönnt.

Das Teil ist eines der durchdachtesten Stücke eloxierten Aluminiums, das ich je in den Händen gehalten habe. Was Streacom mit der zweiten Version ihrer Testplattform auf die Beine gestellt hat, finde ich schlicht genial.

Ein kleines Kunstwerk

Auf die Beine stellen muss ich den BC1 V2 erst noch. Er kommt unmontiert in einer schlichten, braunen Kartonschachtel. Die öffne ich wie den Umschlag eines Buches. Die Verpackung ist magnetisch und lässt sich so leicht wieder schliessen und verwenden.

Einmal geöffnet, liegt nur die Testbench im Karton. Eine physische Anleitung gibt es nicht. Per QR-Code gelange ich zum Manual. Kein Papierkram ist für mich ein grosses Plus.

Der Streacom BC1 V2 sieht echt geil aus, auch wenn er einem Schneidebrett ähnelt.
Der Streacom BC1 V2 sieht echt geil aus, auch wenn er einem Schneidebrett ähnelt.
Quelle: Kevin Hofer

Die Testbench selbst sieht im unmontierten Zustand aus wie ein Kunstwerk. Ich würde mir das Teil an die Wand hängen. Mit dem Handgriff erinnert es mich an ein Schneidebrett – ein ästhetisches versteht sich. Das Befestigungsmaterial ist liebevoll in diverse Aussparungen integriert. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht.

Abstandshalter, Schrauben und Beine sind in der Platte integriert.
Abstandshalter, Schrauben und Beine sind in der Platte integriert.
Quelle: Kevin Hofer

Gerade mal 370×260×8 Millimeter klein ist die Bench. Perfekt, um sie zu transportieren oder zu verstauen. Mit 1,75 Kilogramm ist sie kein Leichtgewicht, die Schwere unterstreicht die Qualität der verwendeten Materialien. Rahmen und Beine sind aus CNC-gefrästem Aluminium, die Schrauben aus Stahl.

Einfache Montage

Alle Schrauben, die ich benötige, sind an der BC1 V2 festgedreht. Will ich mit dem Teil verreisen, habe ich alles dabei und kann nichts verlieren. Das dürfte vor allem für Overclocker relevant sein, die viel auf Achse sind. Die Beine befestige ich mit vier Schrauben an der Platte. Zuvor muss ich sie aus der Platte lösen. Einmal erigiert, steht die Bench bombenfest. Testhalber setze ich mich mit meinen 74 Kilo Lebendgewicht drauf. Sie hält, obwohl maximal 25 Kilo empfohlen sind.

Das Netzteil lässt sich am hinteren oder vorderen Bein des Streacom BC1 V2 befestigen. An den Beinen sind zudem die Abstandhalter für das Mainboard platziert.
Das Netzteil lässt sich am hinteren oder vorderen Bein des Streacom BC1 V2 befestigen. An den Beinen sind zudem die Abstandhalter für das Mainboard platziert.
Quelle: Kevin Hofer

Das Netzteil befestige ich an einem der Beine mit Fingerschrauben. Bei vielen PC-Gehäusen sind die Gewinde nicht sauber gedreht. Nicht so bei der BC1 V2. Alle von mir verwendeten Schraubenlöcher sind tadellos. Es macht richtig Spass, die Schrauben einzudrehen. Ich schliesse ein Netzteil im ATX-Standard an, könnte aber auch solche im SFX-Standard befestigen.

Die Abstandhalter für das Mainboard sind an den Beinen befestigt. Es stehen zwei Typen zur Auswahl. Auf die einen lässt sich das Board stecken, auf die anderen schrauben. Entscheide ich mich fürs Schrauben, sollte ich nicht alle neun für ein ATX-Mainboard nötigen Abstandhalter nutzen. Zwei davon brauche ich noch, um die Grafikkarte zu montieren. Da ich die Testbench nicht mitsamt Komponenten auf Weltreise mitnehme, entscheide ich mich für die aufsteckbaren Abstandhalter. Auch so hält das Mainboard gut. Nebst ATX-Mainboards kann ich auch solche mit Mini-ITX- und M-ATX-Formfaktor montieren.

Die Grafikkarte wird mit zwei langen Schrauben am Streacom BC1 V2 fixiert.
Die Grafikkarte wird mit zwei langen Schrauben am Streacom BC1 V2 fixiert.
Quelle: Kevin Hofer

Um die Grafikkarte zu montieren, muss ich zuerst zwei Stützschrauben befestigen. Auch die sind elegant in die Platte des Benchtables integriert. Dank den Stützschrauben sitzt die Grafikkarte fest auf dem Mainboard.

Falls ich möchte, kann ich bis zu zwei 3,5 Zoll Laufwerke anbringen. Da ich für die Testbench ausschliesslich auf M.2-SSDs setze, ist das nicht nötig. Was ich jedoch befestigen muss, ist der Radiator der Wasserkühlung inklusive Lüfter. Dazu sind vier Halterungen am Benchtable montiert. Zwei davon benötige ich, um ihn zu befestigen. Auch das geht ganz leicht, wenn ich das Mainboard nicht zuvor montiere. Dieses ist mir sonst im Weg. Leider steht das erst beim entsprechenden Schritt in der Anleitung am Ende. Das ist denn auch mein einziger, kleiner Kritikpunkt.

Den Radiator der All-in-One-Wasserkühlung kann ich an drei der vier Seiten des Streacom BC1 V2 Benchtables anbringen.
Den Radiator der All-in-One-Wasserkühlung kann ich an drei der vier Seiten des Streacom BC1 V2 Benchtables anbringen.
Quelle: Kevin Hofer

Damit steht die Testbench. Jetzt muss ich nur noch alles verkabeln. Dank diversen Löchern in der Platte könnte ich die Kabel führen. In der Regel teste ich aber ein Produkt und verstaue alle Komponenten wieder, wenn ich fertig bin. Ich brauche die Führungen daher nicht.

Falls du deine Komponenten zur Schau stellen möchtest, kannst du den Benchtable auch vertikal aufstellen. Je nach Grösse und Gewicht der Grafikkarte ist das jedoch nicht zu empfehlen. Bei der RTX 4090, die derzeit auf der Bench thront, möchte ich es nicht riskieren.

Dank der kompakten Masse nimmt der Streacom BC1 V2 Benchtable auf meinem Pult wenig Platz ein.
Dank der kompakten Masse nimmt der Streacom BC1 V2 Benchtable auf meinem Pult wenig Platz ein.
Quelle: Kevin Hofer

Die perfekte Testbench

Der BC1 V2 ist mein dritter Benchtable. Vor Corona habe ich mit einer riesigen, klobigen Testbench im Büro gearbeitet. Dann wurde ich ins Homeoffice verbannt und habe mir aus Platzgründen «The Poor Man’s Testbench» gebastelt. Nach zweieinhalb Jahren mit dem Behelfsding setze ich künftig auf das geniale Testsystem von Streacom.

Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind ausgezeichnet. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Schrauben, Abstandhalter und Co. haben ihren Platz am Benchtable und ich verliere sie deshalb nicht. Im demontierten Zustand ist er kleiner als das DIN-A3-Format und nur 8 Millimeter dick. Aufgebaut ist er nicht grösser als zwei Schuhschachteln. Er ist perfekt für unterwegs und benötigt bei Nichtgebrauch wenig Platz.

Ich habe die ultimative Testbench für mich gefunden. Testest du selbst Komponenten oder stellst sie gerne zur Schau, kann ich dir das Teil wärmstens empfehlen – auch wenn es mit über 140 Franken teurer als viele Gehäuse ist.

Titelbild: Kevin Hofer

39 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar