Mit diesen Games holst du das Maximum aus der Playstation VR2
Spielkritik

Mit diesen Games holst du das Maximum aus der Playstation VR2

Die Hardware der Playstation VR2 ist Hightech pur. Mit diesen sieben Games reizt du die technischen Möglichkeiten von Sonys neuem VR-Headset voll aus.

Die Playstation VR2 ist ein beeindruckendes Stück Hardware. Im Vergleich zum ersten PSVR-Headset hat Sony einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Die neue VR-Brille besticht durch bessere Screens, präziseres Tracking und eigens für die PSVR2 entwickelte Controller.

Leider ist im Lieferumfang der Playstation VR2 keine Demo enthalten, die dir die Vorzüge der neuen Hardware näherbringt. Zum Launch der ersten PSVR konntest du noch kostenlos «The Playroom VR» und kostenpflichtig «Playstation VR Worlds» im Playstation Store herunterladen. Die kurzweiligen Minispiel-Sammlungen dienten als Showcases für die neue Hardware und waren die perfekte Einführung in Sonys virtuelle Realität.

Eine solche Einführung gibt es für die PSVR2 nicht. Als Ersatz für die fehlenden Demos habe ich sieben Games aus dem Launch-Lineup herausgesucht. Diese Spiele nutzen die Funktionen der neuen Hardware am besten und erleichtern dir den Einstieg in die VR-Welt der Playstation 5.

Mit «Cosmonious High» lernst du die VR2-Sense-Controller ganz entspannt kennen

Das Tracking der ersten PSVR funktionierte eher schlecht als recht. Die Bewegungen der Controller und des Headsets wurden mit einer externen Kamera getrackt. Im Gegensatz dazu nutzt das PSVR2-System vier Kameras, die direkt im Headset verbaut sind.

Mit den Kameras ermittelt die Brille nicht nur ihre eigene Position im dreidimensionalen Raum, sondern auch die Position und Ausrichtung der neuen VR2-Sense-Controller. Dadurch werden sowohl kleine als auch grosse Bewegungen präzise gemessen und latenzfrei in den virtuellen Raum übersetzt.

Mit «Cosmonious High» bekommst du ein gutes Gefühl für die Controller und die kreativen Eingabemöglichkeiten, die sich mit dieser Technologie eröffnen.

In dem quietschbunten Spiel besuchst du als Alien eine intergalaktische Oberschule. Die Controller werden im Spiel zu deinen virtuellen Händen. Und mit diesen kannst du so einiges anstellen. Du verfügst über verrückte Superkräfte, die es dir erlauben, mit den Händen Wasser zu spritzen, Sachen einzufrieren oder kleine Tornados zu erzeugen. Im Verlauf des Spiels erlernst du zahlreiche neue Tricks.

Wenn du an der Schule mit deinen Superkräften nicht gerade Chaos anrichtest, tauschst du dich mit deinen Mitschülern über den neuesten High-School-Gossip aus oder absolvierst in Schullektionen kurzweilige Minispiele.

Im Chemieunterricht mischst du gefährliche Substanzen zusammen, im Kunstunterricht entwirfst du mit deinen Superkräften Skulpturen und im Musikunterricht spielst du ausserirdische Instrumente. Das Tracking der VR2-Sense-Controller ist in allen Spielsituationen stets präzise und verlässlich.

Das Unterrichtszimmer könnte einen neuen Anstrich vertragen. Also spritze ich mit roter Farbe um mich.
Das Unterrichtszimmer könnte einen neuen Anstrich vertragen. Also spritze ich mit roter Farbe um mich.
Quelle: Domagoj Belancic

«Cosmonious High» ist ein vollkommen stressfreies Game, das du auch unerfahrenen Spielerinnen und Spielern in die Hand drücken kannst. Du kannst nicht sterben und es gibt keine Highscores. Der Einsatz der VR2-Sense-Controller ist intuitiv und sorgt für so manchen Wow-Moment. Es ist der perfekte, entspannte Einstieg in VR auf der Playstation 5.

In «Rez Infinite» zielst du mit deinen Augen

In «Rez Infinite» übernimmst du die Rolle eines Hackers, der in einer virtuellen Umgebung gegen böswillige AI-Systeme und Viren kämpft. Das Game führt dich auf vordefinierten Pfaden durch abstrakte Computer-Welten, die an «Tron» erinnern. Auf diesen Pfaden schiesst du massenweise feindliche Computerprogramme ab.

Musik, Soundeffekte, Gegner und Schüsse verschmelzen mit zunehmender Komplexität der Levels zu einem immersiven Spielerlebnis, das dich in eine Art Trance versetzt.

Das Besondere an der PSVR2-Version des Spiels: Du kannst mit deinen Augen zielen und schiessen. Ja, richtig gelesen. Das funktioniert dank der Infrarot-Kamera, die im Inneren des Headsets verbaut ist. Diese trackt während des Spiels deine Augen. Mit anderen Worten: Die PSVR2 weiss, wo du hinschaust.

Das Zielen mit den Augen funktioniert erstaunlich gut. Ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr Shooter das Augen-Tracking des PSVR2-Headsets verwenden.
Das Zielen mit den Augen funktioniert erstaunlich gut. Ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr Shooter das Augen-Tracking des PSVR2-Headsets verwenden.
Quelle: Enhance Experience

Ich kann nicht in Worte fassen, wie unglaublich cool es ist, mit meinen Augen zielen zu können. Es fühlt sich futuristisch, verrückt und gleichzeitig intuitiv an. Es funktioniert einfach. Ich fühle mich wie Robocop. Schon alleine deswegen lohnt sich der Kauf von «Rez Infinite». Vorausgesetzt, du kannst dich mit der minimalistischen Grafik und dem speziellen Musik-Shooter-Trance-Gameplay anfreunden.

«Horizon: Call of the Mountain» ist das schönste PSVR2-Game

Das grafische Highlight im Launch-Lineup ist definitiv «Horizon: Call of the Mountain». Die imposanten Dino-Roboter fühlen sich in VR noch bedrohlicher an. Die Spielcharaktere wirken auch auf kurze Distanz unglaublich lebensecht. Und die wunderschönen Landschaften bestechen durch einen hohen Detailgrad, eine grosse Weitsicht und atmosphärische Beleuchtung.

Kurzum: Das Spiel nutzt die grafische Power der PS5 und ist plattformübergreifend eines der schönsten VR-Spiele überhaupt. Dass das Gameplay bisweilen repetitiv ist, wird bei dieser grafischen Pracht zur Nebensache.

Um die wunderschöne Grafik in einer akzeptablen Framerate hinzubekommen, bedient sich «Horizon: Call of the Mountain» ebenfalls der integrierten Infrarot-Kamera im Inneren des Headsets.

Das Spiel trackt, wo du hinschaust und rendert den jeweiligen Bildbereich detaillierter und höher aufgelöst als den Rest des Bildausschnittes. «Foveated Rendering» nennt sich das Ganze. Du als User solltest aufgrund des schnellen und präzisen Augen-Trackings nichts davon bemerken.

Der fiese «Thunderjaw» wirkt in VR noch viel monströser und gefährlicher.
Der fiese «Thunderjaw» wirkt in VR noch viel monströser und gefährlicher.
Quelle: Sony

Neben der beeindruckenden Grafik haben mich auch meine virtuellen Hände ziemlich geflasht. Die VR2-Sense Controller verfügen auf allen Knöpfen und Analog-Sticks über Touch-Sensoren. Die Controller spüren also, ob deine Finger die Bedienelemente berühren. «Horizon: Call of the Mountain» macht sich diese Technologie zunutze und simuliert deine Fingerbewegungen im virtuellen Raum. Du kannst deine Hand zu einer Faust ballen, ein «Daumen hoch» geben oder mit dem Zeigefinger auf Wänden malen.

Es sind solche kleinen Details, die die sowieso schon beeindruckende Welt des Spiels noch immersiver machen.

Dieses Digitec Logo habe ich in «Horizon: Call of the Mountain» mit meinen virtuellen Fingern gemalt. Dafür gibt's von mir ein «Daumen hoch».
Dieses Digitec Logo habe ich in «Horizon: Call of the Mountain» mit meinen virtuellen Fingern gemalt. Dafür gibt's von mir ein «Daumen hoch».
Quelle: Domagoj Belancic

Mit «Pavlov» spürst du die Waffen in deiner Hand

Die VR2-Sense-Controller verfügen über dieselben Vibrationsmotoren und adaptiven Trigger wie die normalen Dualsense-Controller der PS5. Damit wird ein präzises haptisches Feedback erzeugt, das bei anderen VR-Plattformen nicht möglich ist.

Am meisten beeindruckt hat mich der Einsatz dieser Controller-Funktion im teambasierten Ego-Shooter «Pavlov».

In «Pavlov» spielst du klassischen Multiplayer-Modi wie «King of the Hill», «Team Deathmatch» oder «Search and Destroy» gegen andere VR-Spieler und Spielerinnen aus der ganzen Welt.

In allen Modi ist die Auswahl an Waffen enorm. Jede Waffe fühlt sich dank der adaptiven Trigger des VR2-Sense-Controllers einzigartig an. Je nach Grösse der Waffe leisten die Trigger mehr oder weniger Widerstand beim Abdrücken. So betätigst du kleine Handwaffen viel einfacher als grossen Wummen, wie beispielsweise Sniper-Rifles.

Die Vibrationen beim Betätigen der Waffen unterscheiden sich auch stark. Shotguns schütteln deine Hände so richtig durch. Im Vergleich dazu fühlt sich die vollautomatische Mini-UZI wie eine schnurrende Katze an.

In «Pavlov» ist jede Waffe einzigartig.
In «Pavlov» ist jede Waffe einzigartig.
Quelle: Vankrupt Games

Auch beim Nachladen der Waffen lässt bekommst du ein haptisches Feedback. Das Einsetzen von Magazinen wird von einer befriedigenden «Klick»-Vibration begleitet. Beim Nachladen von Sniper-Gewehren verraten dir subtile Vibrationen, ob du den Repetiermechanismus richtig bedienst. Und beim Scharfmachen von Granaten spürst du das Herausziehen des Sicherheitsstifts.

Falls du auf Multiplayer-Shooter stehst und schnelle Bewegungen mit VR-Brille gut verkraftest, solltest du «Pavlov» unbedingt eine Chance geben.

«Pistol Whip» lässt dich Kopfschüsse spüren

Nicht nur die Controller, sondern auch das PSVR2-Headset selbst verfügen über einen eigenen Vibrationsmotor. In vielen Launch-Games konnte mich die Implementation des haptischen Feedbacks aber noch nicht überzeugen. Meist fühlen sich die Vibrationen unangenehm an und geben mir keinen echten Mehrwert. Sogar in Sonys Vorzeigetitel «Horizon: Call of the Mountain» war ich von den irritierenden Vibrationen am Kopf schnell genervt. Ich war kurz davor, die Funktion komplett auszuschalten. Und dann kam «Pistol Whip».

«Pistol Whip» ist ein High-Score-basierter Shooter, der sich wie eine Mischung aus den VR-Klassikern «Superhot» und «Beat Saber» anfühlt. Du wirst auf vordefinierten Pfaden durch bunte Levels befördert, die mit verdammt guten EDM-Beats unterlegt sind. Wahlweise kannst du dich mit einer oder zwei Pistolen bewaffnen.

In den Levels warten zahlreiche Gegner darauf, von dir abgeknallt zu werden. Wenn du die Gegner im Takt der Musik eliminierst, bekommst du zusätzliche Punkte. Aber Achtung: Die Gegner schiessen auch zurück. Weil die gegnerischen Schüsse in Slow-Motion abgefeuert werden, hast du eine Chance ihnen auszuweichen.

Wenn eine Kugel knapp deinen Kopf verfehlt, vibriert das PSVR2-Headset auf der entsprechenden Seite. Es sind subtile und präzise Vibrationen. In Kombination mit dem hervorragenden 3D-Sound fühlt es sich wirklich so an, als hätte ein echtes physisches Objekt deinen Kopf gestreift.

Trifft dich eine Kugel, vibriert das ganze Headset auf maximaler Vibrationsstärke. Bei jedem Kopfschuss bin ich von Neuem überrascht, wie stark mich der Vibrationsmotor durchrütteln kann.

Knapp verfehlte Schüsse treiben das Adrenalin mächtig in die Höhe.
Knapp verfehlte Schüsse treiben das Adrenalin mächtig in die Höhe.
Quelle: Cloudhead Games

Das haptische Feedback im Headset sorgt nicht nur für mehr Immersion, sondern vermittelt dir auch zusätzliche Informationen, die dir helfen, dich im virtuellen Raum zurechtzufinden. Du siehst die Kugeln nicht nur, du fühlst sie.

«Pistol Whip» ist ein einzigartiges Erlebnis und ein Muss für jeden PSVR2-Besitzer oder Besitzerin.

Die OLED-Screens kommen mit «Tetris» und «Resident Evil» am besten zur Geltung

Im Gegensatz zu vielen anderen Headsets hat die PSVR2 keine LCD-, sondern OLED-Screens verbaut. Das bedeutet: bessere Schwarzwerte und höhere Kontraste. Am besten kommen die neuen Screens im VR-Klassiker «Tetris Effect Connected» zur Geltung.

Das Spiel ist eine Mischung aus klassischem «Tetris»-Gameplay und LSD-Trip. Die altbekannten «Tetris»-Partien werden in visuell umwerfenden Welten präsentiert, die sich während des Spiels dynamisch verändern. Die mehrheitlich dunklen Hintergründe werden durch helle und bunte Spezialeffekte akzentuiert, die sich im Takt der elektronischen Musik bewegen.

Ich habe «Tetris Effect Connected» bereits auf der PSVR1 gespielt, aber auf den neuen OLED-Screens der PSVR2 sieht das Ganze noch viel beeindruckender aus. Schwarz ist wirklich schwarz und die zahlreichen Partikel und Effekte sind teilweise so hell, dass sie mich blenden.

Falls dir «Tetris» zu langweilig ist und du mehr Nervenkitzel brauchst, empfehle ich dir «Resident Evil Village». Das Horror-Game kannst du mit einem kostenlosen Update komplett in VR spielen.

Der OLED-Screen kommt vor allem in den dunklen Abschnitten des Spiels zur Geltung. Dein Puls wird definitiv in die Höhe schnellen, wenn du einen stockfinsteren Raum betrittst und versuchst, mit deiner mickrigen Taschenlampe etwas zu erkennen. Nichts für schwache Nerven!

Die dunklen Level in «Resident Evil Village» wirken mit dem kontrastreichen OLED-Screen noch unheimlicher.
Die dunklen Level in «Resident Evil Village» wirken mit dem kontrastreichen OLED-Screen noch unheimlicher.
Quelle: Domagoj Belancic

Welche Spiele hast du bisher angespielt? Gibt es noch weitere Games im Launch-Lineup, die die PSVR2-Hardware richtig gut nutzen?

Titelbild: Cloudhead Games

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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