Mondgestein-Loot geglückt: China-Raumkapsel in Mongolei gelandet
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Mondgestein-Loot geglückt: China-Raumkapsel in Mongolei gelandet

Martin Jud
17.12.2020

China schafft als dritte Raumfahrtnation Mondgestein auf die Erde. Zwei Kilogramm bringt die unbemannte Mondmission mit der Raumsonde «Chang’e 5» auf unseren Planeten. Ein wichtiger Schritt für das Raumfahrtprogramm des «Reiches der Mitte».

Nach 44 Jahren Pause gelingt es den Chinesen nach den Amerikanern und Sowjets, erfolgreich auf dem Mond zu landen und von dort Gestein zurückzubringen. Die Rückkehrkapsel der Raumsonde Chang’e 5 landet früh in der vergangenen Nacht erfolgreich mit zwei Kilogramm Bodenproben in der inneren Mongolei. Genauer schwebt sie an einem Fallschirm herunter und wird mit Wärmebildkameras von Suchtrupps aufgespürt.

Langsam aber sicher dürfte denjenigen, die als erstes Mondgestein nach Hause brachten, der Allerwerteste auf Grundeis gehen. Auch, da das Ankoppeln des Aufstiegsmodules, welches das Gestein zum Orbiter brachte, bei dieser Mission erstmals rein robotergesteuert in der Umlaufbahn des Mondes gelang. China liefert mit einer geglückten Mondmission ein technologisches Kunststück, das neidlos anerkannt werden muss. Wirtschaftliche Sanktionen hin oder her.

Laut einem Experten des Chinesischen Staatsfernsehens ist die Kapsel in gutem Zustand. Sie wurde rund eine halbe Stunde nach der Landung bei Nacht, Schneegestöber und Temperaturen um die -20° C geborgen.

Für die Wissenschaft, auch die internationale, sind die Proben der chinesischen Mondmission besonders wertvoll, da diese viel jüngeres Mondgestein beinhalten, als sämtliche bisher gesammelten Proben. Untersuchungen des Gesteins könnten zu neuen Erkenntnissen über die Geschichte, den Ursprung und die Entstehung des Erdtrabanten führen.

Nebst einem riesigen Batzen Lunargestein hat China mit der Sonde, die Ende November von der Insel Hainan zum Mond startete, einen Meilenstein im eigenen Weltraumprogramm erreicht, das sehr ambitionierte Ziele hat. So soll Anfang 2021 eine Sonde auf dem Mars landen. Weiter sind eine dauerhafte Raumstation im Erdorbit und ein Aussenposten am Südpol des Mondes geplant. Dieser soll erst von Robotern und später auch von Menschen bewohnt werden.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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