Nach Entlassungen bei Microsoft: Die Zukunft von «Halo» ist ungewiss
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Nach Entlassungen bei Microsoft: Die Zukunft von «Halo» ist ungewiss

Das Halo-Entwicklerstudio 343 Industries wurde von der Entlassungswelle bei Microsoft getroffen. Gerüchten zufolge wird die Sci-Fi-Franchise künftig von anderen Studios weiterentwickelt.

Microsoft entlässt über 10.000 Mitarbeitende. Davon sind auch die Xbox Game Studios betroffen – konkret: The Coalition («Gears of War»), Bethesda («Fallout», «The Elder Scrolls», «Starfield») und 343 Industries («Halo»).

Wie geht es weiter mit «Halo»?

Welchen Einfluss der Stellenabbau auf die Game-Entwicklung haben wird, ist noch unklar. Halo-Leaker und Branchen-Insider Bathrobe Spartan behauptet in einem ausführlichen Twitter-Thread, dass 343 Industries besonders hart von den Entlassungen getroffen wird – ein Drittel der Belegschaft sei vom Abbau betroffen. Das Studio wird fortan keine Halo-Games mehr entwickeln, sondern lediglich die Entwicklung von künftigen Spielen bei externen Studios koordinieren und die hauseigene Slipspace Engine weiterentwickeln. Zudem wurde der geplante Singleplayer-DLC für «Halo Infinite» angeblich komplett verworfen.

Kurze Zeit nach Veröffentlichung der Insider-Infos meldete sich Pierre Hintze, Studio-Chef von 343 Industries, über den offiziellen Halo-Twitter-Account zu Wort:

«Halo und der Master Chief werden bleiben. 343 Industries wird Halo jetzt und in Zukunft weiterentwickeln, einschliesslich epischer Geschichten, Multiplayer und mehr von dem, was Halo grossartig macht».

Die schwammig formulierte Nachricht bestätigt, dass 343 Industries weiterhin an Halo-Games – oder zumindest: «Halo Infinite» – (mit)arbeiten wird. Ob und in welchem Ausmass auch externe Studios an der Entwicklung zukünftiger Spiele beteiligt sind, bleibt mit dieser Aussage offen. Ebenfalls unklar bleibt, wie hart das Studio wirklich von der Entlassungswelle getroffen wurde und ob der Story-DLC für «Halo Infinite» noch geplant ist.

Die vielen Probleme von 343 Industries

Neben den Massenentlassungen und den Gerüchten um die Zukunft von «Halo» hat 343 Industries aktuell mit einer Reihe an hochrangigen Kündigungen zu kämpfen. In den letzten Monaten haben unter anderem Bonnie Ross, ehemaliger Studio-Chef von 343 Industries, Joseph Staten, langjähriger Halo-Director und -Autor, sowie Patrick Wren, Multiplayer-Designer von «Halo Infinite», das Unternehmen verlassen. Letzterer meldete sich zu den aktuellen Ereignissen auf Twitter zu Wort – er wirft den Studio-Bossen eine «inkompetente Unternehmensführung» vor, die zu massivem Druck bei den Mitarbeitenden und den Entlassungen geführt haben soll.

Screenshot: Twitter / Patrick Wren
Screenshot: Twitter / Patrick Wren

343 Industries hat die Halo-Franchise 2007 von Bungie übernommen. Unter Halo-Fans ist das Entwicklerstudio umstritten. Das Team hat sich mit mittelmässigen Fortsetzungen und technischen Fiaskos wie der «Master Chief Collection» unbeliebt gemacht.

Auch die Entwicklung des aktuellen Spiels «Halo Infinite» verlief turbulent. Nach einer desaströsen und grafisch unbeeindruckenden Gameplay-Vorstellung an der E3 2020 wurde das Spiel kurz vor Launch verschoben. Das neue, ambitionierte Open-World-Konzept für die Singleplayer-Kampagne konnte aber auch nach der Verschiebung nicht vollends realisiert werden. Angekündigte Features, wie der Splitscreen-Koop-Modus wurden komplett gestrichen. Auch der Online-Modus von «Halo Infinite» leidet aktuell an einem Mangel an neuen Inhalten und Updates, was in einer konstant sinkenden Spielerzahl resultiert.

Hardcore Halo-Fans wünschen sich deshalb seit längerem grundsätzliche Änderungen und neue Entwicklerstudios für die Halo-Franchise. Sie haben die Hoffnung auch nach dem Tweet von Pierre Hintze noch nicht aufgegeben.

Youtuber Crowbcat fasst in folgendem Video zusammen, wieso die Halo-Fans unzufrieden mit der Leistung von 343 Industries sind:

Titelfoto: Microsoft

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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