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NAS unterwegs: Der Review-Rundumschlag zur Synology App Suite

Network Attached Storage ist nicht nur vom PC oder Mac aus zugänglich. Hersteller haben für praktischen jeden Use Case eine App entwickelt. Der Blick auf die Apps Synologys zeigt: Nicht immer haben sich die Konzerne Mühe gegeben, oder besonders viel nachgedacht.

Wenn du auf deinem NAS Daten abspeicherst, dann hat das gegenüber einer Cloud vor allem den Vorteil, dass du die Datenhoheit nicht abgibst. Kein Grosskonzern, der irgendwie mal meint, seine AGB ändern zu müssen, oder dessen Sicherheitsvorkehrungen mal einfach umgangen werden, kann mit deinen Daten interagieren. Schön.

Natürlich haben NAS-Hersteller das erkannt. Daher haben Hersteller wie Synology mobile Apps entwickelt, die ihren Usern den Sprung von Windows, macOS oder Linux auf Android oder iOS ermöglichen. Diese Apps sind simpel gehalten, nach Funktion aufgesplittet und halten die Funktionalität schlank. Dafür muss auf dem NAS ein Gegestück zur mobilen App laufen, damit diese funktioniert.

DS File: Das Must-Have

DS File ist die eine App, die du haben musst

DS File übernimmt die Funktion der File Station auf deinem NAS. Du kannst damit deine Daten auf dem NAS verwalten, sie herunter- und hochladen.

Das beste Feature: Dateien teilen

Wirklich praktisch ist die Datenverwaltung nicht. Das Feature, das ich mit Abstand am meisten nutze, ist die Datenteilung. Angenommen, ich will ein Foto Vivienne an sie senden. Ich habe drei Möglichkeiten.

Send Copy und die Datenteilung ist das beste Feature DS Files
  1. Ich mache ihr einen Account auf dem NAS
  2. Ich nutze die Option «Send Copy»
  3. Ich schicke ihr einen öffentlichen Link

Beim öffentlichen Link kann ich die Gültigkeitsdauer des Links festsetzen. Das ist ein Attribut, das ich jedem bei jedem Sharing-Vorgang empfehle. Denn Vivienne wird ihr Bild wohl in den nächsten 24 Stunden ansehen wollen. Daher bringt es mir nichts, wenn ich den Link unbegrenzt gültig mache. Zudem kann ich mir sicher sein, dass ein allfälliges Datenleck spätestens nach 24 Stunden geschlossen wird, sollte ich es nicht vorher bemerken.

Das Expiration Date solltest du bei jedem Link setzen

DS Photo: Hübsch aber umständlich

DS Photo (Android und iOS) ist eine abgespeckte Version von DS File, sieht aber hübscher aus.

Die App konzentriert sich nur auf Fotos und andere Dateien, die du auf dem NAS in der NAS App Photo Station abgelegt und in Alben organisiert hast.

Das Feature: Bilder ansehen

DS Photo ist dann am nützlichsten, wenn du Bilder auf deinem Phone oder deinem Tablet ansehen willst. Die Galerieansicht ist schick, aber in Punkto User Experience hat sie gegenüber DS File das nachsehen. Es sind zu viele Klicks nötig, wenn du ein Bild teilen willst. Beide Optionen zum Sharing, die du aus DS File kennst – Kopie senden oder Link verschicken – sind in DS Photo enthalten.

Trotzdem, mit DS File ist das einfacher, da die Optionen weniger gut versteckt sind. In DS Photo sind die Optionen alle oben rechts im Dreipunkte-Menü versorgt.

die Teilen-Option ist gut versteckt

DS Video

Da das Synology DS1817+ aber nur eine 2.4GHz Quad Core CPU und 8GB RAM verbaut hat, ist das zu wenig, um eine Videostreaming-Plattform zu betreiben. Plex kann auf einer anderen Maschine laufen, die mit besseren Specs daherkommt – einem NUC, zum Beispiel – und muss sich nur auf die Geschwindigkeit des Netzwerks verlassen.

Alleine die Populierung der Filmliste auf dem NAS dauert viel zu lange. Unter Plex geht das auf dem NUC etwa 30 Sekunden. Auf dem NAS mit der NAS-App Video Station dauert das mehr als 15 Minuten.

Dieser Bildschirm wird dich ewig begleiten, denn das Caching dauert ewig

Daher: Überspring die App. Wenn du Videodateien streamen willst, dann schnall einen NUC vor das NAS und arbeite mit Plex.

DS Audio: Je nach dem, gut oder schlecht

Du wirst jedes Mal von einem leeren Home Screen begrüsst

Der Look der App hilft auch nicht, vor allem nicht der leere Home Screen, der dich so lange begrüsst, bis du dir deine Favoriten festpinnst. Ein Vergleich: Sieh dir Spotify an.

Der Spotify Home Screen

Du hast eine bunte Auswahl aus automatisch zusammengestellten Mixes, deinen liebsten Alben und irgendwelchem Zeug, das du eh nie brauchen willst. Gähnende Leere setze ich nicht mit Musikgenuss gleich.

Die User Experience wird dadurch verschlimmert, dass du deine Musik zwingend in einen ganz bestimmten Ordner hochladen musst. Das ist etwas, das direkt aus den 1990ern stammt. Und es ist nicht so, dass Synology das nicht wüsste, denn unter DS Video kannst du den Ordner mit deinen Videos frei wählen.

Wenn ich Vivienne den Link zum Song via WhatsApp senden will, dann sieht das recht höllisch aus

Wenn du deine Musik an den richtigen Ort getan hast, dann geht das alles ganz flugs. Playback ist gut und solide. Du kannst sogar Musik auf deine Multiroom Speaker streamen.

Fazit: Solide, um Musik abzuspielen, heikel in der Bedienung und eine Katastrophe, wenn es um Sharing geht.

DS Finder: DSM unterwegs

DS Finder ist nur für die, die viel unterwegs sindDSM Mobile ist der interaktive und nützliche Part der App

Einzig nerviger Aspekt: Wenn du auf «Zurück» klickst, landest du immer auf dem Home Screen und nicht auf dem Screen, von dem du gerade gekommen bist.

Fazit: Auf den zweiten Blick richtig nützlich.

DS Cloud: Die App, die ich nicht verstehe

DS Cloud kann nichts, was DS File nicht auch kann

Fazit: Eine App, die die Welt nicht braucht. Aber das Wort «Cloud» klingt sicher gut im App Portfolio.

DS Drive: Und es geht doch

Alle Features des Synology Drives in deiner Hand

Das nenne ich mal gute Arbeit.

Die Synology App Suite ist mal mehr, mal weniger gut, aber wenn diese kleine Tour durch die Apps des Herstellers eines bewiesen hat, dann dass dein NAS nicht mehr nur «so ein PC Ding» sein muss.

So. Fertig. Ich mach mich jetzt an die Deinstallation der Müll-Apps und nutze die Guten. Viel Spass.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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