Neue Schwachstelle in AMD-Prozessoren gefährdet Millionen Computer
25.7.2023
Eine neue Sicherheitslücke namens «Zenbleed» soll es Angreifern ermöglichen, Passwörter, Kreditkarteninformationen und andere Daten zu stehlen. Betroffen sind Computer mit AMD Ryzen Zen 2 CPU. Millionen von Usern sind potenziell gefährdet.
Der Google-Sicherheitsforscher Tavis Ormandy hat eine Schwachstelle namens «Zenbleed» bei AMD-Ryzen-Prozessoren entdeckt. Betroffen sind sämtliche Prozessoren mit Zen-2-Mikroarchitektur – also die AMD-Serien Ryzen 3000, 4000, 5000, 7200 sowie Ryzen Pro 3000, 4000 und die in Rechenzentren eingesetzten Epyc Rome. Ormandy hat AMD die Lücke am 15. Mai gemeldet und sie diese Woche in seinem Blog erläutert.
Die neue Schwachstelle ermöglicht Angriffe mittels Exploit, ohne dass ein physischer Zugriff auf den Computer nötig ist. Dabei wird eine unsachgemässe Handhabung einer spekulativen Technik, welche die CPU-Performance erhöht, ausgenutzt. Ein Angriff soll laut dem Internetdienstleister Cloudflare beispielsweise über Javascript auf einer Website ausgeführt werden können. Ist ein Angreifer erfolgreich, kann er Daten aus dem Speicher abgreifen – mit einer Rate von 30 Kilobyte pro CPU-Kern und Sekunde.
Nun hat AMD reagiert und einen Microcode-Patch veröffentlicht und an Hersteller von Mainboards verteilt. Wie schnell es gehen wird, bis Firmwareupdates mit dem Fix erscheinen, wird sich zeigen. Für alle, die nicht in der Lage sind, das Microcode-Update von AMD direkt anzuwenden, empfiehlt Ormandy in seinem Blog einen Workaround: «you can set the chicken bit DE_CFG[9]». Durch diese Massnahme wird das betroffene CPU-Feature deaktiviert. Daher ist dabei auch mit einem Leistungsabfall zu rechnen.
Titelbild: Shutterstock
Martin Jud
Senior Editor
martin.jud@digitecgalaxus.chDer tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.