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Neues vom «Planet of the Apes»: Dreharbeiten sollen bald beginnen

Luca Fontana
28.5.2020

Regisseur Wes Ball bestätigt: Die Produktion der neuen «Planet of the Apes»-Fortsetzungen schreiten gut voran. So gut sogar, dass die Dreharbeiten schon bald beginnen können – virtuell.

«War of the Planet of the Apes» wird nicht der letzte Film im dystopischen Franchise mit Affen, die die Erde beherrschen, bleiben. Das bestätigt Regisseur Wes Ball in einem Interview mit Discussing Film.

Regisseur Wes Ball
Regisseur Wes Ball
Quelle: Gage Skidmore / CC BY-SA

Schon Anfang Februar hat der 39-jährige US-Amerikaner deutlich gemacht, dass die geplanten Planet-der-Affen-Filme kein erneuter Reboot sein sollen, sondern eine Fortsetzung der zwischen 2011 und 2017 erschienenen Trilogie mit Andy Serkis in der Hauptrolle. Was im Interview überrascht, ist die Neuigkeit, dass die Dreharbeiten offenbar und trotz Pandemie schon bald beginnen können.

Nämlich virtuell.

Virtuelle Drehs dank Motion- und Performance-Capturing

Als Grund für das gute Voranschreiten der Filmproduktion nennt Regisseur Ball ironischerweise die Corona-Pandemie selbst. So hätte er die ruhige Zeit zu Hause nutzen können, um viel mit seinem Drehbuchautor, Josh Friedman, via Videochat über das Skript zu brüten und daran zu schleifen.

Und:

Wir haben ein riesiges Concept-Art-Team, das bereits zahlreiche, unglaublich fantastische Visualisationen des Drehbuchs entworfen hat. Es geht echt voran! So gut, dass wir schon relativ bald mit der virtuellen Produktion beginnen könnten. Es handelt sich ja grösstenteils um einen CG-Film.
Wes Ball, 26. Mai 2020, Discussing Film

Mit CG-Film meint Ball, dass der Film hauptsächlich aus dem Computer stamme. Konkret: Motion- und Performance-Capturing.

Dabei handelt es sich um die Kombination zweier Technologien, die James Cameron zusammen mit der neuseeländischen Effektschmiede Weta Digital für den 2008er «Avatar» entwickelt hat: Auf einer topmodernen Studio-Bühne werden Schauspieler am Körper und im Gesicht mit Marker ausgestattet. Spezielle Kameras, die die Bewegungen der Marker nachverfolgen, zeichnen die Bewegungen der Schauspieler auf ein Computermodell nach – Motion Capturing. Zudem zeichnet eine vors Gesicht installierte GoPro-Kamera sämtliche Bewegungen der Gesichtsmuskeln und Augenpupillen auf – Performance Capturing.

Obwohl das Verfahren für den 2011er «Rise of the Planet of the Apes» weiterentwickelt wurde, damit das Tracking-Verfahren auch auf Aussen-Sets funktioniert – ausgerechnet –, profitiert Ball davon, während der aktuellen Pandemie nicht zwingend aus dem Studio rauszumüssen, um erste Dreharbeiten abschliessen zu können.

Details über die Geschichte selber sind noch keine bekannt.

Von «Mouse Guard» zu «Planet of the Apes»

Wes Ball selbst ist kein Grosser der Filmindustrie. Zum ersten Mal im Filmgeschäft Fuss gefasst hat er 2011 mit seinem Kurzfilm «Ruins». Drei Jahre später folgte mit der Adaption des Jugendromans «The Maze Runner» sein Regiedebüt in Hollywood – Ball schrieb das Drehbuch selbst. Dank guten Kritiken und zwei finanziell erfolgreichen Sequels hat der Jungregisseur seinen Stand im Filmbusiness festigen können.

Das eigentlich nächste Projekt: Die Filmadaption der gefeierten Kinder-Comic-Bücher von Autor und Zeichner David Petersen: «Mouse Guard», eine Geschichte über intelligente Mäuse, die in einer mittelalterlichen Welt leben und sich mit anderen intelligenten Tieren auseinandersetzen müssen.

Wie schon bei «The Maze Runner» handelte Ball im Auftrag von Filmstudio 20th Century Fox. Mitte 2018 veröffentlichte das Studio gar ein erstes Proof-of-Concept-Video.

Mit Matt Reeves als Produzenten – Reeves hatte zuvor zwei der drei neueren «Planet of the Apes»-Filme inszeniert – und Andy Serkis in der Hauptrolle, schien das Projekt auf gutem Wege. Dann die Übernahme Fox’ durch Disney im März 2019. Die Produktion von «Mouse Guard» fiel dem Mega-Merger zum Opfer.

Zum Glück fand das Filmstudio – mittlerweile mit neuem Namen, nämlich 20th Century Studios – eine neue Beschäftigung für Ball: die «Planet of the Apes»-Filme.

Wir können viel vom Mouse-Guard-Material wiederverwenden. Wir nutzen dieselbe Technologie. Zum Grossteil gar dieselben Produzenten, Autoren und Darsteller. Von «Mouse Guard» zu «Planet of the Apes» zu wechseln ist gar nicht so schwer.
Wes Ball, 26. Mai 2020, Discussing Film

Wes Ball bekräftigt im Interview, dass ihm durchaus bewusst sei, in welch grosse Fussstapfen er angesichts des Kritikererfolgs der neueren Planet-der-Affen-Filme trete. So versichert er den Fans, dass die Fortsetzungen in guten Händen seien und er keineswegs plane, qualitative Abstriche im Vergleich zu den Vorgänger-Filmen in Kauf zu nehmen.


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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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