
Noctua zeigt Prototypen eines Thermosiphon-Kühlers

Statt einer Pumpe setzt Noctuas Kühler-Prototyp auf den Termosiphon-Effekt. Dieser soll für weniger Lärm sorgen und erst noch ausfallsicher sein.
Traditionelle All-in-one-Wasserkühlungen (AIO) nutzen eine Pumpe, um die Kühlflüssigkeit in einem geschlossenen Kreislauf zu fördern. Der Prototyp des Thermosiphon-Kühlers, den Noctua an der Computex zeigt, geht einen anderen Weg. Statt einer Pumpe bedient er sich des Thermosiphon-Effekts. Dabei wird die Flüssigkeit durch thermisch bedingte Dichteunterschiede bewegt.
Im Falle des Prototypen erhitzt die CPU die Flüssigkeit, wodurch sie verdampft. Aufgrund der geringeren Dichte steigt der Dampf auf in Richtung des Kondensators. Dabei handelt es sich wie bei AIO auch um einen Radiator. Dieser wird durch Lüfter gekühlt, wodurch der darin befindliche Dampf abkühlt und in seinen flüssigen Zustand kondensiert. Durch die Schwerkraft fliesst die Flüssigkeit nach unten zum Verdampfer, der CPU. Dort beginnt der Kreislauf von Neuem.
Das Prinzip ist also ähnlich wie jenes von Heatpipes, die Noctua bei den Luftkühlern einsetzt. Der Thermosiphon-Effekt absorbiert vor dem Verdampfen viel Hitze, wodurch er sich fürs Kühlen von Prozessoren eignet. Wie Techpowerup schreibt, hat Noctua mit Calyos, einem Experten für Zweiphasenkühltechnologien, zusammengearbeitet.
Ziel des Prototypen ist es, ähnlich viel Hitze wie eine AIO abzuführen. Der Vorteil von Thermosiphon-Kühlern liegt darin, dass sie weniger Lärm und Vibrationen erzeugen. Dies, weil die Pumpe wegfällt. Zudem ist das System ausfallsicher, da der Effekt statt einer Pumpe die Flüssigkeit antreibt. Ein Nachteil ist jedoch, dass der Radiator oben im Gehäuse montiert werden muss, da der Dampf hochsteigt.
Der Kühler befindet sich noch immer in einem frühen Entwicklungsstadium. Es ist also noch nicht klar, ob er es jemals in Serie schafft. Zu Preis und Verfügbarkeit macht der österreichische Kühlspezialist deshalb keine Angaben.


Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.