OnePlus Buds Z2 im Test: Kleine Kopfhörer, starke Geräuschunterdrückung
Produkttest

OnePlus Buds Z2 im Test: Kleine Kopfhörer, starke Geräuschunterdrückung

Jan Johannsen
21.12.2021

Aktive Geräuschunterdrückung und eine deutlich längere Laufzeit gegenüber dem Vorgänger. OnePlus bessert seine günstigen True-Wireless-Kopfhörer auf. Wie gut die Buds Z2 sind, erfährst du im Test.

Die OnePlus Buds Z2 übernehmen viele Merkmale der OnePlus Buds Pro, kosten aber weniger als die «Pro»-Kopfhörer. Im Vergleich zu ihren Vorgängern, den Buds Z, werden sie aber teurer. Die sind jedoch kaum noch erhältlich und die Z2 bieten mehr – davon konnte ich mich mit den Testgeräten, die OnePlus mir vorab zur Verfügung gestellt hat, überzeugen.

Schnelle Einrichtung, bequemer Sitz, lange Laufzeit

Öffne ich ihr Ladecase, erkennt mein Pixel 6 die OnePlus Buds Z2 direkt und bietet mir an, sich mit ihnen zu verbinden. Dank «Google Fast Pair» ist mehr als eine Bestätigung nicht nötig, um die drahtlose Verbindung über Bluetooth herzustellen. Das schnelle Pairen ist keine Besonderheit von Googles eigenen Smartphones, sondern theoretisch für alle Geräte mit mindestens Android 6 verfügbar. Die Chance, dass die Kopplung mit deinem Smartphone ähnlich schnell klappt, ist also entsprechend groß.

Einmal verbunden, schmiegen sich die zwei Stecker auf Anhieb angenehm ins Ohr. Ich muss keine andere Größe der zwei weiteren mitgelieferten Gummi-Aufsätze ausprobieren. Die Buds Z2 bleiben sicher in meinem Ohr, stören nicht und verursachen in meinen kleinen Ohren auch nach längerer Zeit keinen Druckschmerz.

Die OnePlus Buds Z2 in ihrer Ladehülle.
Die OnePlus Buds Z2 in ihrer Ladehülle.

Mir gefällt die Schutzhülle der OnePlus Buds Z2. Sie liegt angenehm in der Hand und ist klein genug, um in der Hosentasche nicht zu stören. In ihr befindet sich ein 520-mAh-Akku, der die Akkulaufzeit der Ohrstecker von schon sehr langen sieben Stunden um 31 Stunden auf insgesamt 38 Stunden erhöht. Das gilt aber nur bei ausgeschalteter Geräuschunterdrückung. Ist sie aktiv, verkürzen sich die Laufzeiten auf fünf Stunden bei den Earbuds und 27 Stunden insgesamt. Immer noch ein deutliches Plus gegenüber der ersten Generation der Buds Z. Die kamen nur auf 20 Stunden. Auch gegenüber anderen True-Wireless-Kopfhörern kann sich diese Laufzeit sehen lassen.

Über den USB-C-Anschluss soll das Case gemeinsam mit den Earbuds in zehn Minuten genug Energie für insgesamt fünf Stunden Laufzeit sammeln. Liegen die Ohrstecker für zehn Minuten in der Ladebox ohne weitere Stromzufuhr, sollen sie anschließend zwei Stunden laufen können. Ich habe meine einzelnen Nutzungszeiten der Buds Z2 nur grob zusammengerechnet, komme dabei aber auf ähnliche Werte, wie der Hersteller.

Das Kompakte Case dient zum Transport und zum Aufladen.
Das Kompakte Case dient zum Transport und zum Aufladen.

Um Regen oder Schweiß muss ich mir keine Sorgen machen. Die OnePlus Buds Z2 sind nach IP55 vor Wasserstrahlen geschützt, aber nicht zum Untertauchen gedacht. Die Transportbox hat nur einen Spritzwasserschutz.

Funktionierende Geräuschunterdrückung und guter Klang

Die aktive Geräuschunterdrückung der OnePlus Buds Z2 trägt ihren Teil zum guten Sound bei. Sie sorgt zwar nicht für eine komplette Stille, eliminiert Hintergrundrauschen aber zu einem großen Teil. Der Verkehrslärm einer Hauptstraße wird so leise, dass ich jede Analyse der NFL-Spiele von Adrian und Christoph bei «Down, Set, Talk» verstehe, ohne die Lautstärke erhöhen zu müssen.

In den Buds Z2 befinden sich jeweils drei Mikrofone. Damit nehmen die Kopfhörer nicht nur deine Stimme, sondern auch die Umgebung auf – um sie für die aktive Geräuschunterdrückung herausfiltern zu können. Und die Technologie kommt auch beim Telefonieren zum Einsatz. Deswegen bin ich sogar an der befahrenen Hauptstraße im Telefonat deutlich zu verstehen.

Die OnePlus Buds Z2 verfügen über zwei unterschiedliche starke Geräuschunterdrückungsmodi. Der schwächere soll die Umgebung um 25 Dezibel reduzieren – der stärkere um 40 Dezibel. Übersetzt in Alltagsgeräusche wird im Maximalfall zum Beispiel aus einem Presslufthammer ein normales Gespräch.

Dazu kommt ein Transparenzmodus, in dem Umgebungsgeräusche extra durchgelassen werden. Zum Beispiel für Gespräche. Du kannst diese Modi auch ausschalten. Dann verstärken oder reduzieren die Ohrstecker nichts, sondern spielen nur Musik oder was du sonst so hörst.

Nimmst du einen Ohrstecker heraus, pausiert die Wiedergabe. Setzt du ihn wieder ein, geht es weiter. Willst du nur einen der Earbuds benutzen, ist auch das möglich. Der zweite ist nicht zwingend nötig, um die Wiedergabe zu starten. Die Bedienung erfolgt über Sensorflächen an der Außenseite der Kopfhörer. Eine erkannte Eingabe bestätigen die Buds Z2 mit einem Signalton. Das klappt wunderbar.

Die Sensorflächen auf der Außenseite der Ohrstecker reagieren gut auf Berührungen.
Die Sensorflächen auf der Außenseite der Ohrstecker reagieren gut auf Berührungen.

OnePlus verbaut in den Ohrsteckern jeweils einen elf Millimeter großen Treiber. Sie sorgen für einen klaren Klang. Die Höhen und Mitten verschwimmen nicht und ich höre Details im Hintergrund, die beim Smartphone-Lautsprecher verloren gehen. In diesem Weihnachtsklassiker von No Doubt sind es Glöckchen und Glocken, die gerne hinter Bläsern, Schlagzeug, Bass und Gitarre überhört werden.

Im Beispiel geht der Bass in den restlichen Instrumenten unter, was aber so sein muss. Spielt er für die Musik aber eine wichtigere Rolle – etwa bei Reggae oder Hip Hop – ist er als Beat deutlich zu vernehmen. Trotz seines großen Volumens überlagert er die Höhen und Mitten nicht.

Die App für die Buds Z2

Bei OnePlus-Smartphones ist die Kontrolle der Buds Z2 in den Einstellungen integriert. Auf anderen Smartphones musst du dafür die HeyMelody-App (Android/iOS) installieren.

Die HeyMelody-App mit Informationen über den Ladestand der Akkus.
Die HeyMelody-App mit Informationen über den Ladestand der Akkus.

Die App zeigt dir die Ladestände der zwei Ohrstecker und der Ladehülle einzeln an und lässt dich die Geräuschunterdrückung wählen. Hier stehen die alle vier Modi zur Auswahl, über langes Drücken der Sensorflächen kannst du aber immer nur zwischen zwei von ihnen hin und her springen. Zwischen welchen zwei legst du in der App fest. Standardmäßig sind das Maximum und der Transparenzmodus ausgewählt.

HeyMelody erlaubt dir zudem, die Befehle nach ein-, zwei- oder dreimaligen Antippen der Ohrstecker zu ändern. Groß ist die Auswahl allerdings nicht. Neben Wiedergabe und Pause, nächster oder vorheriger Song, gibt es nur noch den Standard-Sprachassistenten deines Smartphones als vierte Option. Eine Regelung der Lautstärke ist über die Kopfhörer nicht möglich.

Die Optionen für die einzelnen Ohrstecker.
Die Optionen für die einzelnen Ohrstecker.

Über HeyMelody kannst du zudem überprüfen, ob die Hörer gut in deinen Ohren sitzen. Dafür spielt die App eine Melodie ab und soll darüber erkennen, ob du am Sitz etwas ändern musst. Falls ein Firmwareupdate verfügbar ist, installierst du es ebenfalls über die App – was während meines Tests nicht der Fall ist.

Fazit: Effektive Geräuschunterdrückung, guter Klang, lange Akkulaufzeit

Mit den Buds Z2 hat OnePlus sein Einsteiger-Kopfhörer in die Mittelklasse gehoben. Sie überzeugen mit schönem Klang, einer effektiven Geräuschunterdrückung sowie einer langen Laufzeit. Das Transportcase ist kompakt und die Bedienung funktioniert wunderbar. Einzig eine Lautstärkeregelung über die Ohrstecker vermisse ich.

OnePlus Buds Z2 (ANC, 5 h, Kabellos)
63,56 EUR

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Kopfhörer
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Die Verbesserungen an den OnePlus Buds Z2 gegenüber dem Vorgänger machen sich auch beim Preis bemerkbar. Die unverbindliche Preisempfehlung steigt auf 99 Euro. Für die Schweiz fehlt eine Preisangabe, da die Kopfhörer hier nicht offiziell erscheinen. Die Kolleg*innen versuchen ihr bestes, an sie heranzukommen.

Preislich liegen die Buds Z2 in einem Bereich mit den Nothing Ear(1), die mich sehr begeistert haben. Diese Begeisterung nimmt angesichts der Buds Z2 aber ab, da sich die beiden Modelle auf einem Niveau bewegen.

  • Produkttest

    Nothing Ear (1) im Test: Nothing Really Matters

    von Jan Johannsen

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Jan Johannsen
Content Development Editor
jan.johannsen@galaxus.de

Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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