Lorenz Keller
News & Trends

Oppo ist zurück in Europa – aber noch nicht so wirklich in der Schweiz

Lorenz Keller
27.2.2024

Überraschungsauftritt von Oppo am Mobile World Congress in Barcelona. Mit einem neuen Smartphone startet der chinesische Hersteller in den meisten europäischen Ländern ein Comeback.

«Europa ist entscheidend für Oppo.» Mit diesem klaren Bekenntnis eröffnete Bingo Liu, CEO Oppo Europe, die kurze Keynote an der Techmesse in Spanien. «Wir sind zurück in allen europäischen Ländern und bringen dieses Jahr überall neue Produkte», sagte er weiter.

Auch wieder Flaggschiff-Geräte für Europa

Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn aus mehreren Ländern wie Deutschland hatte sich der chinesische Hersteller im Sommer 2022 wegen eines Patentstreits mit Nokia und gerichtlichen Einschränkungen zurückgezogen. Und Experten waren sich nicht sicher, welche Strategie Oppo auf lange Sicht fahren wird.

Der Patentstreit mit Nokia ist beigelegt, neue Lizenzverträge sind unterzeichnet. Der Mobile World Congress ist der Startpunkt fürs Comeback. «Die kommenden Flaggschiffe der Find-Reihe kommen auch wieder nach Europa», verspricht Bingo Liu. Das gilt in diesem Sinne nicht für’s aktuelle Find X7, das seit Januar in Asien bereits auf dem Markt ist. Darauf müssen die Europäer noch verzichten. Für den guten Vertrieb sorgt ein neuer Dreijahresvertrag mit dem Mobilfunkanbieter Telefónica.

Bing Liu, Oppo-Chef in Europa (links), freut sich über die Kooperation mit Telefónica.
Bing Liu, Oppo-Chef in Europa (links), freut sich über die Kooperation mit Telefónica.
Quelle: Lorenz Keller

Sonderfall Schweiz: Oppo bemüht sich um eine Lösung

Für die Schweiz sieht es momentan aber noch nicht gut aus. Hier gab es es zwar keinen Verkaufsstopp wegen des Patentstreits, allerdings zog der chinesische Distributor dem Schweizer Ableger im Herbst aus wirtschaftlichen Gründen den Stecker. Und zwar so Knall auf Fall, dass gemäss Insidern der Ruf von Oppo in der Branche geschädigt ist.

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    Oppo Switzerland gibt auf: Keine neuen Handys mehr?

    von Lorenz Keller

Oppo ist nach wie vor auf der Suche nach einer Lösung für die Schweiz, wie die europäische Zentrale bekräftigt. Wann die Geschäfte aber offiziell wieder aufgenommen werden und neue Geräte in den Handel kommen, ist nach wie vor unklar. Sobald allerdings in den Nachbarländern der Verkauf startet, dürften zumindest Importe wieder möglich sein.

Neues Oppo Reno 11F in den Startlöchern

An den Mobile World Congress hat Oppo auch gleich ein erstes neues Smartphone mitgebracht. Die Besonderheit des Reno 11F: Der Hersteller gewährt vier Jahre Garantie für verschiedene Hardware-Kompontenten wie den Prozessor, aber auch den Akku.

Sonst ist das Reno 11F ein Mittelklasse-Gerät, das zum Preis von rund 200 bis 300 Euro in den nächsten Wochen in den Handel kommen wird. Beim ersten Hands-on fällt das schicke Design mit einer blauen schimmernden Rückseite auf. Verbaut ist ein 6,7-Zoll-AMOLED-Screen mit 120 Hertz Bildwiederholrate. Er ist typischerweise 500 bis 900 Nits hell, maximal bis 1100 Nits.

Der 5000 mAh grosse Akku kann mit 67 Watt geladen werden, auf drahtloses Laden musst du aber verzichten. Mit 177 Gramm ist das Gerät für die Grösse ziemlich leicht und mit 7,5 Millimeter auch angenehm dünn. Aussergewöhnlich in der Preisklasse auch: Das Gehäuse ist gemäss IP65 wasser- und staubdicht.

Der Mediatek Dimensity 7050 Prozessor mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher ist dagegen wieder typisch für die aktuelle Mittelklasse. Das gilt auch für das Kamerasystem mit einem 64-MP-Hauptsensor, einem 8-MP-Sensor für Weitwinkelaufnahmen und einer Makrolinse mit 2-MP-Sensor. Die Selfiecam löst mit 32 MP aus.

Blick in die Zukunft mit Brille und künstlicher Intelligenz

Einen kurzen Einblick in die Zukunft gewährte Oppo auch. Der Hersteller hat einen eigenen Chatbot mit künstlicher Intelligenz entwickelt. AndesGPT kann wie ChatGPT alle möglichen Fragen beantworten. Wo und wann der Dienst zum Einsatz kommt, ist aber noch ungewiss.

Bei anderen AI-Features ist das bereits klar: Oppo hat verschiedene Tools für die Bildbearbeitung entwickelt, die noch dieses Jahr in neuen Smartphones zum Einsatz kommen sollen. Oppo bringt beispielsweise einen Eraser, um Fotos auf Knopfdruck zu retuschieren, und eine Funktion, um Unschärfen zu korrigieren.

Die Oppo Air Glass sehen aus wie eine normale Brille.
Die Oppo Air Glass sehen aus wie eine normale Brille.
Quelle: Oppo

Vorgestellt wurde auch die dritte Generation der Air Glass – ebenfalls noch ein Prototyp. Die 50 Gramm leichte Brille mit Lautsprechern, Sensoren und Mikrofonen ist eine Erweiterung des Smartphones, unterscheidet sich aber optisch kaum von einer normalen Brille. Mit Touchgesten und Sprachbefehlen können Informationen abgerufen, Anrufe angenommen oder Musik gesteuert werden.

Titelbild: Lorenz Keller

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.

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