Peacock bestellt Miniserie über den Killer-Clown John Wayne Gacy
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Peacock bestellt Miniserie über den Killer-Clown John Wayne Gacy

Kim Muntinga
19.2.2024

Die neue Miniserie «Devil in Disguise: John Wayne Gacy» über den Serienkiller basiert auf der gleichnamigen sechsteiligen Doku-Serie, die 2021 erschien. Als Showrunner wird Patrick Macmanus («Dr. Death») fungieren.

True-Crime-Formate erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Ob als fiktionale Serie («Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story» und «When They See Us») oder als Doku-Serie («Making A Murderer» und «Night Stalker: The Hunt for a Serial Killer») – die Faszination ist ungebrochen. Kein Wunder also, dass Peacock, der Streamingdienst von NBCUniversal, mit «Devil in Disguise: John Wayne Gacy» eine neue Drama-Serie in Auftrag gegeben hat. Im Mittelpunkt der Miniserie steht John Wayne Gacy, der Killer-Clown. Patrick Macmanus («Dr. Death» und «The Girl from Plainville») wird als Showrunner fungieren. Die Serie basiert auf der gleichnamigen sechsteiligen Doku-Serie, die 2021 auf der Streamingplattform erschien. Den Trailer zu dieser Doku kannst du hier sehen.

John Wayne Gacy ist wohl einer der berüchtigtsten und bekanntesten Serienmörder der USA. Im Jahr 1980 wurde er für die Vergewaltigung und Ermordung von 33 Jungen und jungen Männern zu insgesamt 21-mal lebenslänglich und 12-mal zum Tode verurteilt. Seine schrecklichen Taten beging er zwischen 1972 und 1978. 1994 wurde er im Stateville Correctional Center in Illinois hingerichtet. Seine letzten Worte, die er an die Zuschauer richten durfte, lauten «Kiss my ass».

Fassade der Harmlosigkeit oder schlampige Ermittlungsarbeit

Im Laufe der Jahre versuchte Gacy, sich eine Fassade der Harmlosigkeit aufzubauen. Er war ein bekannter lokaler Geschäftsmann, Mitglied der Jaycees (eine gemeinnützige Organisation, die durch ihre Aktivitäten zum sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt in ihrer Gemeinde beiträgt) und Bezirksleiter der Demokraten. Er trat unter anderem als Clown bei Kinderfesten auf. Durch sein soziales Engagement lernte er im Mai 1978 sogar die Frau des damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter kennen. Jahrelang konnte er sich durch sein Image als rechtschaffener Bürger dem Verdacht der Behörden entziehen – wohl auch wegen schlampiger Ermittlungsarbeit.

Denn schon früh gab es deutliche Hinweise darauf, dass er nicht der harmlose Geschäftsmann war, für den er sich ausgab. Bereits 1968 wurde Gacy von einem Gericht des Kindesmissbrauchs für schuldig befunden und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Wegen guter Führung wurde er jedoch nach 18 Monaten vorzeitig entlassen. Viele der Opfer arbeiteten für Gacy. Die Polizei verhörte den Serienmörder sogar mehrmals, schöpfte aber keinen weiteren Verdacht und überprüfte Gacy nicht auf mögliche Vorstrafen.

Aktuelle Informationen zur Serie

Laut Peacock soll sich die Serie nicht nur auf die Morde von Gacy konzentrieren, sondern auch auf deren Folgen und die Opfer, die fast alle junge schwule Männer waren. Die Serie soll sich auch mit dem Trauma, das die Familien der Opfer erlitten haben, sowie mit den Fehlern, Vorurteilen und dem Systemversagen bei den Ermittlungen befassen, die dazu geführt haben, dass Gacy so lange morden konnte.

Ein Veröffentlichungstermin ist noch nicht bekannt. Auch nicht, in welcher Form die Serie im deutschsprachigen Raum zu sehen sein wird. Das Projekt befindet sich derzeit in der Vorproduktions- und Entwicklungsphase. Die Drehung des Titels im Vergleich zur Doku-Serie könnte darauf hindeuten, dass Peacock das Format als Anthologie-Serie plant. So könnte in jeder Staffel ein anderer Kriminalfall behandelt werden.

Mögliche Kontroverse

Der Umgang mit den Opfern beziehungsweise den Familien der Opfer wird spannend zu sehen sein. Die Macher von «Dahmer» erhielten beispielsweise schwere Anschuldigungen von mehreren Angehörigen von realen Dahmer-Opfern. Diese sagten aus, dass sie im Zuge der Produktion nicht von Netflix kontaktiert worden seien. Co-Schöpfer Ryan Murphy und Regisseurin Paris Barclay widersprachen damals diesen Aussagen. Barclay erklärte: «Es geht um weiße Privilegien. Es geht um systemimmanenten Rassismus. Es geht um Homophobie. Wir wollen wirklich, dass es darum geht, diese Opfer zu würdigen.» Gleichzeitig ist es immer ein schmaler Grat, wenn die schrecklichen Taten so prominent in Szene gesetzt werden. Auch gab es vermehrt die Kritik, dass die Darstellung der Geschehnisse traumatisierend wirken könne.

Eine erste Kritik an der Serie kam bereits durch Lorie Sisterman, der Schwester von James Haakenson, wie TMZ berichtet. Haakenson wurde erst 2017, also insgesamt 40 Jahre nach seinem Verschwinden, als das 24. Opfer von Gacy identifiziert. Sisterman unterstütze das Projekt in keinster Weise. Sie verstehe nicht, warum auf diese Art alte Wunden wieder aufgefrischt und eine verletzende Vergangenheit aufgearbeitet werden müsse, sagte sie gegenüber dem US-Boulevardmagazin. Niemand habe sie bislang kontaktiert. Dazu sei sie zudem besorgt, dass Gacy wie Dahmer in dessen Serie zu positiv dargestellt und auf ein Podest gehoben werde.

Titelbild: Peacock / NBCUniversal

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