
Playstation-Boss Jim Ryan tritt zurück

Nach fast 30 Jahren bei Sony verlässt Playstation-Boss Jim Ryan das Unternehmen. Er war massgeblich für den Erfolg der Marke Playstation verantwortlich. Seine Nachfolge bleibt ungeklärt.
Sony verkündet in einer Pressemitteilung, dass Jim Ryan, CEO und Präsident von Sony Interactive Entertainment (kurz: SIE), im März nächsten Jahres in Rente geht. Er gilt als eine der einflussreichsten Figuren in der Videospielindustrie. Hiroki Totoki, COO und CFO der Sony Group Corporation, übernimmt Ryans Rolle ad interim. Eine definitive Nachfolge wurde noch nicht geklärt.
Ryan hat seine Karriere 1994 bei Sony Computer Entertainment Europe angefangen. Dort war er unter anderem in der Funktion als Präsident massgeblich für den Erfolg der Marke Playstation in Europa zuständig. In der PS3-Ära konnte Sony ihre Dominanz in Europa ausbauen, während die Verkäufe in den USA und Japan nur schleppend vorangingen.
Die Rolle als CEO bei SIE hat er 2018 von John Kodera übernommen. In seiner Amtszeit hat er die Markteinführung der Playstation 5 und der Playstation VR2 begleitet. Trotz erschwerter Bedingungen mit der Corona-Pandemie und Lieferengpässen ist die neue Sony-Konsole ein voller Erfolg. Im Juli 2023 ist die PS5 bereits 40 Millionen Mal über die Ladentheke gewandert. Damit liegt sie knapp hinter der PS4 im selben Zeitraum seit Launch.
Ryan bedankt sich bei Fans
In einem Blogpost meldet sich Ryan persönlich zu Wort. Als Grund für seine frühzeitige Pensionierung gibt Ryan eine fehlende Balance zwischen seinem Arbeitsort und Heimatort an. Der Hauptsitz von SIE ist in San Mateo, Kalifornien angesiedelt. Ryan lebt nach wie vor in Grossbritannien. Weiter schreibt Ryan, dass er extrem stolz auf das sei, was sein Team mit der Playstation 5 erreicht habe. Er bezeichnet Sony als «etwas wahrhaftig Besonderes» und bedankt sich bei den loyalen Playstation-Fans, die seit Anbeginn dabei waren.
In der Playstation-Community wurde Ryans Führungsstil bisweilen kontrovers diskutiert. Vor seiner Amtszeit als CEO hat er sich negativ über «veraltete» Playstation-Games und Abwärtskompatibilität geäussert. Unter seiner Führung hat sich Sony mehrheitlich von grossen Messen und pompösen Pressekonferenzen zurückgezogen. Die direkte Kommunikation mit den Fans hat Ryan erheblich zurückgeschraubt. «Playstation Showcases» oder «State of Play»-Streams mit Updates zu Playstation-Spielen gab es in den letzten Jahren nur spärlich. Kritisiert wird vereinzelt auch der immer grössere PC-Fokus der Playstation-Studios.
Zuletzt stand Ryan aufgrund der Activision-Übernahme von Microsoft vermehrt in der Öffentlichkeit. Sony und Ryan haben sich im Akquisitionsprozess vehement gegen den Deal gewehrt – unter anderem aufgrund des potenziellen Wegfallens der «Call of Duty»-Franchise auf Playstation-Konsolen. Zuletzt hat Sony eingelenkt und einen Deal mit Microsoft unterzeichnet, der sicherstellt, dass die Mega-Franchise auch künftig auf der Playstation erscheint.
Titelbild: Youtube / Playstation 5 Showcase

Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.