

Poco M7 Pro 5G im Test: Wenn die Werbung beim günstigen Smartphone nervt

Das Poco M7 Pro 5G ist zwar günstig, aber selbst für so wenig Geld gibt es bessere Smartphones.
Nachdem mich zuletzt mit dem CMF Phone 2 Pro ein günstiges Smartphone sehr begeistert hat, schaue ich mir das ähnlich teure Poco M7 Pro 5G an – und bin enttäuscht von Xiaomis Billigmarke. Nicht nur von der Ausstattung, sondern auch von der Software.
Ordentliches Display
Das Poco M7 Pro 5G ist zwar günstig, aber beim Design bemüht sich Xiaomi, es nicht nach langweiliger Massenware aussehen zu lassen. Bei meinem Testgerät in «Lavender Frost» ist etwas mehr als die Hälfte der Rückseite marmoriert. Kann man schön finden, muss man aber nicht. Die Verarbeitung des Gehäuses aus Kunststoff ist gut und das gesamte Smartphone nach IP64 vor Spritzwasser geschützt.

Das 6,67 Zoll große AMOLED-Display stellt mich komplett zufrieden. Die Bildwiederholrate ist mit 120 Hertz hoch und 2400 × 1080 Pixel sorgen für ein scharfes Bild mit einer Pixeldichte von 395 ppi. Hell genug für die Nutzung in der Sonne ist es ebenfalls – es erreicht im Peak bis zu 2100 Nits. Einzig durch das in die Jahre gekommene Gorilla Glass 5 merke ich an dieser Stelle, dass es sich um ein günstiges Smartphone handelt. Aber kratz- und bruchfester als ohne Sicherheitsglas ist es damit immer noch.
Nur eine Kamera
Auf der Rückseite des Poco M7 Pro 5G befinden sich zwar zwei Linsen, aber nur eine nutzbare Kamera. Die Hauptkamera nimmt Bilder mit bis zu 50 Megapixeln auf. Die zweite Kamera mit zwei Megapixeln Auflösung liefert nur Tiefenschärfe-Informationen für Porträtaufnahmen.

Ich habe beim CMF Phone 2 Pro etwas zu viel Gelb im Bild bemängelt und das Poco hat davon noch mehr im Angebot. Bei der Detailgenauigkeit fallen erst bei der Ansicht in Originalgröße minimale Unschärfen beim M7 Pro auf.
Mit Kontrasten kommt die Kamera dagegen gut zurecht. Was bleibt, sind leichte Unschärfen, die aber bei der Betrachtung auf dem Smartphone selbst nicht auffallen.
Wird es dunkel und ich aktiviere den Nachtmodus, ist die Detailtiefe zwischen dem Poco und dem CMF Phone 2 Pro identisch. Farblich gefällt mir das M7 Pro mit weniger Rot im Bild sogar besser.
Bei Selfies mit der 20-Megapixel-Frontkamera fällt die vergleichsweise kurze Brennweite auf. Das Bild selbst ist farblich gut und mit seiner Detailtiefe gut vorzeigbar.

Alltagstauchlich, aber wenig Power
Poco stattet das M7 Pro mit dem Mediatek Dimensity 7025 Ultra aus. Der Chipsatz, dem acht Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen, fällt mir bei der alltäglichen Nutzung nicht negativ auf. Das Smartphone läuft soweit flüssig und für Leute, die rechenintensive Dinge machen wollen, ist das Smartphone nicht gedacht.
Bei den Benchmark-Tests schneidet das Poco aber deutlich schlechter als die Konkurrenz ab. Die CPU bietet dabei übergreifend 25 Prozent weniger Leistung als zum Beispiel das günstigere CMF Phone 2 Pro mit dem Dimensity 7300 Pro 5G.
Bei Grafikbenchmarks versagt das Poco dann nahezu komplett. Nur Antutu kann die GPU testen. Geekbench bricht die Messungen ab und auch 3D Mark reicht die Hardware nicht für seine Tests. Das ist nicht schön, bedeutet im Umkehrschluss aber auch nicht, dass das M7 Pro gar keine Grafikberechnungen vornehmen kann. Es gibt nur keine Messwerte und man sollte nicht zu viel erwarten.
Der Akku des M7 Pro 5G verfügt über eine Kapazität von 5110 mAh. Sie ist ähnlich durchschnittlich wie das Ladetempo von bis zu 45 Watt. Die gemessene Akkulaufzeit schlägt mit 10:04 in die gleiche Kerbe und ist weder besonders kurz noch besonders lang. Und nicht vergessen: Durchschnitt ist bei einem unterdurchschnittlichen Preis schon gut.
Willkommen in der Werbehölle
Vorinstallierte Apps von Drittanbietern sind nichts Ungewöhnliches und auch beim Poco M7 Pro 5G zu finden. Da die meisten mit A oder B beginnen, stehen sie in der App-Übersicht auch noch oben. Ich zähle 15, was sehr viel ist, auch wenn sie sich mit wenigen Klicks löschen lassen. Dazu kommen noch nervige Vorschläge von weiteren Apps und Spielen, die ich installieren könnte.

Richtig nervig wird es dann aber in den System-Apps, beziehungsweise den Einstellungen von Xiaomis Benutzeroberfläche HyperOS. Hier taucht Werbung auf – als Teil des Bildschirms oder auch als Vollbild. Xiaomi sagt, mit den Werbeeinnahmen würden sie den Gerätepreis niedrig halten. Ich will das trotzdem nicht.
Dass das M7 Pro dann noch ab Werk mit Android 14 läuft und noch kein Update auf Android 15 erhalten hat, lässt mein Interesse an ihm komplett verschwinden. Da will ich gar nicht mehr wissen, wie viele Jahre das Smartphone Updates erhalten soll, denn ich habe mich schon lange für ein anderes Gerät entschieden. Die Antwort wäre: vier Jahre.
Fazit
Keine Chance gegen die Konkurrenz
Das Display des Poco M7 Pro 5G ist gut, die Leistung ausreichend und die Kamera brauchbar – wenn dir eine Kamera genügt. Bei der Software mit zu viel Werbung verliert mich Xiaomis Billigmarke aber komplett.
Das gilt vor allem, wenn ich mir anschaue, was ich sonst in dieser Preisklasse bekomme. Das CMF Phone 2 Pro kostet zwar etwas mehr, verfügt aber über drei Kameras, hat ebenfalls ein gutes Display und ein auffälliges Design. Und vor allem kommt es ohne nervige Werbung aus. Da nehme ich den schlechteren Nachtmodus der Kamera gerne in Kauf.
Pro
- gutes Display
Contra
- Werbung in den Einstellungen
- schwache Hardware
- nur eine Kamera



Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.