Produkttest

Polly unter dem Sauger: Hundefellpflege mit dem Neakasa P2 Pro

Lorenz Keller
15.5.2025
Bilder: Elisabeth Rönz

Hundehaare überall? Mit dem Neakasa P2 Pro rückt Lizzy Rönz dem Fell ihrer Hündin Polly zu Leibe. Wie gut das Pflegeset aus Bürste, Sauger und Schermaschine funktioniert, zeigt der Test.

Eigentlich müsste Lizzy Rönz ihre Cavalier-King-Charles-Spaniel-Hündin jeden Tag bürsten. Die achtjährige Polly hat zwar kurze Haare und ist pflegeleicht. Trotzdem kämpft ihre Besitzerin, Digital-Media-Designerin von Galaxus, täglich mit weissen und braunen Haaren, die überall liegen bleiben. Daher kommt das Pet-Grooming-Kit von Neakasa als Testgerät wie gerufen. «Ich wollte schon immer so eine Kombi aus Bürste und Sauger ausprobieren», sagt Lizzy – und verwandelt ihr Wohnzimmer in einen Hundecoiffeur-Salon.

Eine Schachtel voll Zubehör wie ein Prall gefüllter Napf

Als emotionale Unterstützung ist Hundefreundin Maya dabei. Zusammen mit Polly beschnüffelt sie schon beim Auspacken neugierig alle Teile. Und es gibt ganz schön viel Zubehör in der Schachtel zu beschnuppern: Neben Staubsauger und Schlauch sind mehrere Bürsten und Düsen dabei, dazu eine elektrische Schermaschine mit verschiedenen Aufsätzen – alles, was zur Pflege eines Hundefells benötigt werden könnte. Praktisch ist die Halterung fürs Zubehör, so ist alles schön verstaut.

Das neue Gerät wird erstmal genau beschnüffelt.
Das neue Gerät wird erstmal genau beschnüffelt.

Das Pet-Grooming-Kit ist selbsterklärend. Einzig beim Schwammfilter ist zuerst nicht ganz klar, ob dieser im Sauger drin bleiben soll oder nicht. Die Anleitung schafft Klarheit: Er dient zum Schutz des Motors und ist abwaschbar.

Die Halterung sorgt dafür, dass das Zubehör zusammen bleibt.
Die Halterung sorgt dafür, dass das Zubehör zusammen bleibt.

Eine Bürste für Fellriesen

Als Erstes steckt Lizzy Rönz die Pflegebürste auf. Sie sieht aus wie die Hundebürste, die Polly kennt, und eignet sich als Einstieg. Der Sauger ist auf den Stufen «Eco» und «Standard» nicht so laut, dass er die Hunde irritiert. Polly lässt sich gerne föhnen, hat also vor solchen Geräuschen und Gerätschaften generell keine Angst.

Die Pflegebürste soll laut Anleitung «lose Haare aufnehmen, Rückstände reinigen und gleichzeitig das Haar verlängern, wodurch es flauschiger wird». Das hat gut funktioniert: einfach durchbürsten und dann den grauen Hebel ziehen, um die Haare in der Bürste einzusaugen. Manchmal muss Lizzy mit der Hand etwas nachhelfen, damit der Sauger alles aus den Borsten herauszieht.

Die Bürste zieht lose Haare aus dem Fell, beim Absaugen musst du manchmal etwas nachhelfen.
Die Bürste zieht lose Haare aus dem Fell, beim Absaugen musst du manchmal etwas nachhelfen.

Allerdings ist die Bürste für kleine Hunde wie Polly etwas zu gross. Du musst immer in die gleiche Richtung übers Fell fahren; sobald sich der Hund dreht, ist das Nachjustieren mit grosser Bürste und Schlauch unhandlich.

Vier Pfoten für die Enthaarung

Eine positive Überraschung ist das Enthaarungswerkzeug. Es ist mehr Kamm als Bürste. Damit du die Haut des Tieres nicht reizt, musst du etwas vorsichtiger sein in der Anwendung. Polly mag diesen Aufsatz deutlich lieber als die Bürste. Sie ist ganz entspannt und lässt sich damit überall bürsten – am Körper, an den Ohren und sogar an den empfindlichen Füssen. Diese sind sehr kitzlig und Polly zieht sie zurück, wenn du sie nur anfassen willst.

Den Kamm mag Polly, da kann sie sich sehr gut entspannen.
Den Kamm mag Polly, da kann sie sich sehr gut entspannen.

Lizzy muss aufpassen beim Kämmen, damit es nicht ziept. Die Ohren beispielsweise muss sie immer gut festhalten. Aber wenn sie den Kamm gezielt und vorsichtig einsetzt, kann sie viele Haare herausholen – deutlich mehr als mit der Pflegebürste. «Den Kamm finde ich mega, genau das Richtige für Polly», sagt die Testerin. Und: Die Grösse der Bürste passt auch für kleinere Hunde. Ob das Gerät sein Versprechen von 95 Prozent weniger Haaren und Verfilzen einhält, wird sich erst auf Dauer zeigen. Die Hundehalterin ist durchaus zuversichtlich.

Für die Reinigungsbürste ist die Anleitung etwas missverständlich übersetzt. Das Tier solltest du damit nicht saugen, eher Möbel oder die Kleidung. Lizzy saugt die feinen, weissen Härchen von Polly vom Sofa. Das funktioniert richtig gut. Allerdings musst du den Sauger mit dir herumtragen. Zudem braucht er immer eine Kabelverbindung zur Steckdose.

Aus dem Spaniel wird fast ein Kurzhaardackel

Bei der elektrischen Schermaschine betritt Lizzy Neuland. Bisher hat sie nur gelegentlich an Pollys Pfote das Fell etwas gestutzt. Da das Fell des Cavalier-King-Charles-Spaniels so typisch ist, wird es für den Test natürlich nicht geschoren. Die vier Pfoten müssen reichen.

Das ist eine gute Entscheidung, da das Scheren mehr Übung braucht als das Bürsten und Kämmen. Lizzy hat bei den ersten Schnitten an den fransigen Füssen von Polly jedenfalls gefühlt zu viel abrasiert, auch wenn sie die kleinere Schnittmenge eingestellt hatte.

Übrigens: Im Liegen lässt sich gezielter und entspannter scheren – also Polly liegt, Lizzy kniet daneben. Die restlichen drei Pfoten müssen nun auf die Länge der ersten angepasst werden. Alles wird etwas kürzer als geplant, aber Lizzy findet, es sieht trotzdem okay aus. «Ich muss aber definitiv noch üben, bis das eine richtige Frisur wird.»

Ist es gut so? Polly mit gekürztem Fell an den Pfoten.
Ist es gut so? Polly mit gekürztem Fell an den Pfoten.

Polly hat 45 Minuten lang richtig gut mitgemacht – zur Belohnung gibt’s nicht nur ein Leckerli. Die Hundehalterin freut sich über ein spürbar weicheres und glänzendes Fell als mit einer normalen Bürste. Sie will das Enthaarungswerkzeug nun täglich anwenden, damit in Zukunft weniger weisse und braune Härchen herumliegen.

Nur ein Teil der eingesogenen Haare nach 45 Minuten Fell-Treatment.
Nur ein Teil der eingesogenen Haare nach 45 Minuten Fell-Treatment.

Fazit

Haarscharf an der Bestnote vorbei

Das Neakasa P2 Pro kostet nicht viel, ist aber ein umfassendes Pflegeset fürs Tierfell. Du kannst damit dein Haustier bürsten, kämmen und trimmen – die Haare saugt das Gerät jeweils direkt ab. Im Test mit einem kleineren Hund hat das ausgezeichnet funktioniert. Vor allem der Kamm zieht richtig viele Haare aus dem Fell.

Wer das Fell kürzen will, braucht auf jeden Fall etwas Übung. Hier ist Fingerspitzengefühl der Tierhalterin oder des Tierhalters gefragt – und ein Hund oder eine Katze, die keine Angst vor dem Gerät hat und auch wirklich gut hinhält.

Pro

  • viele Aufsätze inklusive
  • leise
  • vielseitig einsetzbar
  • fairer Preis
  • gute Resultate beim Kämmen, Bürsten und Trimmen

Contra

  • nicht alles Zubehör passt für alle Hundegrössen
  • Trimmen braucht Übung

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.

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