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Produkttest

PS5 im Test: Mehr Nextgen, dafür mit Problemen

Die Playstation 5 fühlt sich zweifellos mehr nach Nextgen an als die neue Xbox. Das liegt zum Teil an den Spielen, vor allem aber am Controller. Dafür läuft noch nicht alles ganz wie es soll.

Die PS4 hat das letzte Konsolenrennen für sich entschieden. Mehr als doppelt so viele Spieler haben in den vergangenen sieben Jahren Sonys Spielzeug der Xbox One vorgezogen. Ob den Japaner dieser Coup ein weiteres Mal gelingen wird? Die Zeichen stehen gut, trotz einiger Stolpersteine.

Das liefert die PS5

Apropos Audio: Der optische Ausgang ist verschwunden. Du bist nun zwingend auf den HDMI-2.1-Anschluss angewiesen. Über zwei USB-A-Anschlüsse auf der Rückseite und einen USB-A und einen USB-C auf der Vorderseite kannst du zudem Controller oder externe Festplatten anschliessen. Auf diesen kannst du allerdings nur PS4-Spiele installieren.

Gross, extravagant und wackelig

Die PS5 ist gross, verdammt gross. So richtig verstehst du das erst, wenn du sie auspackst. Mit 38.8 x 8 x 26 cm ist sie deutlich grösser als die Xbox Series X. Das Design ist sicherlich Geschmackssache. Mir persönlich gefällt es. Es wirkt erfrischend anders. Auch wenn sie bei mir nach dem Test für immer im Fernsehmöbel verschwindet.

Einrichtung und Datentransfer

Die Einrichtung ist kurz und schmerzlos. Genau wie Microsoft, vereinfacht Sony diesen Prozess über die dazugehörige Mobile-App. Wenn du die Playstation-App bereits nutzt, musst du lediglich den Barcode scannen und kannst anschliessend all deine Einstellungen, Benutzerkonten etc. übernehmen.

Die neue Benutzeroberfläche

Weiter unten findest du News zum Spiel und zum Schluss Livestreams auf Twitch oder Youtube. Das fühlt sich deutlich lebendiger an als auf der PS4, wo ich mich selten in diesen verstaubten Bereich verirrt habe.

Erfreulich ist, dass du den Playstation Store nicht mehr separat öffnen musst. Der befindet sich weiterhin an erster Stelle deiner Spieleleiste. Nun kannst du direkt vom Symbol nach unten scrollen, um im Store zu stöbern. So muss das sein.

Ein zweiter Reiter führt dich via R1-Taste von den Spielen zu den Medien. Dort findest du Apps wie Disney+ oder Netflix. Am oberen rechten Bildschirmrand sind Suche, Einstellungen und dein Profil. Das neue PS5-Interface wirkt aufgeräumter und durchdachter.

Die Spielebibliothek ist ebenfalls übersichtlicher geworden. Nun gibt es nur noch vier Optionen: alle Spiele, installierte, PS Plus und PS Now, mit Filtern für die jeweiligen Konsolenversionen. Die Bibliothek ist – wie der Store – direkt aus dem Hauptmenü durchsuchbar und muss nicht erst geöffnet werden.

Noch positiver als das Redesign fällt mir aber die flüssige Bedienung auf. Bereits beim ersten Antippen des Dual Sense Controllers spürst du den Unterschied. Das Navigieren ist butterweich. Nirgends stockt oder lädt es, wie es sich für eine neue Konsole gehört. Der Wechsel zurück auf die PS4 fühlt sich richtig zäh an.

Den Ambiente-Sound, der konstant im Hintergrund trällert, habe ich sofort abgestellt. Absolut nervig und penetrant.

Neue In-Game-Navigation

Game-Tipps direkt im Spiel

Wenn du die Playstation-Taste zweimal kurz betätigst, öffnet sich ein kleines Fenster mit Infos zum Spiel wie Questfortschritt inklusive geschätzter Dauer oder der neuen Game-Hilfe. In Spielen wie «Bugsnax» oder «Demon’s Souls» finden PS Plus User dort Videoanleitungen zur aktuellen Spielstelle. Das Video kannst du sogar links oder rechts an den Bildschirm heften, damit du weiterspielen kannst.

Wer kein PS-Plus-Abo hat, schaut in die Röhre. Das Feature muss vom Game unterstützt werden. «Ghost of Tsushima» beispielsweise zeigt lediglich Voice-Chat-Optionen an.

Game-übergreifende Voreinstellungen

Ein weiteres praktisches neues Feature ist, dass du spielübergreifende Einstellungen vornehmen kannst. Die Optionen dazu findest du unter «Speicherstände und App-Einstellungen». Dort lässt sich der Schwierigkeitsgrad, Performance- oder Auflösungsmodus, Sprache, Untertitel und Perspektive für alle Spiele einstellen.

Ein Game Changer: Der Controller

Wie schon beim Xbox-One-Controller oder dem PS3-Sixaxis sehe ich die Chancen, dass viele Spiele die Möglichkeiten des Dual Sense ausschöpfen werden, leider als gering an – besonders bei Multiplatform-Titel. Dort befürchte ich, dass sich die wenigsten Entwickler die Mühe machen werden, für eine einzelne Plattform eine spezielle Steuerung zu entwickeln. Bei Sony-exklusiven Spielen darf man hingegen hoffen.

Erfreulich ist, dass viele Launch-Games wie «Bugsnax», «Devil MayCry Special Edition» oder «Demon’s Souls» das Feature einsetzen.

Der Dual Sense verfügt wieder über eine integrierte Beleuchtung. Dieses mal jedoch dezent um das Touchpad herum. Der Lautsprecher ist ebenfalls wieder mit von der Partie und klingt endlich nicht mehr wie aus der Mülltonne.

Ein Mikrofon ist direkt im Dual Sense integriert. Über die dedizierte Taste kannst du es stummschalten. Genau wie Kopfhörer, die du wahlweise am 3.5-mm-Anschluss oder über USB-C anschliesst. Dann musst du den Knopf einfach lange drücken.

Der Akku des Dual Sense ist mit 1560 mAh rund eineinhalb mal so gross wie der 1000 mAh im Dualshock 4. Das bedeutet aber auch, dass er wieder fest verbaut ist. In meinem Test hat er zweifellos länger gehalten. Spiele wie «Astros Playroom», die besonders stark das haptische Feedback und die adaptiven Trigger verwenden, saugen jedoch mehr Leistung.

Einzige Kritik, die ich am Dual Sense habe, ist der Playstation-Button. Der ist keine runde Taste mehr wie auf der PS4, sondern kommt in der Form des Playstation-Logos. Das ist zum einen etwas eingeklemmt zwischen den Analog-Sticks und zum anderen drückt es sich nicht befriedigend. Es wirkt wie die halbgare Idee einer Kickstarter-Kampagne. Obwohl, selbst die Ouya hatte einen anständigen Homebutton. Da ist Sony auf der Zielgeraden doch noch gestolpert.

Games

Auf der PS5 gibt es zum Launch rund 20 Games, die entweder direkt für die PS5 entwickelt oder zumindest dafür optimiert wurden. Dazu gehören neue wie alte Spiele. Als PS-Plus-Abonnent gibt es noch 20 PS4-Spiele obendrauf. Die wirst du aber ohnehin nicht alle gleichzeitig installieren können, denn die rund 625 GB Speicherplatz sind schnell gefüllt. In Zeiten, in denen Spiele regelmässig 70 und mehr GB verschlingen, ist das schlicht zu wenig.

Laut Sony sind 99 Prozent der PS4-Spiele kompatibel mit der PS5. Für PS3 und älter musst du auf den kostenpflichtigen Abo-Dienst PS Now umsteigen. Hier liefert die Xbox Series eindeutig das bessere Angebot, was Abwärtskompatibilität anbelangt. Identisch zu Microsofts Konsole sind dafür drei Spielversionen, die dir auf der PS5 zur Verfügung stehen.

Weil auf der PS5 mit «Spider-Man Miles Morales» oder «Sackboy A Big Adventure» zum Launch auch ein paar neue zumindest Playstation- wenn auch nicht PS5-exklusive Titel im Angebot stehen, fühlt sich die Auswahl interessanter an als die der Xbox Series.

Nicht optimierte PS4-Titel

Praktisch alle PS4-Spiele laufen auch auf der PS5. Die Ladegeschwindigkeit ist dabei auf der PS5-Konsole durchs Band besser. Ausserdem können Spiele ein Feature namens Game Boost nutzen, um verbesserte respektive stabilere Bildraten oder höhere Auflösung bis zu UHD liefern. Im Vergleich zur Xbox One wurden erheblich mehr Spiele bereits für die PS4 Pro so optimiert, dass sie freigeschaltete Bildraten oder dynamische Auflösung verwenden, wovon die PS5 profitieren kann.

Auf der PS5 nutzen PS4-Spiele automatisch Game Boost. Die Funktion muss nicht wie die Boost-Modus-Funktion der PS4 Pro ein- oder ausgeschaltet werden. Zusätzlich werden PS4-Spiele auch einige der neuen UI-Features der PS5 nutzen.

Hier einige Beispiele:

«God of War»

Kratos prügelt sich auf PS5 im Performance Modus in 60 statt 30 fps wie bei der PS4. Der Controller macht zudem Gebrauch von der neuen Haptik und den adaptiven Triggern. So fühlt es sich nun etwas lebendiger an, wenn Kratos seine Axt durch die Gegend schleudert.

«Monster Hunter World»

Optisch konnte ich keine Unterschiede feststellen. Du hast die gleichen drei Grafikoptionen Auflösung, Bildrate oder Bildqualität, aber das Spiel läuft stabiler. Im Gegensatz zur PS4 Pro konnte ich im kurzen Test auf der PS5 keine Schwankungen in der Bildrate feststellen. Das Spiel läuft konstant mit mehr Bildern und wirkt wesentlich flüssiger.

«Days Gone»

«Days Gone» profitiert von Game Boost und bietet dir auf der PS5 flotte 60 fps. Damit spielt sich das Zombieabenteuer deutlich flüssiger und die Spritztouren auf dem Bike steuern sich deutlich einfacher. Optisch konnte ich keine Unterschiede feststellen.

«Ghost of Tsushima»

«Ghost of Tsushima» läuft auf der PS5 selbst im Auflösungsmodus mit 60 fps, während die PS4 Pro sich dabei auf 30 fps beschränken muss. Samurai Jin Sakai schneidet damit seine Gegner noch flüssiger in Scheiben. Auch hier ist es eine deutliche Verbesserung gegenüber der alten Konsole.

Für PS5 optimierte Spiele

Dafür gibt es technisch kaum etwas zu meckern, wie die folgenden Beispiele zeigen.

«Devil May Cry Special Edition»

«Devil May Cry» ist eines der wenigen Spiele, die 120 fps unterstützen. Wie so oft geht das zu Lasten von Raytracing, welches nur im Grafikmodus zur Auswahl steht. Dann läuft das Spiel jedoch nur noch in 1080p. Mit 120 fps spielen sich Dante und Co. deutlich agiler. Gerade in solch frenetischen Action-Games ist das eine spürbare Verbesserung. Die Lichteffekte wirst du aber vermissen, denn die sind auch nicht ohne. Schade, kannst du nicht beides haben

«Call of Duty Cold War»

«Warzone» läuft zum jetzigen Zeitpunkt nur auf der Xbox Series mit 120 fps.

«Bugsnax»

«Sackboy: A Big Adventure»

«Spider-Man Miles Morales»

PS5-exklusive Spiele

Lang ist die Liste nicht. Es sind genau zwei Spiele, die speziell für die PS5 entwickelt wurden und ausschliesslich dort spielbar sind. Das sind immerhin zwei mehr als es die Xbox Series hat und beide überzeugen auf ganzer Linie.

Exklusivspiel Nr. 1: «Demon’s Souls»

Exklusivspiel Nr. 2: «Astros Playroom»

Ladezeiten

Quer durchs Band laden Spiele auf der PS5 schneller als auf der PS4. Für den Direktvergleich mit der Xbox Series standen mir leider nur zwei Spiele zur Verfügung. «Monster Hunter World» lädt auf der Series X in 21 respektive 38 Sekunden für einen Speicherstand. Das ist mal schneller, mal langsamer. Für Cold War benötigt die Series X 21 Sekunden zum Starten und 12s zum Laden eines Kampagnenlevels.

Sony kommt trotz Leistungsvorsprung auf dem Papier meistens nach Microsofts-Konsole ins Ziel, wie diverse andere Test zeigen.

Vergleich: Start- und Ladezeiten

3D-Audio

Ganz so revolutionär wie es Cerny angekündigt hat, ist mir der Sound bisher nicht aufgefallen, aber eine Verbesserung ist durchaus wahrnehmbar. So sind in «Ghost of Tsushima» beispielsweise die Übergänge von der linken Kopfhörermuschel zur rechten, wenn ich mich drehe, absolut fliessend und nicht wahrnehmbar. Ohne aktiviertes 3D-Audio sind sie klar spürbar. Generell klingen Spiele mit Tempest etwas räumlicher.

Switcher statt Quick Resume

PS VR

Einige VR-Spiele laufen auf der PS5 geringfügig besser. «Blood and Truth» hat sogar schon ein Update erhalten, das eine höhere Auflösung, bessere Bildrate und mehr Details liefert. Dafür steht bei Spielen wie «No Man’s Sky», das eigentlich über einen VR-Modus verfügt, dieser offenbar nur in der PS5-Version zur Verfügung.

Flüsterleise

Die PS5 ist unhörbar. Während die PS4 Pro bereits im Startmenü von «Spider-Man» heult, als würde ich sie mit Xbox-Games füttern, konnte ich der PS5 in meiner ganzen Testphase keinen Laut entlocken. Lediglich wenn du eine Disc einsteckst, ist das typische Surren des Lesevorgangs hörbar. Ansonsten musst du wirklich dein Ohr an die PS5 halten, um zu hören, ob sie läuft. Hoffentlich bleibt das so.

Kinderkrankheiten

Auch sonst hatte ich mehrmals Unterbrüche bei Game-Downloads – immer ohne konkrete Fehlermeldung. Zum Glück reichte dort jeweils der Neustart des Download-Prozesses.

Weitere Verfehlungen gibt es nebst den eingangs erwähnten VRR oder ALLM in Form von Dolby Atmos, Dolby Vision oder HDR10+. Alle drei Standards werden von der PS5 nicht unterstützt. Das stört weniger bei Spielen, dafür umso mehr bei Serien und Filmen. Und dort patzt Sony, respektive Disney ebenfalls. Denn die Disney-Plus-App liefert bei mir Inhalte nur in HD. Es gab bereits ein App-Update, aber UHD suche ich immer noch vergeblich. Immerhin schafft das die Netflix-App.

Fazit: Aufregender, aber mit Schönheitsfehlern

«Demon’s Souls» und «Astros Playroom» sind zwar die einzigen PS5-exklusiven Spiele, mit «Spider-Man Miles Morales» und «Sackboy: A Big Adventure» gibt es aber noch weitere, die die neue Generation ausreizen. Und «Bugsnax» kann ich dir auch ans Herz legen.

Das Highlight ist und bleibt aber der Dual Sense Controller. Was Sony hier für Vibrationen erzeugen kann, davon träumt jeder Sexspielzeug-Hersteller. Das haptische Feedback und die adaptiven Trigger sind kein Gimmick, sondern mindestens so revolutionär wie das Rumble-Pack beim Nintendo 64.

Leider wird die PS5 getrübt von einigen Kinderkrankheiten und Funktionen, die noch nachgeliefert werden müssen. Der zu kleine und momentan nicht erweiterbare Speicherplatz bereitet mir ebenfalls Sorgen. Zudem läuft «Call of Duty Warzone» nur auf der Xbox Series X mit 120 fps, ein unschönes Déjà-vu. Allerdings in umgekehrter Form, denn bei der letzten Generation liefen die Spiele meist auf der PS4 besser.

Das kann meinen Gesamteindruck aber nicht trüben. Die PS5 ist ein würdiger Nachfolger mit viel Potential und einem einzigartigen Controller. Aber jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss auf die U-Bahn.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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