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Kevin Hofer
Produkttest

Razer Freyja: Super Idee, die (vorerst?) an der Implementation scheitert

Kevin Hofer
30.10.2024

Razers Vibrationskissen ist einerseits toll und dann doch wieder nicht. Das liegt nicht an der Hardware, sondern daran, wie das Feature in Spielen integriert ist.

Ich steuere James durch die nebligen Strassen Silent Hills. In der Distanz entdecke ich eine schemenhafte Kreatur. Ist das ein Mensch? Die Atmosphäre, die Soundeffekte und die zwischendurch einsetzende Musik treiben meinen Puls in die Höhe. Mein Controller unterstützt dies durch sanfte Vibration. Mein Razer Freyja Vibrationskissen bleibt still.

Ich folge der Kreatur durch enge Gassen und verlassene Innenhöfe in ein Haus. Als ich ein Radio entdecke, beginnt dieses zu rauschen. Im Hintergrund erkenne ich die Kreatur, die sich aufbaut. Die Spannung ist auf dem Höhepunkt. Und Freyja? Steht still. Erst, als ich mit einem zur Waffe umfunktionierten Holzscheit auf die Kreatur eindresche, springen die Motoren im Inneren des Kissens an. Das fühlt sich gut an, kommt aber zu spät.

Das ist Freyja

Freyja ist ein Sitzkissen mit Rückenlehne, das sich über drei verstellbare Bänder – zwei hinten, eines unten – an Stühlen anbringen lässt. Im Inneren werkeln sechs Motoren, die für Vibrationen sorgen – vier davon im Rückenbereich, zwei bei den Oberschenkeln.

Mit dem PC oder Android-Smartphone verbunden wird Freyja per USB-Funk-Dongle oder Bluetooth. Kabel gibt es nur eines für die Stromzufuhr. Das ist mit 240 Zentimetern etwas knapp bemessen. Ein Schnellverschluss sorgt dafür, dass ich nicht darüber stolpere oder das Kabel beschädigt wird.

Mit einem eigens erstellten Audio-zu-Haptik-Profil habe ich in beiden Spielen bessere Erfahrungen gemacht. Also, dass Freyja auf die Audioausgabe statt auf die von den Entwicklern programmierten Auslöser reagiert.

Massage bei Musik und Ausbaufähigkeit bei Filmen

Ich mag Freyja zum Musikhören. Während des Arbeitens laufen bei mir meistens Lofi Beats. Mit dem Profil «Dynamic» machen sie besonders Laune. So erhält meine Kehrseite eine sanfte Massage und mein Hintern schläft vom ganzen Rumsitzen nicht ein.

Bei Musik mit Text wähle ich dann aber lieber das bassbasierte Profil «Controlled» – sonst springen die Motoren auch bei Gesang an. Dasselbe gilt für Filme, Serien und Co. Bei Actionszenen machen die Vibrationen ordentlich Laune, bei Dialogen sind sie nur verwirrend. Das Problem: Läuft bei Textpassagen gleichzeitig Musik, vibriert Freyja dennoch. Das macht wenig Sinn. Auch hier wäre eine spezifische Implementation toll.

Fazit

Eigentlich geil, aber...

Razers Freyja könnte die nächste Immersionsstufe bei Games und Filmen sein. Könnte. Leider mangelt es derzeit noch an der Implementation. Spiele, die das Sensa-HD-genannte Feature an Bord haben, fühlen sich zwar gut an, aber könnten von einer noch tieferen Integration profitieren. Bislang beschränkt sie sich hauptsächlich auf die Action. Ich will aber auch spüren, wie sich die Charaktere fühlen. Derzeit unterstützen zudem nur eine Handvoll Spiele das Feature. Auch Filme oder Serien könnten von Freyja profitieren. Es bleibt zu hoffen, dass mehr Studios die Möglichkeiten Freyjas nutzen. Beim Hören von elektronischer Musik macht das Kissen hingegen bereits jetzt ordentlich Laune.

Verarbeitet ist das Vibrationskissen super und die sechs verbauten Motoren können feine Nuancen hervorbringen. Meine anfänglichen Bedenken, dass es auf meinem Bürostuhl ständig verrutscht, sind schnell verflogen. Einmal montiert, bleibt es dort, wo es hingehört. Dabei sitzt es sich auch bequem auf dem Teil. Leider mindert es den Effekt der Lordosenstütze. Bist du also auf diese angewiesen, musst du das Kissen immer wieder entfernen. Schade ist ebenfalls, dass es Razer nicht hinbekommt, dass du alle Einstellungen in einer Software machen kannst. Sie sind über die Programme Synapse und Chroma verteilt.

Preislich ist Freyja am oberen Ende, mehr wäre ich nicht bereit zu bezahlen. Zumal es trotz der Top-Hardware eher ein experimentelles Produkt ist. Aber wie so oft muss ich es dem Hersteller Razer hoch anrechnen, den Versuch zu wagen. Davon dürfen sich andere Hersteller wie Logitech gerne eine Scheibe abschneiden.

Pro

  • super Verarbeitung
  • Vibrationen sind nuanciert
  • macht Lust auf mehr
  • etwas Neues
  • steigert die Immersion

Contra

  • wenige Spiele unterstützen das Feature bislang
  • bisherige Implementationsqualität lässt zu wünschen übrig
  • zwei statt einer Software zur Steuerung
Titelbild: Kevin Hofer

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