Reine Kopfsache: Wie täglicher Zucker- und Fettkonsum das Gehirn verändern
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Reine Kopfsache: Wie täglicher Zucker- und Fettkonsum das Gehirn verändern

Maike Jensen
24.3.2023

Das Gehirn ist lernfähig. Was eigentlich dein Überleben sichert, kann aber auch zum Verhängnis werden. Denn laut Studie lässt es sich auch so umtrainieren, dass ungesunde Lebensmittel dir besonders schmackhaft erscheinen.

Wahrscheinlich sitzt du abends selten mit einem Apfel vor dem Fernseher. Snacken wir nicht alle auch mal Chips und Schokolade statt einer gesunden Alternative? Welchen Einfluss der tägliche Verzehr von Süßem und Fettigem auf das Hirn hat, haben Forscher am Kölner Max-Planck-Intsitut für Stoffwechselforschung in Zusammenarbeit mit der Yale University untersucht. Ihre zweimonatige Studie ergab, dass sich schon nach kurzer Zeit neurologische Prozesse beeinflussen lassen.

So wurde untersucht

Die 57 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie hatten ein gesundes Körpergewicht und wurden per Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine bekam täglich einen zucker- und fettarmen, die andere einen zucker- und fettreichen Pudding mit gleicher Kaloriendichte vorgesetzt. In beiden Gruppen wurde die Hirnaktivität vor und während des achtwöchigen Verlaufs gemessen. Während dieser Hirnscans wurde den Probanden eine Art Milchshake oder auch nur reines Wasser in den Mund gegeben.

Dabei zeigten die Messungen der Zuckerpudding-Gruppe eine deutlich stärkere Reaktion auf den Milchshake: Insbesondere das dopaminerge System, die für Motivation und Belohnung zuständige Region im Gehirn, wurde durch die Süßspeise aktiviert.

Innerhalb kürzester Zeit lernte also das Gehirn durch den regelmäßigen Konsum von fett- und zuckerreicher Nahrung – ähnlich wie bei einer Sucht –, genau diese Lebensmittel zu bevorzugen. Zeitgleich ließ bei dieser Gruppe die Vorliebe zu fett- und zuckerarmen, gesünderen Speisen nach.

Mögliche Folgen

Diese Neuverdrahtung des Belohnungskreislaufs im Gehirn trat auf, noch bevor sich bei den Probanden eine Gewichtszunahme bemerkbar machte und ist unabhängig von einer körperlichen Veränderung. Dennoch begünstigt sie eine übermäßige Kalorienzufuhr, was auf Dauer zu Adipositas oder anderen Erkrankungen führen kann.

Vielleicht ist es dir auch schon mal besonders schwergefallen, nach einer längeren Ungesund-Phase wieder die Ernährung umzustellen? Der Grund ist, dass das Gehirn erst wieder neu lernen muss, gesünderen Lebensmitteln den Vorzug zu geben. In diesem Sinne: durchhalten!

Titelbild: Deryn Macey, Unsplash

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Katzenlady und Kaffeeliebhaberin aus Kiel, die das Hamburger Redaktionsteam unterstützt. Immer auf der Suche nach «News und Trends» in den Bereichen Sport und Health Care, DIY & Basteln, Interior, Deko, Geschirr, Sex & Erotik.


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