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Produkttest

Samsung Galaxy A80: Wie ein Handy unseren Video-Producer wütend macht

Livia Gamper
24.7.2019

Die rotierende Kamera des Samsung Galaxy A80 verspricht Selfie-Aufnahmen in der gleichen Qualität wie die Hauptkamera. Das ist aber nicht so – und macht unseren Video-Producer fast wahnsinnig. Sonst wäre das A80 aber nicht schlecht.

Unser Video-Producer Manuel Wenk hat sich in der Schweiz das neue Samsung Galaxy A80 geschnappt. Sein Ziel mit dem Phone: Er möchte, dass die Redakteure aus der Digitec-Galaxus-Redaktion sich zukünftig selbst im Videostudio filmen können.

Das Galaxy A80 scheint ihm für seine Idee das richtige Gerät zu sein. Denn das A80 ist eines der ersten Smartphones, bei dem die Front- und Rückkamera nicht aus zwei verschiedenen Kamerasets besteht. Stattdessen gibt es ein rotierendes Kameramodul, welches das Kameraset dreht, wenn zwischen Selfie-Modus und Normalmodus gewechselt wird. Dank dieser Konstruktion soll das A80 vorne und hinten in derselben Auflösung von 48 Megapixel Bilder und Videos machen.

Manus Idee: Die Redakteure können Videos bei guter Qualität machen und sich selber auf dem Display sehen, wenn sie im Selfie-Modus filmen. So muss Video-Producer hinter der Kamera stehen, der die Aufnahme im Blick behält.

Manu nimmt das A80 mit ins Videostudio und möchte damit Kollege Kevin Hofer filmen. Kevin hat gerade sein Sleeper-PC-Projekt fertig. Der Abschluss soll auf Video.

Das Teil filmt nicht, wie es soll

Schon beim Ausklappen und Drehen der Frontkamera fällt Manu und mir auf, dass das Ganze recht lange dauert. Laut Samsung sind es zwei Sekunden. Das tönt nach wenig – uns kommt es aber fast wie eine Ewigkeit vor. Spontane Selfies sind mit dem A80 meiner Meinung nach nicht möglich. Manu ist das egal. Er will keine Selfies machen, sondern Videos.

Manu will mit dem Filmen beginnen – und da beginnt auch das erste seiner Probleme: Ihm fällt auf, dass das Smartphone für Videos keinen Pro-Modus anbietet. Nur für Fotos gibt es einen. Die Verschlusszeit lässt sich dort aber nicht einstellen. Nur ISO, Weißabgleich und Belichtungskorrekturen sind möglich.

Als Manu die Kamera in den Selfie-Modus dreht, merkt er, dass es auch im Foto-Modus keine Pro-Funktionen mehr gibt. Obwohl es sich um dieselbe Kamera handelt, und er mit der Rückkamera eben noch im Pro-Modus war. Samsungs Software beschließt hier einfach, dass es im Selfie-Modus keine Pro-Funktionen mehr braucht. Keine guten Bedingungen für den Video-Producer.

Die Kamera sieht zwar schick aus, mit den Funktionen hapert es aber.

«Ich weiß einfach nie, was mich mit dem Teil erwartet», sagt Manuel frustriert.

Dann das nächste Problem: Sobald er im Selfie-Modus filmen möchte, lässt sich partout kein Fokus mehr setzen. In der normalen Aufnahme mit «Rückkamera» geht es noch. Kaum wird die Kamera gedreht, wird der Fokus softwaremässig gesperrt. Ab und an erkennt die Kamera Manus Gesicht. Aber darauf kann er sich als Video-Producer nicht verlassen.

Das Teil bringt ihn jetzt komplett auf die Palme.

Der Fokus erkennt Manus Hand nicht.

Weil die Selfie-Aufnahme ohne die Weitwinkel-Option sowieso viel zu nahe ran zoomt und somit einen zu kleinen Bildausschnitt ausgibt, kann Manu das A80 nicht für seine Videos gebrauchen.

Sind Dritt-Apps die Lösung?

Das riecht schon fast nach einem Skandal.

Manuel vermutet, dass Samsung einfach die Standard-User bedienen will und die erweiterten Funktionen für Fortgeschrittene der Einfachheit halber sperrt. Der Video-Producer setzt zur Schimpftirade an. Irgendwas von wegen wenn schon gute Kamera verbauen, dann doch richtig. Okay Manuel. Seine Ansprüche ans A80 sind hoch – dass Samsung mehr oder weniger willkürlich Funktionen sperrt, wenn du Kamera drehst, finde auch ich als Redakteurin schwierig.

Weil alle schon im Video-Studio versammelt sind, und Kevin sein Video braucht, macht Manu das Video mit der Rückkamera.

Das fertige Ergebnis sieht so aus:

Manuel ist nur halbwegs zufrieden. Vor allem bei den Farben musste er sehr viel nachbearbeiten. Das Handy hat den Weißabgleich gar nicht hingekriegt. Wegen der tiefen Bitrate war die Nachbearbeitung noch schwieriger. Das Video hatte einen viel zu kräftigen Rotton. Das ist Manu aber dem Smartphone-Display nicht aufgefallen. Erst auf dem PC-Bildschirm bemerkt er, dass Kevin und sein PC viel zu rot geworden sind.

Links die unkorrigierte Version, rechts die angepasste.

Manuel gibt auf. Das Samsung Galaxy A80 ist kein Smartphone für Videos und er als Video-Producer kann damit nicht arbeiten. Und wenn er es nicht gebacken kriegt: Wie sollen wir Redakteure dann erst damit klar kommen?

Dennoch: Als erstes Smartphone von Samsung, das mit einer rotierenden Kamera kommt, ist das Galaxy A80 nicht schlecht. Es könnten aber auch einige Dinge verbessert werden. Vielleicht kann Samsung zumindest das Fokus-Problem der Frontkamera mit einem Update beheben.

Manuel hat unterdessen das Zenfone 6 von Asus im Visier. Das hat auch eine rotierende Kamera. Und verspricht Vieles.

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