Samsung Galaxy Fold 5G: Verkaufsstart und erstes Hands-On
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Samsung Galaxy Fold 5G: Verkaufsstart und erstes Hands-On

Luca Fontana
4.9.2019

An der IFA in Berlin nennt Samsung endlich den Verkaufsstart des Galaxy Fold 5G. Die Infos zur überarbeiteten Version und einen ersten Eindruck unsererseits findest du hier.

Na also. Das erste Falt-Smartphone Samsungs hat einen offiziellen Verkaufsstart gekriegt: Am 18. September 2019 wird das Galaxy Fold 5G in Europa auf den Markt kommen. Das verkündet Nicole Ng, Product Manager Samsung Europe, an der Pressekonferenz Samsungs auf der IFA in Berlin.

Verschobener Start wegen gravierenden Mängeln

Wäre es nach Samsungs ursprünglichen Plänen gegangen, hätte das Samsung Galaxy Fold bereits am 26. April 2019 auf den Markt kommen sollen. Doch Berichte von Vorabtestern in den USA liessen die Verantwortlichen beim südkoreanischen Hersteller zurückkrebsen. Die Rede ist von massiven Alltagsproblemen wie in das Fold-Phone reinrutschende Staubpartikel gewesen, die das Phone beschädigten.

Tatsächlich gab Samsung-Chef DJ Koh zu, dass das Galaxy Fold noch nicht ausgereift sei und ein Marktstart angesichts der drohenden Rivalität durch das Huawei Mate X überhastet geplant worden sei. Vor allem habe man übersehen, dass Fremdkörper ins Innere des Phones gelangten.

Nun seien alle Fehler ausgemerzt und das Phone überarbeitet worden. Die zusätzliche Wartezeit sei unter anderem auch genutzt worden, um den neuen schnellsten Mobilfunkstandard gleich mitzuliefern.

Bekanntes und Neues, aber vor allem: 5G

Die Rede ist von 5G. Samsung habe nämlich grosse technische Herausforderungen meistern müssen, um endlich in Konkurrenz mit Huaweis 5G-Falt-Phone treten zu können.

Benjamin Braun, Chief Marketing Officer von Samsung Europe, ist begeistert vom Galaxy Fold 5G.
Benjamin Braun, Chief Marketing Officer von Samsung Europe, ist begeistert vom Galaxy Fold 5G.

Angeboten wird Samsungs Falt-Smartphone in den Farben «Cosmos Black» und «Black Silver». Also im wesentlichen Schwarz und Silber. Angetriebenwird das Galaxy Fold 5G von einem Snapdragon 855 mit 64-Bit Octa-Core Prozessor. Als GPU ist ein Qualcomm Adreno 640 verbaut. Das Smartphone verfügt über 12 GB Arbeitsspeicher und 512 GB internen Speicherplatz.

Die Frontkamera und die innere Frontkamera – also die Frontkamera, die du benutzt, wenn das Handy aufgeklappt ist – sind mit 10 Megapixel ausgestattet. Die drei Rückkameras hingegen mit 16 und zwei Mal 12 Megapixel. Damit sollen detailreiche und gestochen scharfe Bilder gelingen.

Mit einem 4235 mAh Akku soll das Phone zudem eine lange Laufzeit haben. Zahlen hat Samsung keine genannt. Hängt wohl auch von den Nutzungsgewohnheiten ab.

Alle wollen zum Galaxy Fold 5G.
Alle wollen zum Galaxy Fold 5G.

Als Preis nennt Samsung die stattliche Summe von 2100 Euro ab Verkaufsstart. Laut Samsungs eigener Pressemitteilung sollen die Kopfhörer Galaxy Buds und ein Aramid-Fiber-Schutz-Cover dem Paket aber beiliegen.

Die ersten Eindrücke: Was ist neu?

Die Gelegenheit, das Falt-Phone selbst in Händen zu halten, ehe es auf den Markt kommt, habe ich mir nicht nehmen lassen. Gerade, um rauszufinden, was Samsung seit April 2019 neu gemacht hat.

Das Galaxy Fold 5G ausgeklappt macht eine sehr gute Figur. Umso mehr, wenn es mit weissen Samthandschuhen gehalten wird.
Das Galaxy Fold 5G ausgeklappt macht eine sehr gute Figur. Umso mehr, wenn es mit weissen Samthandschuhen gehalten wird.

Das Foldable setzt auf das weltweit erste 4,6-Zoll-Infinity-Flex-Display, das im ausgeklappten Zustand auf 7,3 Zoll kommt. Im Datenblatt steht eine Auflösung von 2.152x1.536 Pixeln. Und mein erster Eindruck: Wahnsinn. Gerade beim Videogucken auf Youtube wird mir jetzt schon bewusst, wie klein mein eigenes Phone-Display doch ist. Tatsächlich hat Benjamin Braun, Chief Marketing Officer von Samsung Europe, eine knappe Stunde zuvor auf der Bühne noch folgendes gesagt: «Kunden verlangen nach immer grösseren Bildschirmen, welche trotzdem in die Hosentasche passen. Das ermöglicht der Formfaktor des Galaxy Fold 5G.»

Irgendwie hat er Recht. Marketing-Bla hin oder her.

Klappst du das Phone zusammen, wird aus einem 7,3-Zoll-Display ein 4,6-Zoll-Display.
Klappst du das Phone zusammen, wird aus einem 7,3-Zoll-Display ein 4,6-Zoll-Display.

Die grosse Benutzeroberfläche soll auch schnelles Multitasking ermöglichen – mithilfe der «Multi Active Window»-Funktion. Durch sie können bis zu drei Apps zeitgleich laufen. Aha. Darum also die 12 GB Arbeitsspeicher. In der kurzen Zeit, die ich mit dem Phone verbringen durfte, hatte ich leider nicht die Möglichkeit, Filmmaterial zu bearbeiten, Fotos zu durchsuchen und gleichzeitig mit Freunden zu chatten. Wird dann im Test kommen.

Hier die Bild-App – also die Zeitung. Sind ja in Deutschland hier. Schlagzeilen bissig wie eh und jeh.
Hier die Bild-App – also die Zeitung. Sind ja in Deutschland hier. Schlagzeilen bissig wie eh und jeh.

Cool ist aber «App-Continuity». Dadurch ist es möglich, die Bildschirmdarstellung des Frontdisplays direkt aufs Hauptdisplay zu übertragen, wenn es aufgeklappt wird. Etwa Youtube Videos, die nicht unterbrochen werden, weil die App auf dem Hauptdisplay neu geöffnet werden müsste oder umgekehrt.

Auch wenn das Handy zu ist...
Auch wenn das Handy zu ist...
... kannst du das Frontdisplay problemlos nutzen
... kannst du das Frontdisplay problemlos nutzen

Soweit, so gut. Mehr kann ich während den ein, zwei Minuten kaum testen. Mich interessiert aber noch, was Samsung genau gemacht hat, um die im April erhobenen Vorwürfe zu lösen. Mir wird erklärt, dass Samsung vor allem zwei Anpassungen umgesetzt hätten. Die erste betrifft das Display: Der Hersteller verbaue jetzt eine noch grössere Schutzfolie, unter dem Rahmen des Geräts. Das sei bei der alten Version noch anders gewesen; die Schicht war Aussen angebracht und von vielen Nutzern als Transportschutz angesehen und kurzerhand entfernt worden.

Das Foldable seitlich betrachtet.
Das Foldable seitlich betrachtet.

Die zweite Änderung ist, dass Samsung das Scharnier, das die beiden Hälften des Foldables zusammenhält, überarbeitet hätte. Da dies vorher nicht richtig schloss, entstand die Lücke, in der Fremdkörper und Staub eindringen und das Smartphone beschädigen konnten. Dank neuen Schutzkappen soll die gesamte Technik verstärkt und das Problem gelöst worden sein.

Das Scharnier seitlich betrachtet.
Das Scharnier seitlich betrachtet.

Kurzfazit: Robust und edel, aber teuer

Samsung Europe Marketingchef Benjamin Braun zeigt sich sicher: Falt-Phones gehört die Zukunft. Nur so können Displays noch grösser werden, ohne jede Hosentasche zu sprengen (meine Worte). Kann ich verstehen, und irgendwie auch glauben. Es hat nur wenige Minuten gebraucht, um mich vom Phone zu überzeugen. In der Hand fühlt es sich sehr robust und stabil an. Die Displayqualität ist grandios: Gestochen scharf und knallige Farben.

Nur am Preis müsste Samsung noch etwas arbeiten. Allerdings munkelt man in den IFA-Hallen in Berlin – ohne Namen zu nennen –, dass bereits die nächste Version des Foldables in Arbeit sei. Und dass sie gar günstiger sein soll als das Galaxy Fold 5G.

Wir werden sehen.

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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