Smarter Stift soll die Handschrift von Schülern analysieren
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Smarter Stift soll die Handschrift von Schülern analysieren

Raphael Knecht
14.10.2019

In Zusammenarbeit mit der deutschen Bundesregierung will Stabilo einen Stift entwickeln, der Kindern mit handschriftlichen Defiziten beim Schreiben helfen soll. Eine App und Machine Learning sollen den Schülerinnen und Schülern unter die Arme greifen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Kinemic GmbH und der Schreibwarenhersteller Stabilo spannen zusammen und arbeiten an einem Stift, der die Handschrift von Schulkindern analysiert. Das spezielle Schreibutensil soll Handschriftübungen an die Bedürfnisse und Defizite der jeweilige Person anpassen und so deren Handschrift verbessern. Die drei beteiligten Parteien investierten total 1.77 Millionen Euro ins Projekt.

Ein Stift und eine App fürs Tablet

Das Ganze soll mit einem intelligenten Stift und einer damit verknüpften App auf einem Tablet funktionieren. Soft- und Hardware kommunizieren ununterbrochen miteinander und werten die Schrift der Schulkinder in Echtzeit aus. Die beteiligten Unternehmen planen, im Juni 2022 erste Ergebnisse vorweisen und «live» gehen zu können.

Smarte Stifte und Tablets sollen den Unterricht modernisieren. Quelle: The Ministry for Education and Employment
Smarte Stifte und Tablets sollen den Unterricht modernisieren. Quelle: The Ministry for Education and Employment

Genauere Details sind noch nicht bekannt. Die Rede ist von einem groben Konzept, in welchem ein Machine-Learning-System die Handschriften von Kindern auswerten soll. Die App passt dann schriftliche Übungen an die Defizite des jeweiligen Schülers an und kann ihm so helfen, seine Handschrift zu verbessern. Beispielsweise kann ein auf dem Tablet angezeigtes Diktat angepasst werden, falls das Kind in gewissen Bereichen Schwächen aufweist.

In der Realität könnte die Software den dem Schüler vorliegenden Text anpassen und gewisse Buchstaben häufiger erscheinen lassen, sollte das Kind mit bestimmten Buchstaben oder ganzen Wörtern Mühe haben. Der Stift soll beim Schreiben Informationen zu eventuellen motorischen Defiziten liefern. In Echtzeit reagiert das Tablet und passt beispielsweise ein Diktat dem Schulkind und seinen Defiziten an.

Der Datenschutz hat oberste Priorität

Die Problematik mit dem Datenschutz haben die Verantwortlichen im Griff. Persönliche Daten, die durch das Schreiben mit dem Stift entstehen, dürfen Lehrpersonen nicht an beliebige Personen weitergeben. Es könnte allerdings hilfreich sein, wenn die Daten gesammelt werden und allen Lehrpersonen gebündelt als Grundlage für den Unterricht zur Verfügung stehen würden. So kann der Unterricht entsprechend angepasst und noch besser auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten werden.

Titelbild: Der Bleistift ist von gestern: Intelligente Stifte, Apps und Tablets sollen Kindern beim Schreiben helfen. Quelle: VideoBlocks

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Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben. 


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