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Produkttest

Spezialeinsatz für Winbot X

Fensterputzroboter sind bislang Aussenseiter unter den automatischen Haushaltshelfern. Kein Wunder, denn sie brauchen viel Betreuung und ganz besondere Herausforderungen. Ich hatte eine für den «Winbot X» von Ecovacs.

Mit Seil, ohne doppelten Boden

Spannender als den Roboter selbst finde ich anfangs die Sicherheitshalterung, ohne die sowieso nichts geht. Das Teil kombiniert einen großen Saugnapf mit einem Unterdrucksensor. Über ein zweieinhalb Meter langes Sicherungsseil wird es mit dem Roboter verbunden, eingeschaltet und an einer sauberen Stelle in mindestens 1,6 Metern Höhe an die Scheibe gedrückt. Der Sensor stellt sicher, dass der Roboter gehalten werden könnte, falls er den Abflug macht.

Wird der Unterdruck der Halterung zu gering, um einen Sturz abzufangen, stoppt die Sicherung den Winbot und ruft piepsend nach Hilfe. Zumindest in der Theorie. In der Praxis möchte ich das nicht erleben. Vor allem nicht auf dem Glasdach in etwa zehn Metern Höhe. Um Vertrauen aufzubauen, will ich die saubere Seilschaft zunächst auf sicherem Terrain testen. An der Balkontür und an Fenstern.

Wenig Tuch, viel Technik

Ich bereite den Winbot auf seinen ersten Einsatz vor und befestige eines der beiliegenden vier Reinigungstücher an der Unterseite. Die Ecken lässt es frei, denn dort befinden sich die Kantenerkennungssensoren. Und in der Mitte ist eine große quadratische Aussparung für Antriebsrollen, Gebläse und Abzieher. Insgesamt also ziemlich wenig Tuch und ziemlich viel Technik.

Ich bin skeptisch, dass die Scheibe so richtig sauber werden kann, halte mich aber an die Empfehlung des Herstellers: Acht Sprühstöße des mitgelieferten Reinigungsmittels sollen reichen (andere Reiniger sind Teufelszeug und könnten zum Garantieverlust führen). Danach putze ich wie befohlen die Unterseite des Geräts mit einem trockenen Lappen und frage mich, warum ich das Reinigungstuch nicht einfach vor dem Anbringen eingesprüht habe.

Aber gut, streng nach Anleitung. Frag nicht, was dein Roboter für dich tun kann. Frag, was du für deinen Roboter tun kannst. Also putze ich auch noch einen kleinen Teil der Balkontür von Hand, wo ich anschließend die eingeschaltete Sicherungshaltung festdrücke, bis sie grünes Licht gibt.

Ab in den Tiefenreinigungsmodus

Alles bereit für den Winbot. Einschalten, Ansetzen und Staunen ist angesagt. Eigentlich sollte es mich nicht überraschen, dass sich ein hochpreisiger Fensterputzroboter zumindest sicher an der Scheibe festsaugen kann. Fasziniert bin ich trotzdem. Während er auf Knopfdruck losfährt, am Rahmen die Dimensionen der Scheibe prüft und dann die ersten Bahnen absolviert, gucke ich zu und probiere die Fernbedienung aus.

Mit ihr lässt sich der Winbot starten und stoppen, per Pfeiltasten manövrieren und du kannst den «Tiefenreinigungsmodus» aktivieren. Dann fährt er statt nur eines N- oder Z-Musters beide Varianten ab. Selbst danach stehe ich nicht vor einer perfekt gereinigten Balkontür. Es sind noch ein paar Schlieren und Flecken zu sehen, als er piepsend nach seiner Umsetzung verlangt.

Der Winbot X mag:

Ernstfall am Glasdach

Vielleicht habe ich zu viel versprochen. Nein, keine Reinigungsfirma beauftragen. Lasst das mal den Roboter probieren. Zwei Punkte machen mich etwas mutlos, als ich unter dem Glasdach stehe. Zum einen ist es schmutziger, als ich es in Erinnerung hatte. Zum anderen noch schwieriger zu erreichen.

Ich könnte den Winbot gerade so auf Dach schubsen, wenn ich mich auf die Zehenspitzen stelle. Oder vom Dachfenster aus abseilen. Aber was, wenn er zickt und nicht weiter will? Dann müsste ich schon mit roher Gewalt an der Sicherungsleine ziehen, um ihn wieder da runter zu bekommen. Für den Anfang mache ich mich an die Unterseite des Dachs, die weniger grob verschmutzt und an ihrem niedrigsten Punkt gut erreichbar ist.

Akrobatisch? Kann er.

Der Winbot sitzt daran nicht ganz kopfüber, aber fast. Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache und ich stehe zum Auffangen bereit darunter, als ich ihn auf Reinigungstour schicke. Immerhin wiegt er 2,9 Kilo und würde frei durch die Luft schwingen, falls er abstürzen sollte. Vermutlich würde er sein Leben an der Balkonmauer aushauchen oder im hohen Bogen in den Garten geschleudert werden, Sicherheitshalterung hin oder her.

Doch meine Sorgen sind unbegründet. In dieser Disziplin schlägt sich der Winbot ziemlich gut und das staubige Glas wird sichtbar sauberer, wenn ich ihn mit der Fernbedienung mehrmals über die schmutzigsten Stellen schicke. Das bringt aber nicht viel mehr Durchblick, solange ich mich nicht an die Oberseite des Dachs wage. Dort sitzt der hartnäckige Dreck.

Kommt ein Winbot geflogen?

Um mich nicht nur auf die Rettungsleine verlassen zu müssen, sichere ich den Winbot zusätzlich mit einem Kletterseil. Je nachdem wo er strandet, kann ich ihn so entweder durchs Dachfenster oder vom Balkon aus retten. Inzwischen ist das doch ganz schön viel Aufwand für ein wenig mehr Durchblick, aber jetzt will ich das durchziehen. Rauf mit dem Winbot X.

Der Roboter spult sein Programm unbeeindruckt ab, hat aber keine Chance gegen den Schmutz des Winters, den die Sonne eingebrannt hat, bevor auch schon der nächste Winter kam. Ich verabschiede mich von der Hoffnung auf einen flächendeckenden Wow-Effekt und beginne, einzelne Stellen intensiver zu bearbeiten. Dann muss ich einsehen, dass das wohl nichts wird. Leicht enttäuscht rette ich den Winbot vom Dach. Nein, für solche Einsätze ist er (noch) nicht gemacht.

Fazit: Ich warte auf den Winbot XXX

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Das Glück ist flüchtig, also bleibe ich in Bewegung. Auf dem Bike, am Ball (Grösse und Farbe egal) und bei allem, was der Fantasie zweier Kinder entspringt. Ich liebe es, meinen Spieltrieb auszuleben und Zufällen eine Chance zu geben.


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