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Start-up kombiniert CPU und GPU im gleichen Kern

Klassische Systeme haben separate CPU- und GPU-Cores. Das Unternehmen X-Silicon behauptet, es habe eine Prozessorarchitektur entwickelt, bei der das nicht mehr nötig ist.

Das Start-up X-Silicon aus San Diego hat nach eigenen Angaben einen Mikroprozessor entwickelt, dessen Kern CPU und GPU in einem ist. Es integriert Grafikbeschleunigung in einen RISC-V CPU-Core – das Resultat ist eine C-GPU. Die Architektur soll effizienter sein als separate Kerne, wie man sie aus bisherigen Prozessoren von Intel oder AMD kennt. Erste potenzielle Anwendungsgebiete sind Virtual Reality, Autos und Internet-of-Things-Geräte.

Der neue Chip wird gemäss X-Silicon mit allen möglichen Aufgaben fertig, unter anderem Berechnungen für Künstliche Intelligenz (KI), High Performance Computing, Geometry Computing sowie 2D- und 3D-Grafik. Laut dem Portal Jon Peddle Research ist die Industrie seit langem auf der Suche nach genau so einem flexiblen Chip, der sich einfach skalieren lässt.

Mehr Effizienz, keine Lizenzgebühren

In der Theorie bietet die C-GPU entscheidende Vorteile gegenüber der klassischen Architektur. Sie benötigt weniger Zwischenspeicher und ist effizienter, da keine Daten zwischen CPU und GPU hin und her kopiert werden müssen. Chiphersteller können die Leistung mit mehreren Kernen beliebig skalieren. In einem solchen Design sind die einzelnen Cores über eine Schnittstelle mit hoher Bandbreite verbunden. Sie können unabhängig voneinander CPU- und GPU-Aufgaben übernehmen – je nachdem, was gerade gebraucht wird.

X-Silicon sagt, die Grafikschnittstelle Vulkan laufe bereits auf den Chips. Da das Design auf dem offenen Standard von RISC-V basiert, darf es von Herstellern frei benutzt werden. Anders als bei x86 oder ARM, wo Lizenzgebühren fällig werden. Das dürfte es noch attraktiver machen. Wie gut es in der Praxis funktioniert, wird sich bald zeigen: Noch dieses Jahr will X-Silicon die ersten Entwickler-Kits veröffentlichen.

Titelbild: Shutterstock

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.

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